Jeffrey Archer - Spiel der Zeit: Die Clifton Saga 1

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    Klappentext:
    Die Schicksale zweier Familien. Eine verborgene Wahrheit. Das Ringen um Freundschaft und Liebe.


    England um 1930: Der junge Harry Clifton wächst an den Hafendocks von Bristol heran, seine Mutter Maisie muss sich mit harter Arbeit durchschlagen. Um den Tod von Harrys Vater, der angeblich im Krieg gefallen ist, rankt sich ein Geheimnis. Harrys Leben nimmt eine Wendung, als er das Stipendium für eine Eliteschule erhält. Er tritt ein in die Welt der Reichen und lernt Giles Barrington sowie dessen Schwester Emma kennen, Erben einer Schifffahrts- Dynastie. Harry verliebt sich in Emma, ohne zu ahnen, dass die Schicksale ihrer Familien auf tragische Weise miteinander verknüpft sind ...


    »Spiel der Zeit« ist der erste Band von Jeffrey Archers großem historischen Familienepos »Die Clifton-Saga« ...


    Meine Meinung:
    Ich muss ja zugeben, dass mich das Buch anfangs wegen des Covers angesprochen habe und ich erst dann geschaut habe, worum es genau geht. Dann habe ich aber festgestellt, dass dies genau mein Beuteschema ist :breitgrins:


    Der Roman wechselt jeweils in den Perspektiven zwischen Harry, seiner Mutter und einigen anderen wichtigen Personen in Harrys Leben.


    Erst nach einer Weile sind mir die Zusammenhänge klar geworden und durch die Zeitsprünge und verschiedenen Perspektiven wurden die Ereignisse sehr detailliert und eindrucksvoll erzählt.


    Ich muss sagen, so wirklich spannend wird das Buch bis auf einige Ausnahmen eigentlich erst am Schluss.
    Es ist aber eine nette Geschichte um die Probleme im England der 30er Jahre, zwischen Arm und Reich, in der Familie und es tun sich beim Lesen einige Fragen auf, die teilweise aufgeklärt werden (und wohl noch in den kommenden Teilen Thema sein werden)...
    Natürlich kein historisches Familienepos à la Trilogie von Ken Follett und Ähnliches, aber doch ein netter Roman, der es lohnt, gelesen zu werden.


    Und ich freue mich auf die Fortsetzung(en)!
    Übrigens habe ich gerade festgestellt, Teil 2 gibt es bereits. Teil 3 soll im April 2016, Teil 4 im September 2016 veröffentlicht werden. Ich hoffe, das wird kein Flop, so schnell wie das geht.


    4ratten

  • Ich habe mir diesen ersten Band aus der Onleihe geliehen und an zwei Abenden bereits die Hälfte verschlungen.
    Eine Arbeitskollegin hat mir diesen Tipp gegeben; das war schon der zweite gute in Folge. (Ich glaube, ich halte mich in Zukunft öfter an ihre Lesegewohnheiten.)


    Mir gefallen die Wechsel der Erzählperspektiven sehr. So wird zu jeder Situation immer ein Fleckchen mehr beleuchtet und man dringt im Laufe des Romans gut in die Geschichte ein.


    Es ist keine hochkarätige Literatur, die Wendungen kommen sehr schnell und sind fast immer vorhersehbar, aber das Buch hat diesen gewissen Sog auf mich.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Harry Clifton hat keinen leichten Start ins Leben. Seinen verstorbenen Vater hat er nie bewusst kennengelernt, seine Mutter Maisie arbeitet als Kellnerin, um sich und ihren Sohn durchzubringen, und lebt mit ihm bei ihrer Hafenarbeiterfamilie, wo häufig Krach vorprogrammiert ist.


    Seiner engelhaften Stimme hat es Harry zu verdanken, dass eine Lehrerin auf ihn aufmerksam wird und ihn in den Kirchenchor holt, was wiederum dazu führt, dass er mit einem Chorstipendium eine höhere Schule besuchen kann, eine Chance, die der aufgeweckte Junge nur zu gerne nutzt.


    Auf dem Internat wird Giles Barrington sein bester Freund, dessen Vater Hugo die Schifffahrtslinie in Bristol gehört, bei der auch Harrys Vater und Onkel gearbeitet haben. Seltsam ist, wie auffällig abweisend sich Hugo Harry gegenüber bei jeder Begegnung verhält, doch dieses Geheimnis scheint genauso schwer zu lüften wie das um den Tod von Harrys Vater, der rein rechnerisch gar nicht im Krieg gestorben sein kann, wie Maisie ihm immer weismachen will.


    "Spiel der Zeit" ist der Auftakt zu einer sieben Bände umfassenden Serie, die Harry Cliftons Lebensweg nachzeichnet. Die restlichen sechs dürfen allerdings gerne ohne mich stattfinden - dieser erste Band hat mich leider nicht überzeugen können.


    Der Kniff, dieselben Ereignisse aus den Blickwinkeln verschiedener Charaktere zu schildern, ist an sich gar kein schlechter, doch hier gelingt es nicht, mit jeder Drehung des Kaleidoskops wirklich Neues zu schaffen. Zu viel wird einfach nur wiedergekäut. Für mich nicht wirklich nachvollziehbar ist auch Archers Ansatz, das jeweils erste Kapitel jeder Figur aus der Ich-Perspektive zu erzählen und dann in die dritte Person zu wechseln.


    Das ist jedoch nicht mein Hauptproblem mit dem Buch, denn die Figuren sind unglaublich schwarzweiß gezeichnet und handeln auch so. Die Guten sind unfassbar gut und die Bösen abgrundtief böse, vor allem die Handlungen letzterer sind schon fast lächerlich überzeichnet. Logisches Vorgehen wird, wo es nur geht, der Dramatik geopfert, es wimmelt von Klischees, und immer, wenn man glaubt, jetzt sei der Höhepunkt der Abstrusität erreicht, setzt Archer noch mal eins drauf, so dass die zunächst durchaus spannende Geschichte um Harrys Entwicklung und den mysteriösen Tod seines Vaters im letzten Drittel nur noch albern wirkt.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen