Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse - b) Nenne drei Hochkulturen...

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    Nach „Nenne drei Nadelbäume… ist dies das 2. Buch der Stilblüten aus dem Unterricht über die ich mich köstlich amüsiert habe.
    Ob es Übersetzungspannen aus dem englischen sind, wie Bürgermeister = Burgerking; Krankenschwester = illsister oder Vegetarier = vegetable. Da sollte man die Handhabung des Lexikons erst mal üben.
    Ob über die Ferse des Achilles referiert wird, oder ob das Mittelalter zwischen dem Altertum und dem Neuertum (wahrscheinlich ein Bayernfan) liegt - immer ist es gleich witzig zu Lesen, was in den Köpfen von Kinder und Jugendliche aller Altersstufen bei dererlei Fragen so vor sich geht und was dabei herauskommt.
    Köstlich finde ich den Auslöser der Ersten Weltkrieges: Sarajevo wurde erschossen und es kam zu Unruhen auf dem Balkon.
    Ob es Ausreden sind, die sich sowohl Schüler als auch Eltern einfallen lassen; es um Glanzleistungen in der Geschichte oder religiöses Halbwissen geht; Übersetzungen aus dem Englisch- oder Debakel im Deutschunterricht kommen ebenso zur Sprache wie Blamagen in Physik, Chemie und Mathe. Die besten Patzer aus dem Abitur und die Geständnisse aus dem Lehrerzimmer vervollkommnen die Aufzeichnung der irrwitzigen Wissenslücken bzw. des Halbwissens.
    Immer wieder mal habe ich überlegt, ob ich das jetzt wirklich genau so gelesen habe. Z.B. würde ich den Bundeswochenpräsidenten gerne mal kennenlernen.
    Ich habe mich gekringelt vor Lachen. And I wish me more therefrom.


    5ratten

  • Die Rezension bezieht sich auf die ebook-Ausgabe, welche mir vom Verlag Ullstein freundlicherweise über netgalley.de im Austausch für eine ehrliche Rezension zur Verfügung gestellt wurde.


    Titel: Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker
    Autorinnen: Lena Greiner, Carola Padtberg-Kruse
    Erscheinungsdatum Erstausgabe: 18.11.2016
    Aktuelle Ausgabe: 18.11.2016
    Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
    Flexibler Einband 240 Seiten


    Inhalt:


    Auf ca. 240 Seiten herrliche Stilblüten, witzige Anekdoten und garantierte Lacher. Zu all den gesammelten Geschichten und Zitaten bieten die Autorinnen kleine Übergangstextabschnitte und kurze Erläuterungen zum jeweiligen Thema.


    Meinung:


    Da ich Band 1 schon sehr witzig fand, konnte ich diese Fortsetzung kaum erwarten.


    Der Titel regt den Leser zum Schmunzeln an und gibt einen kleinen Vorgeschmack zum Inhalt des Buches. Das Cover ist schulheft-ähnlich und hellgelb. Die kleinen Zeichnungen sowie der rote Stempel und die blaue Schrift kommen gut zur Geltung. Die Aufmachung ist an Band 1 angelehnt und ich finde sie erfrischend. Sie weckt Freude auf das Buch.


    Der Stil des Buches ist wie folgt: Kurze Einleitungs- und Übergangspassagen der Autorinnen führen in die Thematik ein. Witzige Zitate und Anekdoten werden in Szene gesetzt; hin und wieder gibt es zu diesen kleine Erklärungen zum Hintergrund.


    Der Inhalt (damit meine ich die Schülerantworten und Anekdoten) ist sehr witzig und sprüht nur so vor unbeabsichtigter Kreativität. Ich habe mich vor Lachen auf dem Bett gekugelt, mir kamen die Lachtränen und ich habe mich sehr amüsiert. Die Textpassagen der Autorinnen sind nicht besonders, aber durch diese gibt es mehr oder weniger einen fließenden Übergang der Schülerantworten-Sammlung. Diese Textpassagen erscheinen mir im Vergleich zu Band 1 um einiges weniger bösartig, zynisch und spottend. Die Textpassagen des zweiten Bandes kommen mir eher "liebevoll spöttisch" rüber. Die Autorinnen scheinen sich gut über die Schülerantworten zu amüsieren und die Stimmung wird in diesen Texten gut zum Ausdruck gebracht. Anscheinend haben sie sich die harsche Kritik der Leser zum ersten Band zu Herzen genommen und ihren Schreibstil verändert. Gut so!


