Michael Mittermeier - Die Welt für Anfänger

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  • Michael Mittermeier - Die Welt für Anfänger


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    Autor: Michael Mittermeier
    Titel: Die Welt für Anfänger
    Erscheinungsdatum:30.09.2016
    Verlag: Kiepenhauer & Witsch
    Seiten: 310


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    Klappentext:


    Achtung, Bestseller!
    Wir sind alle Anfänger auf dieser Welt! Auch Gott (welcher auch immer) war bei der Erschaffung ein Amateur – war ja auch seine erste. Klar, dass dabei nicht alles geklappt hat. Aber das Gute ist: Ohne Scheitern gäbe es weniger zu lachen.


    Wenn ein Bayer anfängt die Welt zu entdecken, ist das sehr komisch – für die Welt. Seit Michael Mittermeier denken kann, ist er Anfänger, daheim und unterwegs. Der erste Schultag, das erste Mal, der erste Pärchenurlaub – alles ging gleich ohne Probe los. Auch die ersten Auftritte, zunächst in der Heimat, dann in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. Inzwischen ist Michael Mittermeier in der ganzen Welt unterwegs, als Tourist und als Comedian. Von Kapstadt bis New York, von Paris bis Moskau stürzt er sich in immer neue Abenteuer. Er versucht sich als Geheimagent in Burma und überlebt seinen ersten Auftritt vor 400 betrunkenen Engländern ohne Luftunterstützung. Im Angesicht mit einem Wiener Kellner oder Auge in Auge mit dem Weißen Hai – der innere Komiker ist ständig wach und findet fremde Bräuche und vertrauten Unsinn. Lustig und liebevoll, warmherzig und menschlich – der Global Bayer Mittermeier nimmt uns mit auf die Reise und steckt uns an mit seiner Lust auf Neues.
    Ob zu Hause oder in aller Welt: Jedem Anfang wohnt eine Pointe inne. In diesem Buch erzählt Michael Mittermeier die besten Geschichten zum Wundern, Wiedererkennen und Weglachen. Wer sie
    liest, sieht die Welt danach selbst mit den Augen eines Komikers. Eine Welt, in der das Herz aufgeht, weil nichts normal und alles spannend ist. Eine Welt, in der das Lachen uns alle verbindet.


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    Meine Meinung:


    Michael Mittermeier erzählt von seinen eigenen Anfängen und ersten Malen – unter anderem vom ersten Schultag, dem ersten Date mit seiner Frau und seinen ersten Bühnenauftritten.


    Ich habe bislang nur Mittermeiers Comedy-Programme und das Hörbuch zu „Achtung Baby“ gehört. Jetzt war ich gespannt, ob sein neustes Werk wohl genauso lustig ist, wenn man es selbst liest. Das Ergebnis: Mit Sicherheit wird auch dieses Buch durch Mittermeiers unverwechselbare Stimme und Betonung einen besonderen Charme in der Hörfassung bekommen. Doch auch beim Lesen habe ich mich nicht gelangweilt.


    Das Buch ist eine humorvolle Autobiografie. Vom Klappentext her hatte ich lustige, lose verknüpfte Anekdoten erwartet, die teils auf wahren Begebenheiten aus Mittermeiers Leben basieren. Doch stattdessen erzählt „Die Welt für Anfänger“ relativ chronologisch das Leben des Comedians nach. Das ist nicht wie der Klappentext verspricht „sehr komisch“, sondern eher unterhaltsam. Gerade wenn Mittermeier von den Anfängen seiner Karriere in verschiedenen Ländern berichtet und dabei Vorbilder und Kollegen aufzählt, waren es mir teilweise etwas zu viele Namen (manche davon bekannte, manche unbekannte). Außerdem werden relativ oft Alkohol und Drogen erwähnt. Wenn er trinken und kiffen möchte, soll er das tun, aber bitte nicht so stolz davon berichten. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gerne gelesen, denn Mittermeiers Rückblick auf seine Vergangenheit ist der eines Menschen, der auch über sich selbst lachen kann, was ihn sehr sympathisch macht.


