Sharon Guskin - Noah will nach Hause / The Forgetting Time

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    Verlag: Allegria
    Bindung: Broschiert
    ISBN: 3793423069
    Termin: September 2016




    Ab der ersten Seite fühlte ich mich mitten in der Geschichte, was sicher hauptsächlich am extrem einnehmenden Schreibstil der Autorin liegt. Dieser ist genau richtig: er ist weder zu einfach, noch unnötig kompliziert, stattdessen schafft er es mit Leichtigkeit Neugier beim Leser zu wecken und Spannung und Gefühle zu erzeugen und ob eine Geschichte mich berührt, hängt im Wesentlichen davon ab, wie nahe ich mich der Hauptfigur fühle. Wie sehr ich die Hauptfigur mag und ... ja, auch als Person schätze. Das muss kein netter Mensch sein, aber ein emotional für mich zugänglicher, wobei Noah und seine Mutter wirklich nette Menschen sind, Und das ist der Grund, warum "Noah will nach Hause " mich dermaßen umgehauen hat. berührt es doch- oft schonungslos- vieles, was so selbstverständlich nicht ist und erst- nach einigem Hintersinn- dazu beiträgt, uns das alltägliche Leben und Erleben zu erschließen. Der Roman ist für mich voller Lebensdramatik und zeigt überzeugend menschliche Irrungen und Wirrungen auf; bei aller Fehlsamkeit unseres menschlichen Bewusstseins. Ein starker Roman, den zu lesen und zu verarbeiten ich nur abschnittsweise vermochte. Die Schreibweise und die Art wie die Geschichte erzählt wird hat mich so berührt, ich konnte das Buch nicht einfach weglegen. Das Buch ist so verdammt tiefgründig und wenn man genauer hinsieht, dann lernt man so vieles. Und die Selbstopferung für den Menschen den man liebt, den man wirklich liebt, für den man alles tun würde. Mit “Noah will nach Hause” hat Sharon Guskin eine wahnwitzige, intelligente, äußerst ambitionierte Geschichte geschrieben und mit diesem Roman liefert sie nicht nur einen aufregend neuen und durchgehend spannenden Plot, die Geschichte ist auch eine gute Metapher für das Leben allgemein - die Zeit, in der man herausfinden muss, wer man sein will, in der man mit Andersartigkeit zu kämpfen hat, in der es herauszufinden gilt, wie unterschiedlich Menschen sind und wie schwierig es manchmal ist, sich in andere hineinzuversetzen. Es berührt doch- oft schonungslos- vieles, was so selbstverständlich nicht ist und erst- nach einigem Hintersinn- dazu beiträgt, uns das alltägliche Leben und Erleben zu erschließen. Der Roman ist für mich voller Lebensdramatik und zeigt überzeugend menschliche Irrungen und Wirrungen auf; bei aller Fehlsamkeit unseres menschlichen Bewusstseins. Reinkarnation ist ein wirklich spannendes Thema und es freut mich, dass es Sharon Guskin gelungen ist, dieses Thema so spannend und interessant in einem Roman zu verarbeiten und man muss nicht an Reinkarnation glauben um das Buch zu verstehen, aber man kann eine neue Perspektive zulassen wenn man das will.

    Einmal editiert, zuletzt von Hotel ()

