06 - Seite 434 bis zum Ende (ab Kapitel 41)

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  • Weglaufen finde ich immer falsch.


    Es kommt auf die Situation an. Wenn Leute wie Luke unterwegs sind, muss man mit dem Äußersten rechnen, da ist weglaufen vielleicht nicht das Schlechteste. Das sieht man ja aktuell an dem Fall mit dem jungen Niklas, der offensichtlich ohne Anlass angegriffen wurde und dann starb.

  • Tja, ich hatte ja schon früher vermutet, dass zumindest einer von ihnen schwul ist. Sie haben sich gegenseitig bewusst und unbewusst so viel angetan, dass es schwer vorstellbar ist, wie sie danach noch befreundet sein können. Im wahren Leben wäre ich wahrscheinlich ziemlich sicher, dass es mehr als Bruderliebe gewesen sein muss.


    Hm, früher kam mir ja auch schon in den Sinn, dass Woody schwul sein könnte. Aber diese Idee hat sich im weiteren Verlauf der Geschichte doch wieder zerschlagen. Für mich sieht das am Ende tatsächlich nach reiner Bruderliebe aus.





    Du findest wirklich sie hätten vor Luke davonlaufen sollen? In Angst und Schrecken durch die Staaten fliehen, nie sicher, ob Luke nicht hinter ihnen her ist? Finde ich keine Option.


    Ich bezweifle, dass Luke sie durch alle Staaten verfolgt hätte, zumal er ja schon die unangenehme Erfahrung gemacht hat, dass im Nachbarstaat kein Bruder und kein Vater die schützende Hand über ihn hält.


    Insofern hätte ich es schon für vernünftig gehalten, wenn Colleen und Woody einfach woanders hin gezogen wären, wo sie Luke nicht täglich begegnen.

  • Die Tragödie hat sich in eine ganz andere Richtung entwickelt, als ich es erwartet habe: dass Luke durch Woodys Hand stirbt, kam aus meiner Sicht völlig überraschend. Woody wird dadurch zum Mörder, also zum Straftäter, Colleen verschwindet nach den tragischen Entwicklungen völlig aus der Handlung, was ich zwar schade finde, was aber auf der anderen Seite die wirklich zentralen Charaktere umso mehr hervorhebt.


    Und mehr und mehr ist das Onkel Saul, die wahrlich tragische Figur dieses so tragischen Romans, der viele Fehler gemacht hat und zuletzt an seiner Krebserkrankung qualvoll zugrunde geht, nicht ohne Marcus, der sich hingebungsvoll gekümmert hat, einen Auftrag zu hinterlassen, den er sozusagen mit diesem Roman erfüllt hat – quasi ein Roman im Roman.


    Und ein würdevoller Mensch ist Onkel Saul nur in Teilen, aber so ist es eben im Leben, man kann es nicht allen recht machen, am wenigsten sich selbst.


    Auch Hillel ist eine tragische Gestalt: er ist an seiner Eifersucht zugrunde gegangen. Ich finde allerdings auch, dass Onkel Saul mit der eigenmächtigen Abänderung des Testaments übertrieben hat.


    Mit dem Tod von Saul wären die Baltimores komplett ausradiert, wenn nicht Marcus ihnen ein literarisches Denkmal gesetzt hätte. Er war von Beginn an der Besondere, der Bewunderte, nur er selbst sah das anders. Großartig, wie der Autor (also jetzt nicht Marcus, sondern Joel Dicker) mit den Sichtweisen, den Perspektiven spielt, das tut er wahrhaft meisterlich.


    Noch mehr als bei Colleen stört es mich in Bezug auf Marcus Eltern, dass sie irgendwann kaum eine Rolle mehr spielen, quasi verblassen, obwohl sie von Beginn an auf der richtigen Seite standen. Sie sind – wie auch Patrick – diejenigen, die die Verbindungen erkannt haben, die sich in diesen letzten Jahren der Handlung richtig verhalten, wenn man das überhaupt so sagen kann. Die arme Alexandra wollte Marcus schützen und hat damit für Jahre die Beziehung zerstört.


