Snorri Sturluson - Prosa-Edda

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    Snorri Sturluson: Prosa-Edda
    Manesse Verlag, 256 Seiten


    Klappentext:

    Was Sie schon immer über nordische Mythologie wissen wollten


    Was war am Anfang der Welt? Wie entstand der Mensch? Woher kommt der Wind? – In einem kurzweiligen Frage-Antwort-Spiel entlockt der kluge Schwedenkönig Gylfi den Göttern «Hoch», «Gleichhoch» und «Der Dritte» ihr Wissen über Himmel und Erde. Wie nebenbei entsteht so ein kleines unterhaltsames Handbuch der nordischen Mythologie. Snorri Sturlusons um 1225 verfasste «Prosa-Edda» ist bis heute die zentrale Quelle unseres Wissens über altgermanische Traditionen. Viele populäre Werke der neueren Literatur, darunter auch Tolkiens «Der Herr der Ringe», wurden von den hier versammelten Geschichten inspiriert. Die sorgfältig kommentierte Auswahl ermöglicht eine spannende Lektüre selbst für Neulinge der isländischen Klassik.


    Mein Eindruck:

    Das Buch besteht aus mehreren Teilen. Im ersten Teil erzählt Snorri in gestraffter und dennoch packender Form von der Sagenwelt der Germanen von der Erschaffung der Welt bis zu den Nibelungen (OK, an der Stelle werden es dann arg viele Personen). Dieser Teil ist unheimlich unterhaltsam und nicht zuletzt durch die klare und schnörkellose Übersetzung von Arthur Häny kann man sich wunderbar vorstellen, den Erzählungen des alten Barden am Lagerfeuer zu lauschen. Gerade, wenn man mit der Edda bis dahin nicht viel zu tun hatte und das eine oder andere an Fantasy gelesen hat, kann einem auch gelegentlich die Kinnlade klappen - es gibt doch nichts Neues unter der Sonne!
    Gleichzeitig macht der Text in seiner Gestrafftheit neugierig darauf, in der Vers-Edda tiefer in den Stoff einzutauchen.


    In den darauf folgenden Teilen wird es ein wenig theoretischer und Snorri erklärt einige unter den Skalden beliebte Metaphern und Wendungen, die oft nicht bloße Gleichnisse sind, sondern auf weitere Sagen und Geschichten zurückgehen - dass der Zuhörer diese ebenfalls kennt, wurde vorausgesetzt.
    In diesen Teilen erfährt man auch mehr über Snorri selbst, etwa, dass er sich, während er von den Schöpfungsmythen erzählt, ganz klar zur christlichen Schöpfungsgeschichte bekennt. Ebenso stößt man auf lustige Vermischungen mit Homer und Vergil, findet sich plötzlich in Troja wieder und liest von der Annahme, dass die Asen aus Asien kommen, weswegen Asien auch als das gelobte Land und die Mitte der Welt gilt. Auch die isländische Geschichte wird gestreift.


    Alle Texte sind mit Endnoten versehen und ich war während der Lektüre auch tatsächlich viel in den Anmerkungen unterwegs und fühle mich jetzt nach dem Lesen sowohl hervorragend unterhalten als auch ein Stück gebildeter - und neugierig auf mehr.


    Wer also wissen will, wo nicht nur Tolkien seine Namen geklaut hat, wo die Elben herkommen, beim "Vikings"-gucken mehr Anspielungen verstehen will oder sich einfach nur für Sagen interessiert, dem kann ich dieses schmale Bändchen von Herzen empfehlen!


    5ratten

  • Meine Meinung
    Die Edda hat mich in unbekanntes Gebiet geführt. Bei den nordischen Sagen kenne ich mich nicht aus. Ich kenne zwar einige Namen und natürlich auch die Nibelungensage, aber das meiste war mir neu. Deshalb habe ich mich von der Fülle an Namen und Begebenheiten ein bisschen erschlagen gefühlt. Richtig gut hat mir der Ausflug in den Norden nicht gefallen.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.