Andreas Eschbach - Aquamarin

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    Aufgrund einer Verletzung, die die sechzehnjährige Saha als Kind erlitten hat, darf sie nicht ins Wasser. In einer Stadt wie Seahaven, in der sich alles um das angrenzende Meer und dessen Rohstoffe dreht und, wo sich auch in der Schule kaum ein Fach ohne Meeresthematik oder -bezug findet, ist das natürlich etwas, das sie sofort zur Außenseiterin macht.


    Als sie mit einigen Schülern aneinandergerät, entdeckt sie jedoch, dass viel mehr hinter ihrer vermeintlichen Verletzung steckt, als sie dachte. Sie entwickelt ungeahnte Fähigkeiten, von denen aber niemand erfahren darf. Doch woher kommen diese? Und wer ist Saha wirklich?


    Meine Meinung:


    Wieder einmal ein tolles Cover vom Arena Verlag, das gemeinsam mit dem Klappentext meine Aufmerksamkeit erlangt hat. Zwar lässt letzterer ziemlich erahnen, wohin die Geschichte sich bewegen wird, aber dennoch erzeugt er in mir den Wunsch, alles über diesen Roman erfahren zu wollen.


    Die Geschichte spielt in der Zukunft. Die Welt hat sich verändert, vor allem im gentechnischen Sektor hat sich so einiges getan. In den meisten Teilen der Welt sind die meisten Neuerungen akzeptiert, doch in Seahaven laufen die Uhren anders. Hier verfolgt man die Prinzipien des Neotraditionalismus. Technische und gentechnische Neuerungen werden nur bis zu einem gewissen Grad akzeptiert; wer sich nicht an die Prinzipien hält, der muss Seahaven verlassen.


    Obwohl Saha und ihre Tante Mildred dort zur untersten Gesellschaftsschicht zählen, geht es den beiden in Seahaven besser als an den Orten, in denen sie zuvor gelebt haben. Besonders ihre taubstumme Tante scheint sich hier relativ wohl zu fühlen; Saha hingegen kämpft mit den Schikanen der privilegierten Kinder an ihrer Schule.


    Da ich Sahas Geschichte aus der Ich-Perspektive verfolgen durfte, fühlte ich mich ihr immer sehr verbunden und konnte an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Saha war mir schnell sympathisch und ich fand es sehr schön, ihre persönliche Entwicklung mitverfolgen zu dürfen.


    Neben den interessanten Charakteren hat mir hier besonders gefallen, dass das komplette Weltenbild, das Andreas Eschbach entworfen hat, sehr stimmig wirkt. Auch das Ende fand ich gut und sollte es zu diesem Roman eine Fortsetzung geben, dann würde ich sie gerne lesen.


    Fazit:


    "Aquamarin" von Andreas Eschbach ist ein fantastischer Jugendroman, bei dem es für mich keinerlei Längen gab. Es war mir stets ein Bedürfnis, weiterzulesen und das Schicksal von Saha zu verfolgen. Gerne würde ich noch mehr von ihr lesen.


    4ratten

  • Andreas Eschbach: Aquamarin


    Inhalt (Text von der Buchrückseite)


    Hüte dich vor dem Meer! Das hat man Saha beigebracht. Eine seltsame Verletzung verbietet der Sechzehnjährigen jede Wasserberührung. In Seahaven ist Saha deshalb eine Außenseiterin. Die Stadt an der Küste Australiens vergöttert das Meer. Wer hier nicht taucht oder schwimmt, gehört nicht dazu. So wie Saha. Doch ein schrecklicher Vorfall stellt alles in Frage. Zum ersten Mal wagt sich Saha in den Ozean. Dort entdeckt sie Unglaubliches. Sie besitzt eine Gabe, die nicht sein darf - nicht sein kann. Nicht in Seahaven, nicht im Rest der Welt. Wer oder was ist sie? Die Suche nach Antworten führt Saha in die dunkelsten Abgründe einer blauschimmernden Welt…


    Meine Meinung:


    Das Buch sieht zwar recht dick aus, hat aber nur knapp 400 Seiten und ist daher sehr schnell gelesen. Es ist mein erstes Jugendbuch von Andreas Eschbach, von dem ich bisher nur vor vielen Jahren "Das Jesus-Video" gelesen habe, und ich war überrascht, wie locker, leicht und flüssig (jawohl!) sein Schreibstil ist.


    Die Hauptperson Saha ist eine 16jährige, die im Australien des Jahres 2151 in einer sogenannten neotraditionalistischen Zone lebt, in der bestimmte technische Errungenschaften und genetische Manipulationen am menschlichen Körper verboten sind. Daraus ergibt sich die Brisanz der merkwürdigen Wunden, die Saha am Körper trägt und bei dem man als Leser natürlich sofort weiß, worum es sich handelt. Saha findet dies erst im Lauf der Geschichte heraus, indem sie Schritt für Schritt einem wohlgehüteten Familiengeheimnis auf die Spur kommt.