    Ein Roman, in dem vieles meisterlich gestaltet ist, aber nicht alles – aus meiner Sicht wird die ein oder andere Baustelle zu schnell abgetragen, nicht sorgsam genug abgearbeitet, einige der Stränge verlaufen zu beiläufig. Dennoch ein Familienroman, der Maßstäbe setzt, und – finde ich – nicht mit den besten dieser Sparte (zu denen ich „Korrekturen“ von Frantzen, „Buddenbrooks“ von Thomas Mann, „Hotel New Hampshire“ von John Irving, aber durchaus auch „Makarionissi“ von Vea Kaiser zähle) mithalten kann, aber dennoch ziemlich weit oben angesiedelt ist.


  • Noch mehr als bei Colleen stört es mich in Bezug auf Marcus Eltern, dass sie irgendwann kaum eine Rolle mehr spielen, quasi verblassen, obwohl sie von Beginn an auf der richtigen Seite standen.


    Dass Marcus' Eltern nur eine Randrolle spielen, stört mich überhaupt nicht. Immerhin geht es um die "Geschichte der Baltimores", nicht um die der Montclairs. ;)

  • Ich finde allerdings auch, dass Onkel Saul mit der eigenmächtigen Abänderung des Testaments übertrieben hat.


    Ich frage mich gerade, ob ein Testament in dem Umfang nicht ohnehin über einen Notar abgewickelt werden muss und dann solche eigenmächtigen Handlungen ausgeschlossen sind? Leider habe ich nicht mehr im Kopf, wie das mit der Testamentseröffnung genau ablief bzw. ob es überhaupt erwähnt wurde.

  • Puh. Ich muss das Ende noch etwas sacken lassen.


    Also ich bin ebenfalls der Meinung, Colleen und Woody hätten nicht bluäugig warten sollen, bis Luke aus dem Gefängnis entlassen wird.
    Sie hatten keine Chance, wobei dieser Einbruch in das Haus mehr als dämlich war, zumal es sich ja scheinbar nur um ein paar Klamotten handelte.


    Wenn ich es recht erinnere, hatte Woody eine Woche in Freiheit, bevor er ins Gefängnis gehen musste. Warum haben die beiden bis zur letzten Minute mit ihrer Flucht gewartet? So schrillten doch sofort alle Alarmglocken, als er nicht erschien.


    Letztlich stimmt es wohl, Marcus hat den besseren, solideren Teil der Familie Goldman erhalten. Manchmal braucht man eben, bis man soetwas erkennt.
    Gemocht habe ich aber beide Teile der Familie auf ihre Weise.



    Ich glaube, es gibt noch einen Fehler im Ablauf, der mir aufgefallen ist, aber das muss ich nochmal nachlesen.
    Das mit der Waffe war mir auch aufgefallen - und das soll schon etwas heißen.


    Im Ganzen hat mir das Buch, bis vielleicht ein paar winzige Kleinigkeiten im Schluss, wo vielleicht das Eine oder Andere passend gemacht wurde, richtig, richtig gut gefallen!
    Wieder ein Buch, bei dem es schade ist, dass es schon zunende gelesen ist!


    Im übrigen auch eine sehr nette Leserunde! :winken:

    🐌


  • Wenn ich es recht erinnere, hatte Woody eine Woche in Freiheit, bevor er ins Gefängnis gehen musste. Warum haben die beiden bis zur letzten Minute mit ihrer Flucht gewartet? So schrillten doch sofort alle Alarmglocken, als er nicht erschien.


    Sie wollten halt so lange wie möglich noch mit ihrer Familie zusammensein.


    Außerdem hätten sie wohl eine Woche vorher dieselben Probleme gehabt, über die Grenze zu kommen. Das hätte insofern also nichts geändert.


  • Sie wollten halt so lange wie möglich noch mit ihrer Familie zusammensein.


    Außerdem hätten sie wohl eine Woche vorher dieselben Probleme gehabt, über die Grenze zu kommen. Das hätte insofern also nichts geändert.


    Ja,das mag richtig sein. Sie wollten Zeit mit der Familie verbringen. Ist aber kurzs,cihtig gedacht. (okay-wie die ganze Aktion...)


    Das seh ich nicht so. ein paar Tage zuvor stand Woody nicht auf der Fahndungsliste. Er hat ja auch unbehelligt den Bundesstaat verlassen können. Die Wahrscheinlichkeit, problemlos über die kanadische Grenze zu kommen, wäre auf jeden Fall größer gewesen. Sicher auch nicht gefahrlos, aber mit Sicherheit einfacher, als nach dem verstrichenenen Termin, nachdem klar war, er ist auf der Flucht.