    Fans von Mittermeier werden hier auf ihre Kosten kommen und noch das ein oder andere private Detail über den Komiker erfahren. Wer auf einen großen Lacher nach dem nächsten wartet, wird jedoch eher enttäuscht sein.


    4ratten

  • Michael Mittermeier - Die Welt für Anfänger - KiWi


    Vom gebeutelten Erstklässler im roten Cordanzug bis zum Vater gewordenen Stand-Up Comedian. Der Anarcho-Poet erklärt uns seine Welt. Praktisch von der ersten darwinschen Gratwanderung eines Neugeborenen zum Kleinkind und Old Shatterhand.
    Von seiner traumatischen Einschulung, die wegen eines knallroten Samtcordanzugs, nur stattfand, weil die Zuckertüte ihn verdeckte. Natürlich zwei Nummern zu groß, damit der Bub in die 70ger Modesünde noch hineinwachsen könne.
    Wie ist es eigentlich möglich, dass Eltern immer mit Zielsicherheit ein unmöglich "schickes" Kleidungsstück für ihre Kinder erwerben? Jungs haben an Mode besonders zu knabbern.
    Und es ist nicht gelogen, den dramatische Zeitzeugen in Polaroid findet man auf der letzten Seite.
    Die Lehrerin weiß sofort, dass hier ein ganz besonderes Kind vor ihr steht:
    Berufswunsch, keinen, lässt die Lehrerin nicht gelten, genauso wenig "Old Shatterhand".
    Nach dem die Klasse sich beruhigt hat, gibt er "Krankenschwester" an und es gibt kein Halten mehr, dabei meinte es der Bub total ernst.
    Schon vom ersten Schultag an, bringt er die Leute zum lachen, daran hat sich bis heute nicht viel geändert, außer das jetzt die Lehrer darüber lachen können..
    AlsTeenager hat er die üblichen Probleme, Sex und Hautunreinheiten, das Erste Mal hatte er eigentlich dreimal:
    "Diesmal war ich ganz sicher drin!" (Ein "Der muß raus!", galt nur für Pickel..)
    Die Karriere in der Fußgängerzone ging schleppend voran, mit der Gitarre gegen eine militante Panflöten-Combo aus den Anden, zu punkten gelang schwerlich. Sämtliche Drohungen gegen die "El Condor Pasa-Terroristen" verliefen ins Leere.
    Ganz ausversehen, begab es sich auf einem U2-Konzert, das er von Bono auf die Bühne geholt wurde, nachdem er die eher rhetorische Frage: "Do we have a Guitar-Player here?", mit enthusiastischen Rufen und Winken, beantwortete. (Wahnsinn!)
    Auch schön, das beinahe verpatzte Date mit seiner späteren Frau Gudrun: "Ich kam ca 6 (!) Stunden zu spät.."
    Ein Auftritt lockte nur eine Handvoll Leute an, der Wirt füllte die Halle kurzerhand mit einer wüsten Rocker-Gang, das Freibier wollten sie sich nicht entgehen lassen, Michael schwitzte Blut und Wasser - nicht unbedingt vor Anstrengung:
    "Die sind sicher ganz nett..", meinte der Wirt und wie zur Bekräftigung zeigte der Ober-Wikinger ihm seine Faust. "Wenn du mich traurig machst bringe ich dich zum Weinen!"
    Wie er die Ledertruppe gefügig macht, spricht für Michaels tollkühnes Repertoire.


    So geht es weiter, Kapitel um Kapitel, es war interessant, zum Schmunzeln und zum Brüllen komisch, man muß den "Michl" einfach mögen! Ich sehe ihn vor mir, wie er mit herausgedrehten Augen und aufgeblasenen Backen - einem Revolverheld gleich - seine gesetzlose und paranoische Wortkunst auf sein Puplikum loslässt.
    Intelligenz und ein starker Gerechtigkeitssinn ist der Grundstein jeder guten und aktuellen Comedy. Mit so einem Blutdruck kommt man auf die Enterprise!
    Aller Anfang ist Mittermeier?


    Sein Berufswunsch ist ihm jedenfalls in Erfüllung gegangen:
    "Ich wollte immer nur Michael Mittermeier sein."


    5ratten