  • Janie lässt sich im Urlaub auf eine Affäre ein. Nun ist sie alleinerziehende Mutter des 4jährigen Noah. Er ist ein auffälliges Kind. Er weiß Dinge, von denen Janie nicht weiß, woher er sie hat. Auch will er sich nicht waschen und baden. Im Kindergarten wird Janie dauern darauf angesprochen. Dann gibt es auch noch Albträume. Noah erzählt dann von grausamen Dingen und schreit nach seiner Mutter. Wenn Jamie mal ausgehen will, was selten genug vorkommt, findet Noah immer wieder neue Möglichkeiten, um sie davon abzuhalten. Sie läuft von Arzt zu Arzt, aber niemand kann helfen. Da sie sich nicht mehr zu helfen weiß, sucht sie im Internat nach Rat. Dabei stößt sie auf die Seite von Jerome Anderson, einem Psychologieprofessor, der das Phänomen der Wiedergeburt erforscht. Mit ihm zusammen versucht sie herauszufinden, was mit Noah los ist.
    Die Geschichte ist angenehm und flüssig zu lesen. Mit der Thematik „Wiedergeburt und Reinkarnation“ kann ich eigentlich nicht viel anfangen. Aber von Anfang an hat mich die Geschichte gepackt. Ich konnte gut nachvollziehen, dass Jamie an ihre Grenzen stößt und verzweifelt ist.
    Der Professor wird gerade ein wenig aus der Bahn geworfen. Eine besondere Form der Demenz ist gerade diagnostiziert worden. Er möchte es sich noch einmal beweisen und ein Buch schreiben, damit sein Wissen und seine Erfahrung weiterlebt. Er nimmt sich also aus ziemlich eigennützigen Motiven dieses Falles an. So erfahren wir auch immer wieder von seinen früheren Fällen. Es dauert eine ganze Weile, bis sich herauskristallisiert, woher Noah kommt und vor allem, was ihm passiert ist bevor er wiedergeboren wurde.
    Es ist eine zu Herzen gehende Geschichte, die Sharon Guskin erzählt. Man verspürt die Verzweiflung von Mutter und Sohn.
    Die Geschichte ist spannend wie ein Thriller und lässt einen nachdenklich zurück.



    5ratten

  • Die alleinerziehende Janie stellt fest, dass ihr vierjähriger Sohn Noah immer öfter davon spricht, dass er zu seiner anderen Mom nach Hause möchte. Bisher hatte Janie das immer darauf geschoben, dass Noah sehr phantasievoll und auch etwas spezieller als andere Kinder ist und dem nicht viel Aufmerksamkeit zukommen lassen.


    Als das Leben jedoch für Janie immer komplizierter und sie sogar von den Erzieherinnen im Kindergarten angesprochen wird und Noah immer drängender darauf pocht, dass er zur anderen Mutter möchte, nimmt sie kurzerhand in ihrer Verzweiflung Kontakt auf zu einem Psychologen, der sich darauf spezialisiert hat, Kindern mit Erinnerungen an frühere Leben zu helfen.


    Was sich auf den ersten Blick vielleicht erst einmal etwas merkwürdig anhört und komisch daherkommt, ist in eine sehr schöne Geschichte verpackt. Zuerst war ich zugegebenermaßen etwas skeptisch, wie mir dieses Buch und dieses Thema wohl gefallen würden. Ich muss jedoch sagen, dass ich durchaus positiv überrascht wurde.


    Die Schreibweise der Autorin war sehr flüssig und die Geschichte hat auf mich keinen vollkommen abwegigen oder merkwürdigen Eindruck gemacht. Dadurch, dass man als Leser die einzelnen Personen, ihre Erfahrungen und Gefühle kennenlernt und letztendlich auch die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt bekommt, hat sich ein sehr stimmiges Gesamtbild ergeben.
    Durch die an den Anfängen der Kapitel teilweisen Abdrucke der Geschichten aus einem anderen (Fach)Werk, gerät man als Leser durchaus ins Grübeln.


    Für mich selbst ist immer noch nicht ganz klar, wie ich zu der Sache der "Erinnerung an frühere Leben" stehe und ob ich daran glauben könnte.
    Das jedoch hat der Spannung und der Geschichte an sich keinen Abbruch getan.


    Die Geschichte um Noah und Janie ist spannend erzählt und man fragt sich, wie sie weitergeht. Nie hat man das Gefühl, dass die Erzählung so abwegig ist, dass man nicht mehr weiterlesen möchte. Und auch das Ende der Geschichte hat mich sehr zufrieden zurückgelassen. Ich finde, es ist sehr realistisch gewählt worden, so dass ich mir gut vorstellen kann, dass es so hätte sein können.


    Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen und mich zum Nachdenken angeregt.


    4ratten