    🐌

  • Ich frage mich gerade, ob ein Testament in dem Umfang nicht ohnehin über einen Notar abgewickelt werden muss und dann solche eigenmächtigen Handlungen ausgeschlossen sind? Leider habe ich nicht mehr im Kopf, wie das mit der Testamentseröffnung genau ablief bzw. ob es überhaupt erwähnt wurde.


    Bei einem Testament muss ein Notar aufpassen, dass das Geld nach dem Willen des Verstorbenen aufgeteilt ist. Wenn da ein Sohn machen könnte, was ihm passt, hätte ein Testament keinen Sinn mehr.

  • Und mehr und mehr ist das Onkel Saul, die wahrlich tragische Figur dieses so tragischen Romans, der viele Fehler gemacht hat und zuletzt an seiner Krebserkrankung qualvoll zugrunde geht, nicht ohne Marcus, der sich hingebungsvoll gekümmert hat, einen Auftrag zu hinterlassen, den er sozusagen mit diesem Roman erfüllt hat – quasi ein Roman im Roman.


    Und ein würdevoller Mensch ist Onkel Saul nur in Teilen, aber so ist es eben im Leben, man kann es nicht allen recht machen, am wenigsten sich selbst.


    Auch Hillel ist eine tragische Gestalt: er ist an seiner Eifersucht zugrunde gegangen. Ich finde allerdings auch, dass Onkel Saul mit der eigenmächtigen Abänderung des Testaments übertrieben hat.


    Im Grunde finde ich Saul, Hillel und auch Woody sind allesamt tragische Figuren, denn sie sind ständig auf der Suche nach Anerkennung und Liebe, wo sie doch beides schon in großem Umfang besitzen und es nicht genug für sie ist. Erst möchte Saul seinen Vater für sich einnehmen, dann seine "Kinder". Hillel möchte ebenfalls, dass er bei seinem Vater an erster Stelle kommt und Woody sucht ganz pauschal aber auch bei Saul nach Lob und Bestätigung.
    Im Grunde ist Marcus der einzige, der sich selber treu bleibt und deshalb auch "überlebt".



    Ein Roman, in dem vieles meisterlich gestaltet ist, aber nicht alles – aus meiner Sicht wird die ein oder andere Baustelle zu schnell abgetragen, nicht sorgsam genug abgearbeitet, einige der Stränge verlaufen zu beiläufig. Dennoch ein Familienroman, der Maßstäbe setzt, und – finde ich – nicht mit den besten dieser Sparte (zu denen ich „Korrekturen“ von Frantzen, „Buddenbrooks“ von Thomas Mann, „Hotel New Hampshire“ von John Irving, aber durchaus auch „Makarionissi“ von Vea Kaiser zähle) mithalten kann, aber dennoch ziemlich weit oben angesiedelt ist.


    Den Vergleich mit Irving kann ich nachvollziehen. Aber ich finde, dass Dicker es zumindest in seinen ersten beiden Romanen geschafft hat, dass er nie den Faden verliert und keine Langatmigkeit aufkommen lässt. Irving, finde ich, hat das in seinen letzten Romanen nicht immer so glanzvoll geschafft.


    Allerdings stimme ich Dir zu, dass ich im Nachhinein auch das Gefühl hatte, dass das Tempo am Ende ziemlich angezogen hat und Dicker gerne noch ein paar Seiten mehr auf die Auflösung aller Verwicklungen hätte verwenden dürfen. Dennoch hat es mich restlos überzeugt und ich habe sehr geschätzt, dass es im Gegensatz zu den Klassikern wie "Buddenbrooks" modern und auch leicht lesbar daherkommt.

    :lesen:





  • Stimmt. Hat großen Spaß gemacht und das Lesevergnügen verdoppelt. :bussi:


    Seh ich auch so. Niemand ist extrem vorgeprescht und hat die anderen dann alleine diskutieren lassen. Oder hat nur "sein Ding" gemacht. Wir sind gut beisammen und im Gespräch geblieben. :jumpies:
    Hat sehr viel Spaß gemacht.

    🐌

  • Das "Irving'sche" Gefühl war mir zum Ende hin ein weing abhanden gekommen, das hat dem Ganzen aber nicht geschadet.


