Kai Meyer: Die Seiten der Welt - Nachtland
(Die Seiten der Welt, Band 2)
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Inhalt: (Klappentext)
Die Reise ins Herz der Bücherwelt
Schon seit Wochen roch Furia nach Büchern: Sie war auf dem besten Weg, eine erstklassige Bibliomantin zu werden.
Immer tiefer dringt Furia in die magische Welt der Bücher vor. Das phantastische Reich mit seinen uralten Bibliotheken und Geschichten wird von den tyrannischen Drei Häusern regiert. Von einem geheimen Ort aus, dem Sanktuarium, herrschen sie über die Geschicke aller Bibliomanten und Exlibri. Doch Furia und ihre Gefährten leisten Widerstand. Um ihre Welt von den Unterdrückern zu befreien, begeben sie sich auf die gefährliche Suche durch die verborgenen Refugien nach dem Zentrum der Macht – und stoßen auf das größte Geheimnis der Bibliomantik.
Fortsetzung von Die Seiten der Welt
Meine Meinung:
Mit diesem Buch ging es mir genauso wie mit Band 1 - ich bin hin- und hergerissen.
Einerseits kann ich der Phantasie des Autors nur meinen Respekt zollen. Kai Meyer entwickelt hier eine wunderbare Bücherwelt voller phantasievoller Elemente - sowohl bekannte aus Band 1, die weiter ausgebaut werden, als auch neue. Um nur einige zu nennen: die staubfressenden Origamis (könnte ich auch brauchen!), die verschiedensten Arten von Seelenbüchern (und die Probleme, die das manchmal mit sich bringt), vielfältige Exlibri, Wesen wie Nassandra, die verschiedenen Refugien. Eine sehr schöne Idee ist dieser Fluss, der durch alle Bücher fließt und sie dadurch verbindet, so dass man sogar eine Flaschenpost an eine bestimmte Person in einem bestimmten Buch schicken kann (vielleicht gibt es ja für diesen Hund, der immer irgendwo bellt, eine ganz ähnliche Erklärung ).
Auch die Handlung entwickelt sich weiter, doch etwas schwerfällig und unklar. Und nun komme ich zu meinem Hauptkritikpunkt: es gibt für meinen Geschmack zuviel Gewalt, Mord und Totschlag. Gleich zu Anfang befinden sich unsere Protagonisten auf einer Mission, die zu verstehen mir schwerfiel, weil ich die Aktionen der Personen nicht vor mir sehen konnte. Immer wieder entfiel mir, was sie eigentlich wollten. Möglicherweise habe ich seit März zuviel von Band 1 vergessen, doch ich empfand den Einstieg ins Buch als sehr zäh! Glücklicherweise war das irgendwann vorbei.
Die Teile der Geschichte, die in der Residenz spielten (rund um Pip, Patience und die Kallista Nassandra) und auch die, die mit den Himmels und ihren Intrigen zu tun hatten, lockerten die Action-Teile der Handlung zwischendurch zum Glück immer wieder auf und gefielen mir ganz gut. Besonders Pandoras Handlungsstrang war spannend. Doch immer, wenn ich dachte, jetzt müsste die Geschichte mal wieder ein Stück vorangehen, kam das nächste Gemetzel. Eigentlich schätze ich es, wenn Jugendliteratur ohne allzuviel (unnötige!) Gewalt auskommt. Das ist das, was mich an Kai Meyers Büchern hauptsächlich stört. Das geht doch auch anders.
Der Weg unserer Protagonisten ist rechts und links von Toten nur so gesäumt, wobei es sich hauptsächlich um namenlose Wächter usw. handelt, mit denen man das offenbar machen kann. Doch nicht nur: auch nahe Bezugspersonen fallen der Geschichte zum Opfer. Einige Personen werden eingeführt und dürfen gleich wieder abtreten.
Und damit es nicht zuviel wird, dürfen am Ende gewisse Hauptpersonen auf ziemlich unwahrscheinliche Weise überleben.
Furia & Co. stecken all diese Grauen und diesen Schrecken übrigens eiskalt und beinahe unberührt weg, was das Ganze ein wenig unwirklich erscheinen lässt....
Ebenfalls nicht plausibel ist mir, warum Bibliomanten einerseits keine Bücher zerstören können, andererseits bei ihren Sprüngen aber gleich reihenweise Bücher vernichten dürfen.
Schön fand ich, mehr über Finnians und Cats Vorleben zu erfahren, und vor allem bei Cat war dies gut in die Handlung eingewoben.
Leider war mir von Leselampe und Sessel viel zuwenig die Rede, und auch vom Nachtland las man wenig, obwohl sich dort vermutlich das Schicksal der Bücher- und Exlibri-Welt entscheiden wird. Am Ende bleiben viele lose Handlungsfäden. Nun heißt es warten auf Band 3, in dem wohl alles zuende gebracht werden wird. Und zum Glück sind genug Bösewichte übrig, dass es im nächsten Band nochmal richtig krachen und spannend werden kann.
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