Bernd Volkens - Vom Kiez zum Kap

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    Wie eine Schnapsidee zu einer abenteuerlichen Reise werden kann…


    Eigentlich ist es eine einfache Schnapsidee, an einem Donnerstagabend im FC Sankt Pauli-Clubheim, nach dem Fußballtraining, geäußert: Nach dem ein oder anderen Bier wird die Idee weitergesponnen: Einmal nach Afrika zu reisen, genauer gesagt nach Kapstadt, um dort 2010 beim Fußballspiel dabei sein zu können. Doch wäre die Reise mit einem Flugzeug viel zu unspektakulär..
    Da wäre so eine Reise mit einem Bulli viel abenteuerlicher..
    Und so ist das Ganze ins Rollen gekommen.. Über das Auto waren sich die Freunde schnell einig, das passende Gefährt nach einiger Suche auch zu einem annehmbaren Preis gefunden: Ein 1992 gebauter T3 Syncro soll zu ihrem Begleiter werden.
    In vielen mühsamen Nachtschichten wird die Route geplant, Visabestimmungen geprüft, der Impfschutz kontrolliert und aufgebessert. Auch der Bus muss aufgerüstet werden, da er auf der langen Reise einiges durchzumachen haben wird.
    Schon hier wird immer klarer, mit wie viel Aufwand eine solche Unternehmung verbunden ist, aber Bernd Volkens und Kay Amtenbrink lassen sich in keinster Weise entmutigen.
    Nachdem der eigentliche Starttermin etwas verschoben werden musste, geht es am 15. Februar 2010 endlich los. Kurzfristig musste aufgrund von Unruhen und Terrorgefahr in einigen Gebieten noch die Route verändert werden.
    Nun soll es also von Hamburg aus über Österreich, Kroatien, Serbien, Bulgarien und der Türkei über Syrien, Jordanien, Ägypten, den Sudan und Äthiopien nach Kenya nach Tansania. Von dort aus dann weiter über Malawi, Sambia und Botswana bis nach Südafrika zum Kap.
    Auf dieser langen Reise durchleben die Freunde Höhen und Tiefen: Sie erzählen von der Gastfreundlichkeit und Offenheit, aber auch von anstrengenden Grenzbeamten, von beeindruckenden Landschaften und Pannen, die einen zum Verzweifeln bringen.. Außerdem lernen sie bei ihrem Abenteuer immer wieder neue Menschen kennen, von denen sie zeitweise begleitet werden.


    Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet: Eine die rund 200.000 Kilometer veranschaulichende farbige Karte leitet das Buch ein. Darüber hinaus gewähren zahlreiche Fotos Einblicke in verschiedene Städte und Landschaften, sodass man sich beim Lesen dem Abenteuer und den Reisenden ein gutes Stück näher fühlt. Zumalen eine solche Reise heute gänzlich unmöglich wäre..
    Manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, dass es sich hierbei wirklich am ehesten um eine Schnapsidee handelt und sie nicht viel weiter ausgearbeitet ist.. Kay und Bernd wirkten manchmal ein wenig blauäugig. Und dann, ein paar Seiten weiter, versteht man wieder, was die beiden so fasziniert: Andere Kulturen und Landschaften kennenzulernen.
    Auch wenn ich mich so gar nicht für Fußball begeistern kann, ist es schön zu sehen, wie sich die Freunde einen Traum erfüllen, dabei einige Strapazen über sich ergehen lassen und dabei nie den Mut verlieren. Sie halten zusammen und werden mit jedem zurückgelgten Meter ein besseres und eingespielteres Team.
    Die Kapitel sind so geordnet, dass sie immer eine Etappe beschreiben. Sie lassen sich locker lesen, was auch an der Sprache, die Tagebuch-Charme hat, liegt. Jedoch ist diese einfach gehaltene Sprache auch manchmal etwas ermüdend… Und Rechtschreib- und Grammatikfehler sind auch keine Seltenheit… Auch wenn der Bulli wiedereinmal eine Panne hat, Ersatzteile besorgt werden müssen und dann am Auto herumgewerkelt wird, lässt die Spannung etwas nach..
    Nichtsdestotrotz hat mir dieses Buch gefallen, da es den Leser an dem Erfüllen von Wünschen teilhaben lässt, die zeitweise unglaublich weit in die Ferne rücken, sodass man beinahe aufgeben möchte. Außerdem ist “Vom Kiez zum Kap” ein Buch darüber, wie man zusammen mit seinen Freunden über seine Grenzen gehen kann.



    “Es findet sich immer eine Lösung, ein Ausweg. Also los, lebt Eure Träume!” — Kay, Seite 221


    4/5 Sterne


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah