Colette - La Vagabonde

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    Inhalt

    La Vagabonde erzählt die Geschichte von Renée Néré. Nach der Scheidung von ihrem Mann arbeitet sie in einem Varieté. Vor der Vorstellung ist sie nervös und unruhig, auf der Bühne ist sie dagegen selbstbewusst und kontrolliert. Ihr Leben außerhalb der Bühne ist dagegen wenig glamourös. Durch einen Bekannten lernt sie Maxime kennen, der ihr einen Ausweg bietet.


    Meine Meinung

    Die Geschichte beginnt, als Renée auf ihren Auftritt wartet. So, wie sie ihre Gefühle beschreibt, könnte es ihr erster sein. Sie ist schrecklich unruhig, erscheint viel zu früh und kontrolliert ständig ihr Make Up. Aber sobald sie die Bühne betritt, fällt alles Lampenfieber von ihr ab und sie wirkt wie eine andere Person.


    Diese andere Person ist es auch hauptsächlich, was Andere in ihr sehen. Für ihren Vermieter ist sie die Tänzerin, die zwar einen zweifelhaften Beruf hat, aber Geld in die Kasse bringt. Dass sie in ihrem Alter noch alleine lebt, erscheint vielen nicht richtig. Dabei ist sie nicht einsam, auch wenn sie dieses Leben nicht gewählt hat. Aber im Verlauf der Geschichte beginnt sie, sich zu fragen ob sie nicht doch einen Partner will. Maxime scheint der Richtige zu sein. Auch wenn sie ihm Anfangs deutlich macht, dass sie nichts von ihm will, gewinnt er mit seiner Hartnäckigkeit den Weg zu ihrem Herzen.


    Dass Renée diese Beziehung doch eingeht, erschien mir nicht richtig. Nicht, weil ich ihr den Partner nicht gegönnt habe. Sondern weil sie es trotz aller Bedenken gemacht hat. Denn auch wenn ihre Arbeit in den Augen vieler nichts Besonderes zu sein scheint, ist es doch das was sie will und sie glücklich macht oder zumindest befriedigt. Denn solche starken Gefühle wie Glück habe ich bei ihr nie gespürt. Aber ich hatte den Eindruck, als ob ihr die Meinung anderer Leute egal war. Deshalb passt die Beziehung zu Maxime nicht in das Bild, das ich von ihr hatte.


    Aber diese neue Facette hat Renée für mich auch viel interessanter gemacht. Sie hat im Lauf der Geschichte so viel von sich preis gegeben, dass sie scheinbar nichts mehr mit der Frau vom Anfang gemein hatte. Diese Veränderung zu beobachten, hat mir gut gefallen.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Die Schriftstellerin selbst mag umstritten sein, aber ich liebe ihre feinfühlige Art zu schreiben. Colette ist eine Meisterin darin, Stimmungen einzufangen, zarte Zwischentöne zu pinseln und mannigfaltige Beziehungen zu beschreiben. Ob erste Verliebtheit, die große Liebe oder Trennungen - es gelingt ihr immer, ein überzeugendes Porträt zu zeichnen.

  • Ich würde sie aber noch unter Gegenwartsliteratur führen. Für Klassiker sind ihre Bücher in meinen Augen zu jung.

  • Hätte ich auch. Aber als ich nachgesehen habe, ob das Buch schon rezensiert war, habe ich hier einen anderen Titel gefunden. Deshalb habe ich hier gepostet.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.