Im Rahmen des SLW habe ich dieses Buch nun auch gelesen. Es war im Grunde gestern eine Spontanaktion da mal reinzulesen, denn ich warte auf die morgige Leserunde zu Fontane im Klassikerforum und wollte nichts schweres und langes mehr beginnen. Und kaum begonnen, war es rund zweieinhalb Stunden später auch schon wieder vorbei.
In einem Rutsch durchgelesen und für gut befunden. Da ich weder vorher eine Rezi noch Inhaltsangabe zu dem Buch gelesen habe, wusste ich nicht wohin die Reise geht. Als Kohlhaas dann aber seine Pferde stehen lassen musste, ahnte ich schon übles. Dass dann leider auch kaum und zwar faustdick.
Anfangs konnte ich den Rachefeldzug verstehen, je länger er dauerte desto mehr musste ich den Kopf schütteln. Zumal ich auch nicht verstanden habe warum Kohlhaas auf keinen Vorschlag der Obrigkeit eingegangen ist. Ja, man soll nicht alles auf sich sitzen und sich gefallen lassen, keine Frage. Aber bevor ich die armen Tiere da weiter quälen lasse? Zeitweise habe ich mich schon gefragt ob der Mann denn kein Herz hat.
Im Buch sieht man aber auch gut wie die Vetternwirtschaft damals ausgesehen hat. Die decken sich alle gegenseitig und die armen Leute bleiben über. Leider ist das Thema aktueller denn je, siehe die ganzen Korruptionsskandale.
Alles in allem fällt es mir dennoch schwer diesem Buch Ratten zu geben. Die Höchstzahl wird es auf keinen Fall, dafür fand ich den Stil von Kleist zu schwer. Man muss wirklich jeden Satz genau lesen, denn kaum was verpasst geht die Geschichte schon in eine andere Richtung.
Aber ist das Buch allemal wert.
Katrin