    Jetzt muss ich mir aber doch nochmal das Buch holen und gucken, ob ich recht habe mit meinem evtl entdecktenFehler....

    🐌

  • Bei einem Testament muss ein Notar aufpassen, dass das Geld nach dem Willen des Verstorbenen aufgeteilt ist. Wenn da ein Sohn machen könnte, was ihm passt, hätte ein Testament keinen Sinn mehr.


    Allerdings, da bin ich ganz Eurer Meinung! Auf der anderen Seite kann ich mir aber gut vorstellen, dass es auch in der Realität Situationen gibt, in der die Sache so gelöst wird wie hier von Saul.

  • Hallo Ihr Lieben,


    puh, das Ende hat mich jetzt auch nochmal ganz schön geschockt zurückgelassen. Ich hatte ja auch schon so ein schlechtes Gefühl mit Luke, aber dass Woody ihn erschießt und dafür ins Gefängnis soll, damit hatte ich nicht gerechnet. :entsetzt:



    Also ich bin ebenfalls der Meinung, Colleen und Woody hätten nicht bluäugig warten sollen, bis Luke aus dem Gefängnis entlassen wird.
    Sie hatten keine Chance, wobei dieser Einbruch in das Haus mehr als dämlich war, zumal es sich ja scheinbar nur um ein paar Klamotten handelte.


    Ja, da kann ich auch nur zustimmen. Ich verstehe auch nicht, wieso Woody und Colleen einfach still abgewartet haben, bis Luke aus dem Knast entlassen wird. Es war doch klar, dass er in seine Heimatstadt zurückkehrt und es ist auch klar, dass sein Vater und sein Bruder ihn weiterhin beschützen und auf seiner Seite stehen werden. Das habe ich gar nicht verstanden. Und die Einbruchsaktion in das Haus war total bescheuert. Wegen den Klamotten musste sie ins Haus, wohlwissend, dass Luke kein Erbarmen kennt?!? Also ganz ehrlich, das war für mich ein bisschen arg dämlich und auch nicht so wirklich nachvollziehbar. Bei dieser Nummer habe ich so ein bisschen das Gefühl, dass der Autor noch Dramatik gebraucht hat und deswegen diese Geschichte aufgebaut hat. Da hätte ich es noch eher verstanden, wenn Woody auf die schiefe Bahn gerät, nachdem er aus dem Football-Team fliegt und nie wieder Football spielen darf, aber das hier war etwas komisch.


    Dann die irre Flucht von Woody und Hillel, die auch gar nicht überlegt war. :rollen:



    Das seh ich nicht so. ein paar Tage zuvor stand Woody nicht auf der Fahndungsliste. Er hat ja auch unbehelligt den Bundesstaat verlassen können. Die Wahrscheinlichkeit, problemlos über die kanadische Grenze zu kommen, wäre auf jeden Fall größer gewesen. Sicher auch nicht gefahrlos, aber mit Sicherheit einfacher, als nach dem verstrichenenen Termin, nachdem klar war, er ist auf der Flucht.


    Ja, da gebe ich dir Recht. Ein paar Tage früher und sie hätten es noch wahrscheinlicher über die Grenze geschafft. Aber das zeigt vielleicht auch, dass sie das Ganze nicht so weit geplant haben und die ganze Aktion eher eine Kurzschlusshandlung war.



    Im Grunde finde ich Saul, Hillel und auch Woody sind allesamt tragische Figuren, denn sie sind ständig auf der Suche nach Anerkennung und Liebe, wo sie doch beides schon in großem Umfang besitzen und es nicht genug für sie ist. Erst möchte Saul seinen Vater für sich einnehmen, dann seine "Kinder". Hillel möchte ebenfalls, dass er bei seinem Vater an erster Stelle kommt und Woody sucht ganz pauschal aber auch bei Saul nach Lob und Bestätigung.
    Im Grunde ist Marcus der einzige, der sich selber treu bleibt und deshalb auch "überlebt".


