Anita Shreve - The weight of water/Das Gewicht von Wasser

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.820 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Inhalt


    Die Fotografin Jean recherchiert einen Mord, der sich 1873 auf einer kleinen Insel vor der Küste New Hampshires zugetragen hat. Bei diesem brutalen Verbrechen wurden auf der Isles of Shoals zwei Frauen brutal mit einer Axt ermordert, eine Dritte entkam diesem Schicksal nur knapp. Im Lauf ihrer Ermittlungen begibt sich Jean mit ihrem Mann Thomas, ihrer Tocher Billy, Thomas' Buder Rich und Richs Freundin Adaline auf einem Segelboot zurück an den Ort des Geschehens. Die Geschichte zieht sie immer mehr in ihren Bann. Mit Hilfe von Originaldokumenten versucht sie, das Geschehene zu rekonstruieren und verstrickt sich immer tiefer in diesen Fall.


    Meine Meinung
    Das Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Hier wird nicht nur Jeans Geschichte erzählt, sondern auch die von Maren, der einzigen Überlebenden der Tragödie. Auf seltsame Art ähneln sich die Geschichten der beiden Frauen und schnell wird klar, dass nicht nur Maren auf eine Katastrophe zusteuerte. Dabei kommt die Autorin ohne große Worte aus. Im Gegenteil: die einfache, aber eindringliche Art in der die Geschichte geschrieben ist, hat mich gerade so fasziniert.


    Mein Urteil
    5ratten


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    groetjes
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Nachdem die Suche nichts ausgespuckt hat, ich aber noch im Hinterkopf hatte das dieses Buch schon mal von Kirsten rezensiert wurde, habe ich gerade den ganzen Belletristik Thread durchgesucht.....puh...bin ganz geschafft.


    Hier meine 2. Rezi für den SUB-Wettbewerb:


    Klappentext
    Der Segeltörn der Fotoreporterin Jean mit ihrer Familie, ihrem Schwager und dessen Freundin sollte eigentlich der Recherche eines über hundert Jahre zurückliegenden Mordfalles dienen: Zwei junge Norwegerinnen waren damals in ihrem einsamen Haus an der Küste von New Hampshire auf mysteriöse, grausame Weise ums Leben gekommen. Doch schon bald entsteht an Bord des Bootes eine Atmosphäre von erotischer Spannung und Eifersucht.......


    Meine Meinung
    Ein ganz tolles Buch, von Anfang an fesselnd. Ein Volltreffer. :klatschen:
    Schon durch die "Frau des Piloten" bin ich auf diese tolle Autorin aufmerksam geworden, aber dieses Buch hat mir sogar noch besser gefallen. Die Schauplätze, Norwegen des 19 Jahrhundert und die Isles of Shoals damals und heute, sind sehr schön und bildhaft beschrieben.
    Die Lebensumstände damals sehr genau, aber nicht zu genau, so dass man sich nicht langweilt.
    Anita Shreve benutzt eine einfache, aber trotzdem sehr fesselnde, schöne und detailverliebte Sprache. Mir hat die Sprache hier in der deutschen Übersetzung besser gefallen als "The pilot´s wife" im Original.
    Interessant fand ich das die Geschichte mit dem Mordfall auf wahren Begebenheiten beruht. Ein Mordfall der Rätsel aufgegeben hat und noch heute gibt. Die Autorin findet hier eine andere, fiktive Aufklärung des Falles und baut das sehr geschickt ein.
    Bei der Geschichte in der Gegenwart weiß man die ganze Zeit das irgendetwas schlimmes passiert ist, da sie von Jean rückblickend erzählt wird.
    Zum Glück verschont uns aber die Autorin am Ende mit zu genauen Details.
    Was kann ich noch schreiben....selber lesen!


    Hier ein paar links.
    Der Mordfall
    Das Mordhaus


    5ratten ,weil das Buch so wie es ist perfekt ist

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Hallo Flor :winken:


    Vielen Dank für die links! Sie machen die Einsamkeit und die fast schon düsteren Lebensumstände der beiden Frauen noch deutlicher, als es im Buch schon geschehen ist.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten :winken:
    Ja, ich musste nach dem Lesen erst mal googeln, um zu sehen in wie weit das denn alles wahr ist, was die Autorin hier so schreibt. Einfach unglaublich was für ein tristes Leben die Frauen dort geführt haben. Und das im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten". Nach den Beschreibungen des schönen Norwegen dann in dieser Einöde leben zu müssen....schrecklich :entsetzt:


    Grüße
    Flor

  • Den Auftrag für eine Reportage über einen lange zurückliegenden Mord auf einer öden Insel vor der Küste von New Hampshire verbindet die Fotoreporterin Jean mit einem Segeltörn mit ihrer kleinen Familie sowie ihrem Schwager und dessen Freundin. Während sie recherchiert, entsteht in der Enge der kleinen Yacht eine unheilvolle Stimmung zwischen den beiden Paaren. Bei einem Sturm kommt es schließlich zu einem Unglück.



    Aus der Rahmenhandlung hätte mehr entstehen können. Zwischen Jeans Mann Thomas und der Freundin des Schwagers entsteht eine Atmosphäre, die von einer eifersüchtigen Frau leicht falsch gedeutet werden kann, besonders wenn die eigene Ehe längst im Alltagsgrau versunken ist. Gerade auf so engem Raum, wo ein Ausweichen fast unmöglich ist, kann so eine Situation schnell eskalieren. Zur Rahmenhandlung gerät dieser Teil deshalb, weil die Recherche für die Fotoreportage, die mit den Menschen auf dem Boot nichts zu tun hat, sich immer mehr in den Mittelpunkt drängt. Dieser Part ist auch spannend, entfaltet seine Wirkung aber erst ganz am Ende, so dass in beiden Handlungssträngen Geduld erforderlich ist. Um beide Seiten richtig zu entwickeln, ist auf den knapp 300 Seiten einfach zu wenig Platz. Von der Idee her also nicht schlecht, aber in der Umsetzung mangelhaft.


    Schön getroffen ist der nüchterne, zurückhaltende Stil von Anita Shreve, wie jedesmal, wenn Mechthild Sandberg für die deutsche Übersetzung zuständig ist. Die Autorin hat eine ganz eigene Schreibweise, die gut zu den Charakteren ihrer Bücher passt. Das kommt hier gut zum Ausdruck. Ich habe das Buch vor bestimmt zehn Jahren zum ersten Mal gelesen; damals gefiel es mir besser. Vielleicht sind jetzt meine Ansprüche höher, vor allem, nachdem ich mehr von Anita Shreve kenne.

    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich habe das Buch vor bestimmt zehn Jahren zum ersten Mal gelesen; damals gefiel es mir besser. Vielleicht sind jetzt meine Ansprüche höher, vor allem, nachdem ich mehr von Anita Shreve kenne.

    Ähnlich ging es mir bei den Büchern von Neil Gunn. Von seinem ersten Buch war ich begeistert, beim reRead hat es mir zwar immer noch gut, aber nicht mehr so gut wie beim ersten Mal gefallen. Dazwischen habe ich seine anderen Bücher gelesen und war deshalb kritischer.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich lese gerade von der Autorin The last time they met (Der weiße Klang der Wellen). Darin kommen Thomas und auch die Ereignisse auf der Isles of Shoals wieder vor. Das finde ich eine interessante Verbindung.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.