    Wer Band 1 kennt, er ahnt schon, wie der Inhalt ungefähr aussieht. Allerdings wird demjenigen, der Band 1 gelesen hat, bestimmt einiges bekannt vorkommen. Ich habe Band 1 vor ungefähr 1-2 Monaten gelesen und manche Zitate und Anekdoten, sogar einzelne Textpassagen kamen mir wie "schon-mal-gelesen" vor. Viele der Stilblüten sind "neu", aber ab und zu habe ich die eine oder andere Wiederholung entdeckt. (Beispiel: "Mehrtürer"-Zitate)


    Hier noch einige Beispiele aus dem Buch, die mir gut gefallen haben:


    "Wir hatten an diesem Tag schulfrei, denn es war Chris die Himmelfahrt"


    "Wozu hat der Mensch zwei Augen? - Wenn er sich eines aussticht, hat er noch mal eins."


    "Mit dem Gehirn denkt man, dass man denkt. Außerdem wird es für die Kopfschmerzen gebraucht. Es sitzt im Kopf direkt hinter der Nase. Wenn man niest, tropft es. Das Gehirn ist ein sehr empfindliches Organ. Die meisten Leute benutzen es deshalb nur ganz selten!"


    Französische Revolution: "Strip auf die Bastille", "Sturm auf die Pastille", "Sturm auf die Bazille"


    (Hahahaha. Sogar beim Schreiben dieser Rezension muss ich so lachen.)


    Fazit:


    Das Buch ist jedem zu empfehlen, der gerne "lachende Momente" haben möchte, Humor mag und meint, dass ein Lachen den Tag gleich heller erscheinen lässt.
    Der Charme und die Kreativität der Schüler verdienen auf jeden Fall volle 5 Sterne. Die Texte der Autorinnen bewerte ich mit guten 3 Sternen. Das Buch erhält von mir insgesamt 4.5 Sterne, da ich die ungewollte Genialität der Schüler stärker gewichten möchte.

  • Das ist schon das zweite Buch aus der Sammlung verrückter, skurriler, auf jeden Fall falscher, aber meistens sehr origineller Schüerantworten. Jetzt kann man sich fragen, wo der Eigenanteil der Autorinnen liegt, denn die mussten eigentlich nur sammeln und sortieren, geschickt haben diese Antworten ja Lehrer aus der ganzen bunten Republik. Trotzdem ist es recht amüsant.


    Eingeteilt wurde das Buch nach verschiedenen Fächern oder Fachgruppen. Was da manchmal durcheinander geworfen wurde oder wo sich jemand dachte "Hey, kein Plan, aber egal, wer sich was ausdenkt, bekommt bestimmt Sympathiepunkte", und meistens waren das die witzigsten, denn sie entbehrten nicht einer gewissen Logik (und Komik).


    Ernsthaft erschrocken habe ich mich manchmal, wenn da drunter stand, welche Klasse die betreffenden Schüler bereits waren. Bei den unteren Stufen sag ich ja nichts, aber Neunt- bis Zwölftklässler, die so manche Böcke schossen, gaben dann zu denken.


    Zum Schluss wurde auch darauf eingegangen, dass Lehrer (man übersieht das oft) auch nur Menschen sind und sich gern mal auch menschlich verhalten. Richtig cool, wenn auch ehrlich, fand ich diverse Aussagen da nicht, aber was soll's. Wenn man was für zwischendurch sucht, ist das Buch oftmals ziemlich lustig.

