Joseph O'Connor - The thrill of it all
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Joseph O'Connor, geboren 1963 in Dublin, ist ein erfolgreicher irischer Romanautor und Bruder der Sängerin Sinéad O'Connor.
"The thrill of it all" ist ein Roman über die fiktive anglo-irische Band "The Ships in the night", die in den 80er-Jahren zu höchsten Höhen aufsteigt, aber dann recht bald an persönlichen Differenzen zerbricht. Erzähler ist der Gitarrist und Bandgründer Robbie Goulding, der hauptsächlich derjenige ist, der zerbrochen wurde und viele Jahre später wieder ins Leben und nicht zuletzt zur Musik zurückfinden muss.
Das Buch ist wie eine fiktive Autobiographie Robbies geschrieben, was geschickt gemacht ist, denn zwischen den erzählenden Parts sind immer wieder "alte" Interviews mit seinen Bandkollegen eingebunden, sowie "aktuelle", die seine Tochter Molly geführt hat. Zeitweise war ich schon fast versucht, nach Musik der "Ships" zu suchen …
Seine Bandgefährten und Freunde sind die hochtalentierte Sarah-Thérèse, genannt Trez, ihr Bruder Séan, ein patenter, netter Kerl und der schwierige und der Leserin ein bisschen fremd bleibende Francis, genannt Fran. Man merkt schon sehr bald, dass Fran darüber hinaus auch Robbies Nemesis sein wird. Das ist kein Spoiler, denn man weiß von Anfang an, wie die Band geendet hat, man kennt nur den Weg dorthin noch nicht.
Eigentlich geht es in diesem Buch kaum um die Band und das Musikgeschäft, es geht in erster Linie um Robbies Leben, seine Jugend vor allem mit diesen drei Menschen und dem gemeinsam gelebten Traum. Kaum haben sie es aber endlich geschafft, ist es auch schon wieder vorbei und wir springen ins Jahr 2012 zum älteren und gebrochenen Robbie, der dazu überredet werden soll, noch einmal aufzutreten, obwohl er der Musik verbittert abgeschworen hat.
Das Buch hat sich praktisch von selbst und ausgesprochen nett gelesen, obwohl ich mir zwischendurch gedacht habe, dass ein bisschen Kürzung nicht geschadet hätte. Allerdings ist Robbie ein sehr sympathischer Erzähler. Was mich dann aber sehr überrascht hat, war dass der letzte Abschnitt eigentlich der beste war. Robbie erfährt etwas, was er – und ich – nie gesehen hat und was der gesamten erlebten Geschichte eigentlich eine komplett andere Bedeutung gibt. Kompliment, Mr. O'Connor! Das hat ihn Dir wiedergebracht, den schon verloren geglaubten halben Stern auf
PS: Ich habe das Buch zufällig entdeckt, als ich über meinen Lieblings-Pogue, den leider schon verstorbenen Philip Chevron recherchiert habe, dem dieses Buch nicht nur gewidmet ist, sondern der hier sogar zwei Cameo-Auftritte hat, was mich eigentlich schon von Anfang an für O'Connor eingenommen hat. Ich denke, den Namen merke ich mir.