Yasmina Reza - Babylon

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 748 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Enid.

  • Elisabeth möchte eine Party geben. Die Liste der Personen, die eingeladen werden sollen, wird länger, die Vorbereitungen sind anstrengend.
    Die Party selbst verläuft eigentlich recht erfolgreich, die Gäste unterhalten sich gut. Nur die Nachbarn von oben haben einen scheinbar kleinen Streit.
    In der Nacht nach der Party klingelt aber plötzlich Jean-Lino, der Nachbar von oben, bei Elisabeth. Er hat seine Frau getötet und bittet nun um Hilfe bei der Beseitigung der Leiche.
    Zuerst ist Elisabeth natürlich entsetzt und dagegen, dann erklärt sie sich doch bereit zu helfen. Alles läuft gut, bis die beiden von einer anderen Nachbarin gesehen werden...


    Babylon ist ein kurzes Buch mit vielen chronologischen Sprüngen. Man sollte es daher mit nicht zu vielen Unterbrechungen lesen. Ich konnte leider zu Beginn immer nur ein paar Seiten lesen und hatte das Gefühl, dass ich dadurch manchmal etwas verpasst habe. Ob dem wirklich so ist oder ob die Handlung einfach so abgehackt ist, kann ich nicht sagen.


    Man weiß schon von Beginn an zumindest ungefähr, was passieren wird, der Mord kommt nicht überraschend. In die Erzählung der Partyvorbereitungen fließen immer wieder kurze Rückblicke in die Vergangenheit von Elisabeth mit ein. Man erfährt unter anderem, wie sie ihren Nachbarn und auch dessen Frau kennenlernte, wie sich eine Freundschaft entwickelte, von gemeinsamen Unternehmungen, aber auch manches über ihre eigene Familie.
    Gegen Ende bleiben diese Einstreuungen dann aus und man "bleibt" bei der eigentlichen Handlung, etwa ab dem Zeitpunkt, als die beiden die Polizei rufen.


    Es gab allerdings eine Sache, mit der ich etwas Probleme hatte. Natürlich wird Elisabeths Freundschaft zu Jean-Lino erklärt, aber dass sie dennoch einfach so mal mit ihm mit läuft, sich die Tote anschaut, um sich zu vergewissern, dass sie wirklich nicht mehr lebt, und dann erst mal wieder zurück in ihre Wohnung geht und dann später tatsächlich mit einem großen Koffer zurück geht, um die Leiche außer Haus zu schaffen, das konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Zumal ihr Mann ebenfalls beim ersten Gang in die Wohnung der Nachbarn dabei ist und absolut dagegen ist, Jean-Lino zu helfen. Doch statt die Polizei zu rufen, legt er sich wieder ins Bett und schläft weiter.


    Babylon ist meiner Meinung nach nicht Yasmina Rezas bestes Werk (ich mag sowieso lieber ihre Theaterstücke als ihre Romane), aber es hat mir dennoch gefallen. Vermutlich hätte ich es noch besser gefunden, wenn ich es mit mehr Ruhe gelesen hätte.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


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  • Danke für die promte Rezi :winken: Ich habe den Titel nicht direkt notiert, aber ich behalte ihn auf jeden Fall auf dem Schirm.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.