  • Meine Meinung:


    Allgemeinunwissen


    Schon die äußere Aufmachung des Buches fällt ins Auge. Wem der Titel des Buches bereits ein Lächeln ins Gesicht zaubert, der ist mit dieser Lektüre bestens beraten. Spiegel Online ist für solche Bücher natürlich prädestiniert. Ich habe mich köstlich amüsiert über die Versprecher und Verschreiber, war aber schon etwas entsetzt über das Allgemein(un)wissen einiger Schüler – vor allen Dingen in den Oberstufen.


    Interessant sind die Übelsetzungen von deutschen Sätzen ins Englische. Hier kommen die abenteuerlichsten Kombinationen zusammen, die einem die Haare zu Berge stehen lassen, wenn man sie korrekt wieder ins Deutsche übersetzen würde. „I think I spider“ ist mir dabei besonders in Erinnerung geblieben. Die Ausreden der Schüler fand ich nun nicht so spektakulär und ich frage mich, wie Menstruationsbeschwerden eines Jungen als Entschuldigung durchgewunken werden. Ich war mir manchmal nicht so ganz sicher, ob alles sich tatsächlich so abgespielt hat wie beschrieben, oder aber ob an manchen Stellen etwas hinzugemogelt wurde. Aber egal, es ist auf alle Fälle witzig, was die Lehrer in ihrem Schulalltag so zu hören bekommen. Trotzdem möchte ich nicht tauschen, denn Lehrer haben es oft nicht leicht. Und wenn man manche Schülerantworten liest, kann man wohl schon mal verzweifeln.


    Die 240 Seiten sind natürlich ganz fix gelesen. Trotzdem sollte man das Buch öfter mal zur Seite legen und es nicht in einem Rutsch durchlesen, sonst wird es schnell monoton. Die beiden Spiegel-Redakteurinnen lockern mit ihren lustigen Kommentaren das Ganze aber schon erheblich auf. „Nenne drei Hochkulturen“ eignet sich sehr gut als Mitbringsel, um jemandem eine kleine Freude zu bereiten. Viel mehr gibt es zu diesem Büchlein mit der Sprüchesammlung auch nicht zu sagen – außer, dass ich fünf Ratten vergebe.


    5ratten

    Wer lesen will, der liest, und jedes Buch wird gefunden von dem, der es sucht.<br />(Eduard Engel)

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    Inhalt:
    Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse sind Redakteurinnen bei SPIEGEL ONLINE und legen nun mit „Nenne drei Hochkulturen…“ ihren Nachfolgeband zum Bestseller „Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer“ vor. Erneut ist es eine Sammlung von Stilblüten, Kuriositäten und Denkwürdigkeiten aus dem Mikrokosmos deutscher Schulen. SPIEGEL ONLINE hatte Lehrer dazu aufgerufen, diesen „Quatsch“ einzusenden, und so ist eine wunderbar humorvolle O-Ton Sammlung aus den DACH-Schulen entstanden.


    Egal ob es um eine politisch unkorrekte „Polenallergie“ oder Jungs mit Menstruationsbeschwerden (die Entschuldigung wurde akzeptiert!) geht, hier bleibt garantiert kein Auge trocken! Das Buch zeigt aber auch, dass die Schüler von heute nicht immer die von der Presse verunglimpften „Smombies“ sind, sondern durchaus noch immer viel Mitgefühl und Wissensdurst zeigen („Wieso hatte Nathan der Weise eigentlich keine Eltern?“). Aufgeteilt sind die humorvollen Berichte und Zitate aus den Klassenzimmern in die folgenden Bereiche:


    - Übersetzungen aus dem Englischunterricht („Queen Elizabeth“ wird zu „Green Elisa Bett“ – S. 26)
    - Glanzleistungen in Geschichte (Wie war das mit dem „Sturm auf die Pastille“? – S. 37)
    - Peinliches aus der Politikstunde (Die Währung vor dem Euro: die Dänemarkt! – S. 60)
    - Die besten Ausreden („Meine Katze lag schlafend auf meiner Schultasche“ – S. 68)
    - Blackouts in Biologie („In der Fruchtblase ist Fruchtsaft“ – S. 89)
    - Religiöses Halbwissen („Adam und Eva lebten in Paris“ – S. 108)
    - Rätselraten in Erdkunde („Wo leben Buddhisten? – In Budapest“ – S. 129)
    - Debakel im Deutschunterricht („Wallenstein wird wahrscheinlich nie erfahren, wer ihn ermordet hat“ – S.146)
    - Die schönsten Schreibfehler („Man fängt einen Brief mit Liebe an!“ – S. 164)
    - Allgemein(un)wissen („Nenne drei Blechblasinstrumente – Trompete, Tenorhorn, Matterhorn“ – S.179)
    - Blamagen in Chemie, Physik und Mathe („Nenne das kürzeste Längenmaß – ein Krümel“ – S. 191)
    - Die besten Patzer aus dem Abitur („America – the country of topless opportunities“ - S. 206)
    - Geständnisse aus dem Lehrerzimmer (von Begegnungen in der Sauna bis verschobenen Deutschlausuren)


    Meinung:
    Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde gewonnen. Vermutlich hätte ich es mir im Laden nicht gekauft, einfach weil ich bis jetzt noch nie ein Buch in diesem Stil gelesen habe.


    So bin ich jetzt auch etwas zwiegespalten. Einerseits hat es mir recht gut gefallen und ich musste auch ziemlich oft schmunzeln, andererseits kannte ich viele der Antworten schon und ich musste mir angesichts der "Dummheit" mancher Schüler des öfteren an den Kopf fassen.


    Wenn Grundschüler auf die Frage, mach aus folgenden Nomen jeweils ein Verb: Gebet, Tanz, Sprung, Gestank diese Antwort geben:
    Gebet - beten. Tanz - tanzen. Sprung - springen. Gestank - pupsen, geben, dann ist dies ja wirklich witzig und man hat ein Lächeln auf den Lippen.
    Liest man allerdings von Gymnasiasten im 12. Jahr oder auch schon Berufsschülern manche Antworten, fragt man sich teilweise wirklich, was diese Jugendliche denn im Unterricht überhaupt gelernt haben. Die eine möchte beispielsweise kranke Schwester werden und der andere sagt, dass wenn das Wasser kocht man endlich die Nudeln rein tun kann. Alles ja ganz witzig, doch leider stellt sich mir da dann doch immer wieder die Frage: Und das ist tatsächlich meine Generation!? Aber nur wer frei von Fehlern ist soll den ersten Stein werfen...


    Gut fand ich hingegen, dass teilweise Sachverhalte im Buch erklärt wurden. Teilweise zwar wirklich einfach Sachen, die eigentlich jeder normal Denkende Erwachsene versteht und kennt. Somit kam man sich teilweise schon etwas vor, als wären die Autroinnen davon ausgegangen, dass dieses Buch nur Leute lesen, deren Kognitiven Fähigkeiten nicht ganz so ausgeprägt sind, um das jetzt mal nett auszudrücken.
    Außerdem glaube ich, dass einige Antworten nicht wirklich witzig oder verständlich waren, wenn einem das Hintergrundwissen fehlt. Dies ist vor allem im Bereich der Englischen Antworten oder wenn es um Chemie oder Physik geht der Fall.
    Ich selbst kenne mich im Naturwissenschaftlichen Bereich gut aus und konnte somit über sehr viele Antworten sehr schmunzeln.


    Zum Schluss sei gesagt, dass das Buch wirklich nur etwas für Leute ist, die tatsächlich etwas Hintergrund- und Allgemeinwissen besitzen, für alle wird dieses Buch reine Zeitverschwendung sein.


    3 von 5 Sternen

  • Danke, Kirsten!


    @querleserin: bitte an die Suchfunktion denken, bevor Du einen neuen Thread eröffnest.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Heute morgen stand im Tagesanzeiger noch folgender Artikelanfang:


    Sie sehen aus wie grosse Seepferdchen, sind aber Fische. Nun wurden die Roten Seedrachen in freier Wildbahn beobachtet.


    Unterdessen ist die Meldung korrigiert, muss aber ursprünglich so von den Agenturen verbreitet worden sein. Was erwartet Ihr da von Gymnasiasten?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)