    Die Zukunftswelt, die Andreas Eschbach hier entwirft, ist relativ rosig. Alle führen, jedenfalls in der traditionalistischen Zone, ein recht sorgloses Leben, sogar die untere Gesellschaftsschicht, der Saha angehört (stellenweise fühlte ich mich an die immer sonnige australische Jugendserie "Plötzlich Meerjungfrau" erinnert) und diese Welt ist im Großen und Ganzen stimmig. Vor allem ist dies mal ein erfrischend positiver Gegenentwurf zu den derzeit beliebten Katastrophen-Dystopien a la "Tribute von Panem" etc. Einige Fragen, die sich mir im Lauf des Lesens stellten, wurden beim Weiterlesen direkt im nächsten Absatz beantwortet. Zwar könnten die gesellschaftlichen Schilderungen etwas tiefgründiger sein, doch das würde Längen ins Buch bringen. Für ein Jugendbuch ist hier genau die richtige Balance zwischen Welterklärung und Handlung/Action getroffen.


    Zeitlos scheinen die Probleme mit Außenseitertum und Mobbing an der Schule zu sein, die Saha hat. So geht es also im Buch nicht nur um die Welt der Zukunft mit ihren Möglichkeiten, sondern auch um allgemeinmenschliche Werte wie Freundschaft, Ehrlichkeit und humanistisches Handeln - Eintreten für andere ohne Rücksicht auf eigene Nachteile. Ab der Mitte wird alles zwar etwas vorhersehbar, trotzdem gibt es am Ende noch die eine oder andere Überraschung.


    Fazit: Für Jugendliche ein unterhaltsames Buch, das jedoch auch ernstere und nachdenkliche Aspekte beinhaltet. Ab 12 Jahren zu empfehlen.


    4ratten

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: In den Tiefen des Meeres lauern sie auf dich...


    Von Andreas Eschbach hatte ich bis dato noch nichts gelesen, da ich aber schon viel Gutes über seine Bücher gehört hatte, sollte sich das nun mit diesem Jugendbuch ändern.


    In der Geschichte geht es um Saha, die zusammen mit ihrer taubstummen Tante in Seahaven wohnt. Sie ist wohl die Einzige im Ort, die nicht schwimmen kann, den Saha darf nicht ins Wasser. Warum hinterfragt sie nicht, denn das war schon immer so. Doch dann fällt sie durch einen Stoß ins Wasser und was dann geschieht, verändert ihr bisheriges Leben. Wie wird Saha damit nur fertig werden?


    Saha führt uns als Ich- Erzählerin durch das Geschehen, was dem Leser ermöglicht ihre Gedanken und Gefühle unmittelbar mitzuerleben.


    Der Roman beginnt zunächst spannend, denn wir werden in die Welt Seahavens eingeführt. Zudem spielt die Handlung in einer fernen Zukunft, so dass man interessante Neuerungen erfährt.


    Doch kaum hat man sich im Ort und in dem Roman eingelebt, passiert erst einmal wenig. Wir erleben Sahas Schulalltag und wie sie ihr Leben als Außenseiterin meistert. Das fesselte mich nur mäßig, weshalb ich das Buch über einen längeren Zeitraum von einigen Wochen las, was für mich total untypisch ist. Erst ab zwei Dritteln des Buches wird es dann richtig spannend.


    Gut gefallen haben mir die Schilderungen im Wasser, denn man fühlt regelrecht wie Saha im Wasser schwebt und wie sehr sie das Schwimmen genießt.


    Während Saha recht gut beschrieben ist, bleiben die anderen Charaktere eher blass. Wer sich als Leser also nicht mit Saha identifizieren kann, der wird auch sonst Schwierigkeiten haben wen anderes zu finden.


    Die Offenbarungen, die den Leser am Ende erwarten, sind nicht zwingend neu, aber doch recht interessant dargestellt. Mir fehlte Tiefe in der Geschichte. Die guten Ideen werden nur angekratzt, aber nicht ausführlich genug dem Leser nahe gebracht.


    Das Ende des Romans ist offen gehalten, so dass die Möglichkeit einer Fortsetzung besteht.


    Fazit: Ich hatte mir von der Geschichte mehr versprochen. Unterhaltsam war das Buch, etwas Besonderes jedoch nicht. Daher nur bedingt lesenswert.