    Ja, für mich sind die drei auch die richtig tragischen Figuren in diesem Roman. Sie haben alles und könnten glücklich ihr Leben leben und anstatt es zu genießen, machen sie sich quasi alles kaputt. Obwohl Woody dabei ja eigentlich das komplette Opfer ist. Er hat ja nie jemandem etwas Böses gewollt und wird von Hillel so übel mitgespielt. Das finde ich immer noch ganz schrecklich. Hillel hat ihm seine gesamte Zukunft kaputt gemacht und auch das Gequatsche am Ende hat mich nicht mehr für ihn eingenommen. Wie mies muss man sein, dass man so etwas tut, was er getan hat. Richtig hätte ich es gefunden, wenn er das dann wenigstens zugegeben hätte und Woody von aller Schuld reingewaschen hätte, aber er hat schweigend zugesehen, wie Woody eigentlich alles hinschmeißt. Das ärgert mich immer noch richtig! Da hat Hillel eh schon alles und hat immer noch nicht genug. :grmpf:


    Aber bei dem Vater wohl kein Wunder: Saul konnte sich auch nicht entspannt zurücklehnen, sondern braucht es, dass er angehimmelt wird. Oh man, wie traurig ist das denn! Und dann auch noch die Verknüpfung, dass sich Alexandra's Vater v. a. deswegen so viel um Hillel und Woody gekümmert hat, damit sie und Marcus ihre Ruhe haben... Oh man! Was für eine traurige Entwicklung...


    Marcus ist wirklich der Einzige, der einfach sein Leben lebt und nicht mit in den Abgrund gerissen wird. Obwohl er das wohl wirklich Alexandra zu verdanken hat. Wenn sie nicht eingegriffen hätte und seinen Cousins verboten hätte ihm Bescheid zu geben, wäre er bestimmt mit geflüchtet... :rollen:


    Heftig fand ich auch, dass Marcus deswegen Alexandra verlassen hat... Aber für mich kam da schön durch, dass er eigentlich total traumatisiert ist von dem schrecklichen Tod seiner Cousins und eigentlich nicht mehr zurechnungsfähig reagiert. Erst mit dem Ende des Buches scheint er auch endlich sein Trauma überwunden zu haben.


    Tragische Geschichte, aber man könnte sagen mit schöner Moral: Genieße das was du hast und gucke nicht immer eifersüchtig und neidisch auf andere. :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Ich bin auch der Meinung das es eher eine Art Bruderliebe ist, wenn würde ich eher auf Hillel Tippen.


    So sehe ich das auch, Luke hat eine ziemlich große Klappe aber ohne seinen Bruder und Vater wäre er schön längst im Knast versauert, ich hätte an ihrer Stelle direkt neu angefangen.


  • Ja,das mag richtig sein. Sie wollten Zeit mit der Familie verbringen. Ist aber kurzs,cihtig gedacht. (okay-wie die ganze Aktion...)


    Das seh ich nicht so. ein paar Tage zuvor stand Woody nicht auf der Fahndungsliste. Er hat ja auch unbehelligt den Bundesstaat verlassen können. Die Wahrscheinlichkeit, problemlos über die kanadische Grenze zu kommen, wäre auf jeden Fall größer gewesen. Sicher auch nicht gefahrlos, aber mit Sicherheit einfacher, als nach dem verstrichenenen Termin, nachdem klar war, er ist auf der Flucht.


    Oh auf den Gedanken bin ich selbst noch gar nicht gekommen, stimmt sie hätten ja schon vorher fliehen können, vielleicht wollten sie nicht das Saul was ahnt?

  • Oh man, das waren ja einige Katastrophen! :heul:


    Luke kommt aus dem Knast und scheint das ganze Ort hinter sich zu haben, wie er durch die Straßen rennt und rumschreit das er sich gebessert hat, ich hätte :kotz: können. Warum kommt eigentlich sein Bruder und Vater damit durch so tolle Polizisten zu sein,
    sind die da allein im Ort zuständig? Ich bin ja immer noch der Meinung das es schon als Notwehr durchgehen kann,
    schließlich wurde seine Freundin ja mal wieder Krankenhausreif geschlagen, und bedroht von ihm. An ihre Sache wollte Luke sie ja nicht ran lassen, dabei ist es ihr Besitz, hätten sie es mal auf dem demokratischen Weg gelöst, hätten sie ihre Sachen rechtmäßig bekommen.
    Aber sie wollten ja jetzt so schnell wie möglich weg, dabei haben sie meiner Meinung eh schon viel zu lang damit gewartet.


