Vivian Vande Velde - Nie mehr zurück

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    Ein Leben mit Korrekturmodus habe ich mir schon öfter gewünscht, wenn mal was gründlich schief gegangen ist, ob aus eigenem oder fremden Verschulden: einfach die Zeit nochmal ablaufen lassen und alles anders und damit besser machen.


    Die fünfzehnjährige Zoe, ein Mädchen, das nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens steht, hat diese Möglichkeit: sie kann Ereignisse zurücklaufen und nochmal neu geschehen lassen, allerdings nicht uneingeschränkt. Im Gegenteil: ihr bleiben nur 23 Minuten Zeit, in denen alles anders gemacht werden kann und diese können 10x wiederholt werden. Und außerdem kann dies nur im unmittelbaren Anschluss an das jeweilige Ereignis geschehen - schnelles Handeln ist also angesagt.


    Im vorliegenden Buch gerät Zoe in eine Situation, in der ihre Gabe über Leben und Tod anderer entscheiden kann: sie ist Zeugin eines Banküberfalles, bei dem ein junger Mann erschossen wird. Dies nun gilt es zu verhindern, doch bei den ersten Durchläufen wird es immer noch schlimmer, noch verheerender. Zoe ist also gezwungen, im Schnellverfahren zu reifen, zu wachsen und Verantwortung für die größte Sache überhaupt, nämlich für das Leben anderer zu übernehmen.


    Ich muss gestehen, dass ich dieses - für ältere Jugendliche gedachte - Buch nur mäßig interessant fand und das lag vor allem am Erzählstil der Autorin. Die wieder und wieder heruntergenudelten Ereignisse empfand ich trotz der prekären Situation bald nur noch als langweilig und meine Bereitschaft, mich in die Lage des Mädchens hineinzuversetzen, sank extrem. Aus meiner Sicht hat die Autorin längst nicht das Optimum aus der Geschichte rausgeholt, im Gegenteil: Stellenweise ist es unglaublich langweilig und träge. Ja, das Mädchen durchläuft einen Reifungsprozess und man erfährt auch nach und nach das ein oder andere aus ihrem Leben, aber all das wird unglaublich öde und vollkommen ohne Pep dargestellt. Finde ich und rate deswegen Krimi- und Thrillerfreunden von dieser aus meiner Sicht unspannenden und unspektakulären Lektüre ab.
    2ratten

  • Mein Leseeindruck ist ein gänzlich anderer. :breitgrins:



    Die meisten kennen sicherlich den Film, in dem Bill Murray in einer scheinbar endlosen Zeitschleife versucht seine Angebetete an immer wieder ein und dem selben Tag zu erobern. Nach ähnlichen Vorgaben funktioniert das Buch „Nie mehr zurück“ von Vivian Vande Velde.


    Zoe ist die 15-jährige Heldin, die vor zwei Jahren an sich das Phänomen entdeckt hat, dass sie nur dadurch, dass sie das Wort „Zurückspringen“ laut ausspricht 23 Minuten in der Zeit zurückspringen kann. Außer ihren Erinnerungen kann sie nichts mitnehmen und außer ihr bemerkt niemand diese Zeitreise. Außerdem gelingt es nur insgesamt 10 Mal für exakt diese 23 Minuten. Sie hat bereits aus leidvoller Erfahrung gelernt, dass es meistens nichts bringt, wenn man versucht, den Verlauf bestimmter Geschehnisse zu verändern. Aber diesmal bleibt ihr scheinbar gar nichts anderes übrig, als es zu versuchen, denn sie gerät in einen Banküberfall und beim ersten Mal sterben zwei Menschen. Also springt sie zurück und bemüht sich, alles so zu verändern, dass es keine Toten gibt.


    Aber wie erwartet ist die Sache einfacher gesagt als getan. Zuerst wird mal alles noch schlimmer. Nach zwei, drei Zeitsprüngen beschließt sie, sich Hilfe bei einem potentiellen Opfer zu holen.


    Das Buch ist ein rundum sorglos Paket. Angefangen bei dem ansprechenden Cover, welches mir sofort ins Auge gestochen ist. Wer es zur Hand nimmt und ein paar Seiten reinliest, wird von der Spannung in die Geschichte reingezogen und kann sicherlich kaum mehr aufhören zu lesen. Und der Plot ist so abwechslungsreich und intelligent wie man es sich nur wünscht für einen Roman. Obwohl ja scheinbar ständig die selben 23 Minuten ablaufen, ist es jedes Mal anders, erfährt man jedes Mal neues über Zoe und über die Situation. Die Handlung schlägt mehr als einmal überraschende Volten und wir lernen Zoe sehr intensiv kennen und sie ist wirklich eine Heldin im wahrsten Sinne des Wortes.


    Ich bin restlos begeistert von dem Buch. Der Erzählstil ist einer für alle Altersstufen und keineswegs nur ein Jugendthriller. Und er ist auch viel mehr als ein Thriller oder ein SF/Fantasy-Buch. Aber halt, eine dicke Beschwerde habe ich doch. Warum ist das Buch nur so dünn. Ich wäre sehr gerne noch viel länger in dieser Geschichte gefangen gewesen. Dicke Leseempfehlung von mir.


    5ratten

    :lesen: