Peter May - Der Mörder ohne Eigenschaften (Enzo Mackay 3)

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    Originaltitel: Blacklight blue


    Enzo Mackays Tochter entgeht nur knapp einem Bombenanschlag, an ihrer Stelle stirbt eine Freundin. Er selbst bekommt eine niederschmetternde Nachricht vom Arzt und steht kurz darauf auch noch unter Mordverdacht. Seine Kreditkarten funktionieren nicht, es gibt ein Feuer in seiner familiären Umgebung, alles scheint sich gegen ihn verschworen zu haben. Dies ist wohl wirklich so, jemand will ihn davon abhalten, weiter an ungelösten Mordfällen zu arbeiten.


    Dieser dritte Band der Reihe gefiel mir nicht ganz so gut. Ich fand es zum einen übertrieben, wie er, „seine Frauen“ (Töchter, Assistentin, …) und ihre Männer aufeinander hockten, ich musste mich ständig neu orientieren, wie die Verhältnisse und Beziehungen untereinander denn nun beschaffen waren. Zum anderen fand ich den Fall einfach uninteressant. Einen bezahlten Mörder zu jagen, ist wesentlich uninteressanter als jemanden mit einem Motiv. Abwechselnd zur Handlung rund um Enzo, wird aus der Vergangenheit des Killers erzählt, seine Geschichte wäre schon fast ein eigenes Buch wert, man bekommt aber nun Häppchen davon serviert.


    Noch dazu erschien mir eine bestimmte Person schon recht früh verdächtig, so dass ich nicht überrascht war, als sie sich als schuldig entpuppte.


    Letztlich ein ziemlich dröger Kriminalfall und ohne, dass das durch ein interessantes Drumherum ausgeglichen worden wäre. Mich wundert es nicht, dass die Übersetzung nach diesem Band eingestellt wurde.


    3ratten

  • Enzo Mackays Welt steht auf dem Kopf. Seine Tochter entkommt nur knapp einem Anschlag, ein Arzt sagt ihm, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat und dann steht er auch noch im Zentrum einer Mordermittlung, weil seine DNA an einem Tatort gefunden wurde. Wer hat es auf ihn abgesehen und warum?


    Peter May lässt den Krimi mit einem Fall beginnen, der einem damals aktuellen Fall sehr ähnelt und gibt ihm eine interessante Wendung. Ein kleiner Junge wird aus einem Ferienpark entführt. Aus ihm wird später der Killer, der es auf Enzo abgesehen hat. Aber das war nicht der Grund, warum er entführt wurde, der wahre Grund bleibt lange im Dunkeln. Seine Lebensgeschichte ist durchaus interessant, aber der Autor baut für meinen Geschmack ein paar Wendungen zu viel ein.


    Dieser Teil der Reihe beginnt spannend. Die Art, wie Enzo sich die Schlinge um Enzos Hals zuzuziehen scheint, hat mir gefallen. Aber wie oft bei der Reihe um Enzo Mackay schafft es der Autor nicht, die Spannung vom Anfang aufrecht zu halten. Enzo umgibt sich bei seinen Ermittlungen mit Familie und Freunden, dieses Mal kommt noch eine Frau dazu, die er zufällig trifft. Das führt auf der einen Seite zu Spannungen mit seinen Töchtern, bietet aber auch einen sicheren Rückzugsort, als der Killer ihm zu nahe kommt.


    Auch das Katz-und Mausspiel zwischen den beiden Männern ist anfangs spannend, flacht aber schnell zu einem gegenseitigen Beobachten ohne weiteres Eingreifen, das noch seitenlang so weitergehen könnte. Irgendwann ist alles vorbei und zwar so, wie ich es mir aus den Hinweisen, die ich im Buch gefunden habe, schon vorgestellt hatte.


    Wirklich überzeugt hat mich die Geschichte nicht, aber sie ist auch nicht der schwächste Teil der Reihe.

    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.