Didier Quella-Guyot / Sébastien Morice - Insel der Frauen.

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    Originaltitel: Facteur pour femmes
    Leseprobe


    Eine fiktive bretonische Insel – die Bewohner sind Bauern und Fischer. Als 1914 die Generalmobilmachung kommt, bleibt als einziger junger Mann Maël zurück. Er hat einen Klumpfuß und ist deshalb vom Dienst befreit. Auch um Abstand vom Hof des gewalttätigen Vaters zu bekommen übernimmt er die Tätigkeit des Briefträgers – mit seinem Rad düst er über die Insel und verteilt zumeist die Feldbriefe an die zurückgebliebenen Frauen der Eingezogenen.


    Das ist interessant, aber leider mochte ich Maël praktisch von Beginn an nicht. Am Anfang erschien er nur etwas anders, er entwickelte im Verlauf der (Kriegs-)Jahre, die der Comic umspannt, aber unangenehme Eigenschaften und Verhaltensweisen, die ich auch nicht mit schwerer Kindheit ohne Freunde etc. zu entschuldigen vermag. Gegen Ende werden mit einer Nachkommin, die auf die Insel zurückkehrt, die letzten offenen Fragen geklärt, wenn sie schon zu Beginn aufgetaucht und der Geschichte so einen Rahmen gegeben hätte, hätte mir dieser Kniff deutlich besser gefallen.


    Zeichnerisch war mir der Roman zu „flächig“, es fehlten Kleinigkeiten oder Details, an denen der Blick hängen bleiben könnte. Die Gesichter und die Kleidung faltenlos, der Boden ohne Furchen. Das betraf nicht alle Panels, einige waren wunderbar, der Zeichner kann also durchaus detailliert arbeiten, aber teilweise fehlten wohl Zeit oder Lust dazu.


    „Insel der Frauen“ erzählt eine interessante Geschichte auf eine mir unsympathische Weise.


    3ratten