    5 Jahre Gefängnis hören sich ja wirklich nicht viel an, aber für Woody ist es keine Wahl, das die beiden Brüder wirklich abhauen,
    was haben sie sich nur dabei gedacht. Ich hätte nicht gedacht das Woody noch mal einen Menschen erschießt,
    und dann noch einen Polizisten mit 5 Schüssen. Das hätte ich nie von ihm gedacht, das er ihn in Panik erschießt aber noch so lange/oft drauf hält, ganz schön erschreckend.
    Es war einerseits total schlimm das die beiden nach allem Selbstmord begangen haben, aber irgend wie auch sehr ergreifend wie beide in ihrem geliebten Elternhaus gehen, mit dem letzten Gedanken an die Familie.


    Verstehen kann ich auch immer noch nicht das Hillel Woody wirklich das Dopingmittel untergejubelt hat,
    und das nur aus Eifersucht. Genau so wie Saul Gelder veruntreut hat, aus Eifersucht.
    Was hat diese Familie nur mit ihrer Eifersucht, sie waren doch alle ganz tolle Menschen die so viel hatten, und sich,
    schade das es ihnen nie gereicht hat.


    Schön fand ich noch das Marcus und Alexandra sich jetzt wieder näher gekommen sind, und mit einander reden,
    und alle Geheimnisse aufgedeckt sind, denn nur auf die Wahrheit kann man eine Beziehung bauen.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und auch die LR mit euch, Danke! :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Nad ()

  • Warum kommt eigentlich sein Bruder und Vater damit durch so tolle Polizisten zu sein,
    sind die da allein im Ort zuständig?


    Sie könnten Beziehungen zu den entsprechenden Stellen haben oder - und das kommt mir realistischer vor - sie haben sich erst im Lauf der Zeit zu Menschen entwickelt, die Vorschriften nach eigenem Gutdünken auslegen. Manchen Leuten tut es nicht gut, zu viel Macht zu haben. Wenn der Vater sich erst mal zu einer Art Polizeirambo entwickelt hat, wird er schon dafür sorgen, dass sein geneigter Sohn in seine Fußstapfen tritt.



    Verstehen kann ich auch immer noch nicht das Hillel Woody wirklich das Dopingmittel untergejubelt hat,
    und das nur aus Eifersucht. Genau so wie Saul Gelder veruntreut hat, aus Eifersucht.


    Das ist es, was mich ein bisschen stört: Manches bleibt unerklärlich. Man muss zwar den Lesern nicht immer für alles eine Erklärung präsentieren, damit Platz für eigene Gedanken bleibt, aber in Hillels Fall, der doch eine wesentliche Rolle in der Handlung einnimmt, hätte ich gern genauer gewusst, was ihn angetrieben hat. Wegen seiner Handlungen sehe ich ihn negativ, was vielleicht von Dicker gar nicht so gewollt war.



    Für mich war das auch eine tolle Leserunde. Danke euch allen! :smile:

  • Das ist es, was mich ein bisschen stört: Manches bleibt unerklärlich. Man muss zwar den Lesern nicht immer für alles eine Erklärung präsentieren, damit Platz für eigene Gedanken bleibt, aber in Hillels Fall, der doch eine wesentliche Rolle in der Handlung einnimmt, hätte ich gern genauer gewusst, was ihn angetrieben hat. Wegen seiner Handlungen sehe ich ihn negativ, was vielleicht von Dicker gar nicht so gewollt war.


    Ich habe es für mich so gesehen, dass Hillel's Verhalten von Anfang an sehr kompliziert erscheint, weil er viel intelligenter ist als die meisten seiner Mitmenschen und wahrscheinlich auch als ich. Deshalb sind auch seine Gefühle so kompliziert und sein Plan, Woody bei seinem Vater wieder auszustechen auch.
    (Ich kenne persönlich zwei Menschen, die einen sehr hohen IQ haben. Beide haben zwischenmenschlich etwas Probleme mit anderen und sind in manchen Dingen etwas verquer.)


    Dass Du Hillel negativ siehst kann ich verstehen. Er ist kein Mensch, den man leicht gern haben kann. Er ist wohl eher besserwisserisch und unnachgiebig wenn er sich im Recht glaubt (also fast immer :zwinker:). Vermutlich fand er seinen Plan mit den Drogen besonders trickreich. :sauer:
    Ich mochte ihn aber trotzdem. Einfach, weil immer wieder sein guter Kern durchschimmert. Er ist z.B. unerschütterlich in seiner Treue.

    :lesen: