Lizzie Doron - Who the Fuck is Kafka

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    OA: 2015
    264 Seiten
    ISBN: 978-3423144841


    Klappentext:


    Zuerst: Ein Hotel in Rom. Eine israelischpalästinensische Konferenz: Aber ist der Mann, der mit Lizzie auf dem Podium sitzt, nicht vielleicht doch ein arabischer Selbstmordattentäter mit Sprengstoffgürtel? Nein, Nadim pflegt nur seine Reiseunterlagen mit schwarzem Klebeband am Hosenbund zu befestigen, und dafür gibt es Gründe ...
    Dann: High Heels in Ost-Jerusalem? Ein Palästinenser im vornehmen Tel Aviver Apartmentgebäude? Von Anfang an ist es eine wechselvolle Freundschaft, die sich zwischen der israelischen Schriftstellerin Lizzie Doron und dem arabisch-palästinensischen Journalisten Nadim entwickelt, begleitet von Vorurteilen und Unverständnis. Es gibt Grenzen der Verständigung. Lizzie hat den Holocaust im Gepäck, Nadim die Nakba – die große Katastrophe –, wie die Palästinenser die Folgen des 48er-Krieges nennen. Sie begreifen, dass sie dieselbe Irrenanstalt bewohnen, nur in verschiedenen geschlossenen Abteilungen. Nadims Frau ist aus Gaza, hat aber keinen Ort, an dem sie bleiben kann ...



    Eigene Meinung:


    Dieses Buch wird als Roman bezeichnet, allerdings stimmt das nicht ganz. Es ist eine wahre Geschichte, welche die Autorin selbst erlebt hat. Die Fiktion bezieht sich vor allem auf Nadim, zum Schutz, um seine wahre Identität zu verbergen.
    Viele bezeichnen dieses Buch als zu sachlich, zu emotionslos, zu nüchtern, aber damit trifft die Autorin den richtigen Nerv. Die Schreibweise, die dem ein oder anderen vielleicht als distanziert erscheinen mag, ist eigentlich nichts anderes als Objektivität. Diese Objektivität ist wichtig, will man sich mit diesem Thema auseinandersetzen, aber sie ist auch sehr schwer zu erlangen, ist man selbst in diesen Konflikt involviert. Es ist schwer ohne Vorurteil zu schreiben, denn ob man will oder nicht und so sehr man sich dagegen wehrt. Tief in einem drinnen existieren sie – jeweils mehr oder minder schwerwiegend.
    Lizzie Doron und Nadim haben es geschafft, miteinander zu reden ohne sich verbal an die Gurgel zu gehen. Dennoch wird hier schnell klar, dass es einen großen Unterschied zwischen Freundschaft und Akzeptanz gibt.
    Dieses Buch zeigt sehr gut, was die Situation so ausweglos macht. Jeder versucht sein Recht auf dieses Land und die Daseinsberechtigung an sich zu begründen und jeder hat aus seiner Sicht das Recht auf seiner Seite. So bleibt es dem Leser überlassen, sich seine eigene Meinung zu bilden.
    Interessant wäre noch zu erwähnen, dass dieses Buch in Israel nicht erschienen ist.


    4ratten