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Im Jahr 1967 startet der Österreicher Wolfgang Hausner in Australien zu einer Reise um die Welt auf seinem Katamaran Taboo. Sein geordnetes Leben in Wien hat er schon mit Anfang zwanzig aufgegeben, um nach Australien zu gehen, wo er mit einem Freund die Taboo selbst baut. Unglückliche Umstände führen dazu, dass er sich schließlich alleine auf den Weg macht. Hausner hat kein besonderes Ziel, er will einfach das Leben genießen, wie es ihm auf den angesteuerten Inseln und Küsten begegnet. Die Weltumrundung dauert sechs Jahre und führt ihn durch viele Stürme, die er wohlbehalten übersteht. Doch bei seiner nächsten Fahrt läuft er auf ein Riff auf, an dem die Taboo völlig zerstört wird, so dass er diesen Törn mit viel Glück im Schlauchboot auf einer nahegelegenen Insel beendet.
Der wesentliche Teil des Reiseberichts dreht sich um die Weltumsegelung. Ein reines Segelbuch ist es allerdings nicht, dafür liegt der Schwerpunkt zu sehr bei den Landgängen und Erlebnissen mit den Menschen dort. Hausner trifft auch viele andere Segler, mit denen er sich austauscht. Teilweise gibt es interessante Tipps, die Frage ist nur, wie viel davon heute noch aktuell ist. An Hausners sportlicher Leistung gibt es nichts auszusetzen, an seiner Art des Schreibens stört mich dagegen einiges. Wer ihm dumm kommt, wird mit abfälligen Ausdrücken beschrieben, soll heißen: Solche Leute raunzen, fressen und stellen dumme Fragen. Ein Schiff, das ihn zugegebenermaßen fast über den Haufen fährt, wird von einem „Arsch“ gesteuert, ansonsten gibt es noch „Titten“, „Scheiße“ und ähnliches.
Möglich, dass ihn das Segeln fasziniert, doch vermitteln kann er das nicht. Das Boot ist für ihn ein reines Fortbewegungsmittel, eine besondere Beziehung hat er dazu anscheinend nicht aufgebaut. Beziehungen zu Menschen sind ihm offensichtlich wichtiger, denn er sucht stets den Kontakt zu anderen. Besonders die „natürliche Sexualität“ der weiblichen Einheimischen scheint es ihm angetan zu haben. Häufig berichtet er von Mädchen, die er aufgabelt und mit auf sein Boot nimmt, bei einer Gelegenheit sogar zwei auf einmal. Es scheint, als hätten sie alle nur auf ihn gewartet. Schön für ihn, aber wer will das wissen? Wenn Hausner selbst dabei Erwachsene als mindestens 18-jährig einstuft, ist klar, dass es sich bei den Mädchen wirklich um Mädchen handelt, während er Anfang 30 ist. Sein fragwürdiges Verhalten ist ihm bewusst, denn er spricht das Thema selbst an, entschuldigt sein Handeln aber damit, dass es auf den Südseeinseln Tradition ist, dass die Jugend so agiert.
Interessiert das in einem Segelbuch? Der Rest verblasst daneben. Angesichts all dessen macht es wenig Spaß zu lesen, schöne Inseln hin oder her.
Pluspunkte bekommt das Buch für den ausführlichen Anhang mit Skizzen von der Taboo, ausführlichen Tipps zum Ankern und Navigieren und einer Auflistung von Vor- und Nachteilen der Yacht. Weiter gibt es Zeichnungen und Informationen über Schnecken und Muscheln (Hausners Steckenpferd) sowie einer Reihe anderer Informationen.