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Leseprobe
Originaltitel: Arrugas
Emilio war Filialleiter einer Bank, doch immer öfter weiß er nicht mehr wo und wann er jetzt aktuell ist. Seine Familie bringt ihn schließlich in einem Altenheim unter. Als ihm bewusst wird, dass er nicht nur ein bisschen vergesslich, sondern tatsächlich an Alzheimer erkrankt ist, versucht er, unterstützt von seinem neuen Zimmergenossen, die Erkrankung aufzuhalten, doch diese schreitet unaufhaltsam heran.
Ich habe hin und her überlegt, ob ich diesen Comic lesen möchte. Mit einem realen Demenzfall in der familiären Umgebung, begegne ich der künstlerischen Bearbeitung dieses Themas sehr vorsichtig.
Paco Roca hat sich des Themas Alzheimer angenommen, als ihm zum einen sein eigenes Älterwerden bewusst wurde und zum anderen bei den Eltern seiner Freunde erste entsprechende Fälle auftraten. Das tut er durchaus sensibel und voller Mitgefühl. Seine alzheimerkranken Alten sind dann doch größtenteils die, über deren Handlungen man zwar als Angehöriger bereits verzweifelt, als Außenstehender aber durchaus manchmal noch lachen kann. Dabei zeigt er einige der psychischen Folgen sehr schön, man kann ansatzweise verstehen, wie die betroffenen Menschen ihre Umwelt wahrnehmen, aber die körperlichen Folgen klammert er dann doch fast völlig aus.
Seine zeichnerische Umsetzung gefällt mir allerdings außerordentlich gut, besonders eine Bilderfolge in denen er ein Gesicht in der Wahrnehmung des Erkrankten zeigt bleibt mir im Gedächtnis – mal voller Details und dann nur eine leere hautfarbene Fläche…
Letztendlich hat Paco Roca ein schwieriges Thema ziemlich gut umgesetzt und da er mir auch stilistisch zusagt, werde ich sicherlich noch mehr von ihm lesen.