    Bewertung: 3ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Um "Aquamarin" schlich ich auch schon eine geraume Weile herum, kürzlich entdeckte ich, daß es in der Onleihe verfügbar ist und griff zu. Gelesen hab ich es innerhalb dreier Abende, was allein schon beweist, daß es sich durchaus wieder um einen Eschbach-Pageturner handelt. Wie bisher bei allen seiner Geschichten und Bücher die ich gelesen hab, ist man sofort drin in der Story und der innere Kern der Handlung (Zukunftsentwicklungen bzgl. Gesellschaft, Vernetzung und Gentechnik) war wieder sehr ansprechend verpackt, die vorgestellten Entwicklungen unserer Erde in der Zukunft waren eher beiläufig in die normalen Lebensumstände der Protagonisten verwoben, was sie um so eindringlicher darstellt. Manchmal wird mir auf die Kritikpunkte aber zu deutlich hingewiesen, was dann schnell mal etwas schulmeisterlich wirkt.


    Insgesamt war es für mich ein netter Teenie-SF-Roman, der mich gut unterhalten hat, der aber letztlich doch etwas zu sehr an der Oberfläche blieb. Tendenziell wird er wohl eher Mädchen als Jungs ansprechen, was durchs Cover noch verstärkt wird. Inhaltlich find ich das fast ein bisschen schade, weil die Story an sich, auch durchaus für Jungs interessant sein könnte, wenn sie darüber hinwegsehen können das ein Mädchen die Hauptrolle spielt. Die Liebesgeschichten halten sich wohltuend im Rahmen, der Umgang damit ist erfreulich realistisch für das Alter der Handelnden. Hauptschwerpunkt bleibt immer das Grundthema von Sahas besonderen Fähigkeiten,wie es dazu kam, was sie dadurch auslöst und wie sie damit umgeht.


    Saha, die Hauptprotagonistin, war mir sympathisch und ich hab gerne verfolgt, wie sie sich hin zu mehr Selbstbewußtsein gemausert hat und ihren Platz im Leben sucht. Einige ihrer "Entschlüsse" kamen arg schnell und fast etwas zu konsequent, niemand springt so schnell über seinen Schatten, aber für die Zielgruppe mag es durchaus als Anregung funktionieren, wie man aus seiner "Ecke" rauskommt.


    Gefühlsmäßig hätte ich gesagt, der Band ist darauf angelegt, daß da noch eine Fortsetzung folgt, es bleibt vieles offen und anderes weist deutlich auf weitere Entwicklungen hin. Man wird sehen. Man kann das Buch aber dennoch auch als abgeschlossen betrachten und bleibt nicht mit einem Cliffhanger zurück.



    Als schnelles Lesefutter und Jugendbuch vergebe ich 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: ;
    als gern auch mal Jugendliteratur lesender Erwachsener hätt ich es mir aber etwas tiefergehender, komplexer gewünscht, waren es mir ein paar gut passende "Zufälle" zuviel und die Charaktere zu plakativ, wurde aber dennoch gut unterhalten. Insgesamt könnte man aber auch Jugendlichen deutlich mehr Inhalt und Tiefe zutrauen, was andere Bücher aus dem Genre beweisen.
    Für alle Altersgruppen: Kann man lesen, hat auch Spaß dabei, als Sommerlektüre, besonders am See oder im Freibad geeignet , man muß es aber nicht unbedingt lesen.


    Zum Vergleich für Eschbach-Leser: Diesem Buch hier gebe ich als lesender Erwachsener 3 Ratten; der Blackout-Reihe von Eschbach, ebenfalls für Jugendliche, würde ich 3 1/2 bis fast 4 Ratten vergeben, weil die Geschichte komlexer und deutlich spannender war. Seiner Marsprojekt-Reihe für Kinder und Jugendliche gebe ich 4 + 1/2 Nager.
    Volle 5 Ratten werde ich eher selten vergeben, das ist absoluten Lieblingsbüchern vorbehalten, im Kinder/Jugendbuchberich wären daß dann eher Bücher von Michael Ende, Tove Jannson u.ä. :smile: (erwähnte ich schon daß ich die Rattenvergabe schwierig finde, viele Bücher kann man einfach nicht miteinander vergleichen..., aber ich werds versuchen, wahrscheinlich werde ich aber immer noch was zu den Rattenvergaben scheiben müssen)


    Generell weiß ich z.B. wenn ich Eschbach lese, egal ob für Jugendliche oder Erwachsene gedacht, daß ich ein meist spannendes, vom wissenschaftlichen Kernthema her interessantes Buch bekomme, daß die Charaktere und Gefühlsentwicklungen aber nicht den Schwerpunkt bilden werden. Und je nach Stimmung entscheide ich mich ob ich gerade darauf oder eben doch auf was intensiveres Lust habe.


    Ach und eine Sache noch: Ich bin wirklich froh, daß Hr. Eschbach sich allzu gewalttätige und blutrünstige Szenen spart, gewaltbetonte Jugendbücher, so spannend diese auch sein mögen, gibt es für meinen Geschmack momentan eh schon viel zu viele.

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



    Einmal editiert, zuletzt von Firiath ()