Srdja Popovic - Protest!: Wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt

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  • Sehr zu empfehlen!


    Srdja Popovic wurde 1973 in Belgrad geboren und ist ein international bekannter Politaktivist. Im Jahre 2000 stürtzte er mit der von ihm mitgegründeten Gruppe OTPOR! den Diktator Slobodan Milosevic. Seitdem berät er mit seiner unabhängigen Organisation CANVAS (Centre for Applied Nonviolent Action and Strategies) in der ganzen Welt Widerstandskämpfer.
    In seinem Buch “Protest! Wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt” beschreibt er, wie man in der Gesellschaft wirklich etwas bewegen kann.
    Es wird anhand vieler Beispiele gezeigt, weswegen ein wenig Humor und Einfallsreichtum wirksamer als jeder Einsatz von Gewalt ist. Dabei werden viele Revolutionen vorgestellt und es wird gezeigt worauf man achten muss, um Anhänger zu finden, diese weiterhin zu motivieren, Mut innerhalb der Bewegung zu verbreiten, nicht zu hohe und nicht zu kleine Ziele zu setzen, selbst wenn der Widerstand verboten ist zu handeln, breite Massen anzusprechen und so weiter. So wird einem von der Idee bis zum Umsetzen dieser angeleitet wird. Selbstverständlich ist eine solche Protestbewegung etwas individuelles und hängt von den Zielen und der Region, wo sie etwas ausrichten möchte, ab, jedoch lassen sich ganz eindeutige Übereinstimmungen finden, die einem bei der Organisation helfen.
    Dabei berichtet Popovic zu Beginn, dass er bei seiner Tätigkeit bei CANVAS immer wieder mit Skepsis auf Seiten der Widerstandskämpfer konfrontiert wird. Doch wie er sehr verständlich zeigt, ist der gewaltfeie Widerstand das beste Mittel, um die Zukunftsvisionen erfolgreich zu verwirklichen. Dies gelingt ihm durch das Vorstellen zahlreicher Fallbeispiele gescheiterter wie auch geglückter Widerstandsbewegungen.
    Man kann seinen Ausführungen sehr gut folgen, da sie zum einen sehr nah an Beispielen und somit konkreten Problemen und Lösungsvorschlägen liegen, es zum anderen aber auch einfach sehr spannend zu sehen, wie Menschen (Institutionen und Politiker) auf Protestaktionen reagieren. Darüber hinaus ist der Schreibstil äußerst ansprechend, da man unter anderem durch viel Humor zum Weiterlesen motiviert wird. Auch die Vergleiche zu Werken wie Tolkiens “Der Herr der Ringe” machen es einem leicht, das Buch zu lesen und den Inhalt zu behalten.
    Auch wenn ich am Anfang etwas skeptisch war, in wie weit die beschriebenen Aktionen wie Boykott von Lebensmitteln helfen könnten, überzeugte mich das Buch nach und nach davon, wie leicht man – wie angekündigt – die Mächtigen das Fürchten lehrt.
    Ich bin ganz fasziniert von den vielen unterschiedlichen Ideen, welche bereits umgesetzt worden sind und wie sie gewirkt haben. Leider waren nicht alle Organisationen so erfolgreich wie OTPOR!, jedoch erfährt man in diesem Buch alles darüber, wie man ein hohes Risiko zu scheitern umgeht.


    Alles in allem kann ich dieses Buch sehr weiterempfehlen, da es immer etwas gibt, was es zu verändern lohnt. Ob man nun eine eigene Demokratiebewegung starten möchte oder “lediglich” sein Wohnviertel verschönern möchte. Möchte man mit seiner Protestaktion erfolgreich sein, so ist “Protest! Wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt” sicherlich eine ausgezeichnete Wahl. Selbst wenn man zunächst nur etwas darüber erfahren möchte, wie Politaktivisten ihre Aktionen planen oder was sie besser machen könnten oder wie bereits etwas bewegt worden ist, ist man mit Popovics Buch bestens beraten.


    Von mir also eine klare Leseempfehlung, meinen Respekt und 5/5 Sterne!

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  • Hi, vielen Dank für die schöne Rezension. Ich habe mir das Buch soeben bei amazon bestellt und bin gespannt ob es mir auch so gut gefällt. Das Thema finde ich jedenfalls brennend interessant.