Florian Beckerhoff - Herrn Haiduks Laden der Wünsche

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    "Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich." (André Gide)

    Seit nun 35 Jahren erfüllt Herr Haiduk in seinem kleinen, unscheinbaren Kiosk, ihre Wünsche. Von Zeitungen, Süßigkeiten, Zigaretten, Feuerzeuge, Kaffee bis hin zur Lottoannahmestelle alles findet man bei ihm. In Neapel, New York oder Casablanca scheine solche Läden ja normal zu sein, aber in Berlin war dieser eher eine Seltenheit. Eigentlich hatte er sich damals wegen der Liebe entschieden nach Berlin zu kommen, aber leider hatte ihn diese schnell verlassen. Stattdessen eröffnete er diesen kleinen Laden, so klein wie ein Nadelöhr. Viele Stammkunden hat er die täglich zu ihm kommen, da ist die gläubige Frau und die Kumpel Karl und Erwin. Doch am meisten fasziniert Hr. Haiduk die stumme französische Studentin Alma, die stundenlang in Magazinen blättert. Eines Tages kommt Alma mit einer Lottoquittung, die sie gefunden hat zu Hr. Haiduk und ausgerechnet diese Quittung hat den Jackpot von 13 Millionen gewonnen. Alma möchte unbedingt den Besitzer dieses Lottoscheines finden und sie ist sich sicher, dass sie diesen erkennen wird. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer und schnell wird klar, die Suchen nach dem Besitzer wird nicht einfach werden.


    Meine Meinung:
    Das Buch von Florian Beckerhoff ist kein Sensationsbuch, vielmehr geht es um die Suche nach dem Glück bei den Menschen. Nun denkt man, mit 13 Millionen könnte man doch glücklich sein. Aber die Protagonistin Alma offenbart recht schnell, wo bei jedem einzelnen ihr Glück fehlt und das sie dies mit Geld nicht kaufen können. Der Schreibstil ist sehr flüssig und eher ruhig unterhaltsam, ein wenig erinnert mich das Buch an François Lelord Bücher von Hector. Vom Titel hätte ich mir allerdings noch etwas mehr erwartet gehabt, da hat mich das Buch schon ein wenig enttäuscht. Den mit dem Laden der Wünsche hatte es ja nicht unbedingt was zu tun. So denke ich, das dieses Buch auch nicht jedermanns Geschmack sein wird. Das Cover dagegen ist sehr schön gestaltet und man kann sich sofort den Kiosk von Hr. Haiduk vorstellen. Ich hätte mir ein bisschen mehr Tempo, noch mehr Gefühle und vielleicht auch ein anderes Ende für diese Geschichte gewünscht. Am besten hat mir die Beschreibung von Hr. Haiduks Hinterhof gefallen. Ich gebe diesem Roman 3 1/2 von 5 Sterne.

  • Herr Haiduk kam einst wegen der Liebe nach Berlin. Die Frau hat ihn inzwischen verlassen, doch Herr Haiduk blieb und fühl sich zufrieden in seinem winzigen Kiosk. Man kann sich nur wundern, was er dort alles untergebracht hat: Zeitungen und Zeitschriften, Süßes und Kaffee, eine Poststelle und eine Lottoannahme. Er kennt seine Kunden, ihre Wünsche und ihre Geschichten. Alle respektiert er, so wie sie sind. Eines Tages findet Alma, die nie spricht, einen Lottoschein. Mit diesem Schein wurde der Jackpot von dreizehn Millionen geknackt. Sie will den Gewinner ausfindig machen und ist sich sicher, dass sie ihn erkennt, wenn sie mit ihm spricht. Herr Haiduk beschließt, sie zu unterstützen. Aber ist es wirklich so einfach, Wahrheit und Lüge zu erkennen?


    Der Schreibstil ist ein wenig märchenhaft und hat mich sehr angesprochen.


    Herrn Haiduk mochte ich von Anfang an. Er hat ein offenes Ohr für seine Kunden und ist zufrieden mit sich und der Welt. Alma ist sehr zurückhaltend, sie spricht erst nach dem Fund. Dann aber beweist sie, dass sie Menschenkenntnis hat. Aber auch mit dieser Fähigkeit kann man nicht in die Menschen hineinschauen. Auch die anderen Charaktere sind menschlich und sehr individuell gezeichnet. Während Alma die Menschen befragt, kommt die Eigenschaften und Geschichten eines jeden zum Vorschein. Leider gibt es auch Menschen, welche die Gier nach dem Geld antreibt.


    Anfangs hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, doch das Ende hat mich ein wenig enttäuscht. Es blieb so einiges offen.


    Eine Geschichte, die nachdenklich stimmt.


    4ratten

  • Ein kleiner Laden mitten in Berlin, eine Art Kiosk mit Lottoannahmestelle ist es, was Herr Haiduk hier seit Jahren betreibt. Aber es ist viel mehr, denn es ist seine ganz persönliche Studie der hier lebenden Menschen und diese Studie hilft ihm und seiner Kundin Alma, als diese einen Lottoschein findet, der dem Besitzer das große Glück bescheren könnte. Es ist der Lottoschein, der den Jackpot erspielt hat. Nur wem gehört er? Die junge Alma versucht genau das mit Herrn Haiduks Hilfe herauszufinden. Sie will mit allen potentiellen Kandidaten Gespräche führen und ist sich sicher, dass sie den wahren Gewinner auf Anhieb erkennen wird. Doch dieser ist nur dann reif für den Gewinn, wenn er mit diesem Glück auch tatsächlich gut umgehen könnte.


    Viele Menschen sind auf der Suche nach dem großen Glück und fast jeder verbindet dieses Glück auch mit viel Geld. Aber ist Geld dafür wirklich nötig? Oft schon hat sich gezeigt, dass gerade viel Geld genau nicht das große Glück bedeutet. Um genau darüber einmal nachzudenken ist die Geschichte des Herrn Haiduk wirklich empfehlenswert. Sie ist ein wunderschönes Märchen. Im Vordergrund steht Herr Haiduk selbst, der für alle seine Mitmenschen einfach nur das Beste will. Er schafft es genau zu erkennen wie ein Mensch lebt und was ihm möglicherweise fehlt. Das wird hier von Seite zu Seite mehr deutlich.


    Viele interessante Charaktere, darf der Leser des Buches hier kennenlernen. Sie sind normal oder auch ganz schräg. Aber sie alle sind auf der Suche nach dem Glück und das Glück ist für jeden von Ihnen ganz anders als erwartet.


    Und dann sind da die stille Alma und der Journalist, den Herrn Haiduk dazu bewegen möchte die Geschichte über den gefunden Lottoschein niederzuschreiben. Auch für sie hat Herr Haiduk einen Plan vom Glück.


    Treten Sie ein in „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“. Diese Geschichte wird sie verzaubern und nachdenkend zurücklassen.


    Copyright © 2017 by Iris Gasper


    4ratten

    Lesen ist meine Leidenschaft