Anna Carls - Die Stunde des Opfers

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    Taschenbuch: 336 Seiten

    Verlag: Piper Taschenbuch (1. Juni 2018)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3492311342

    ISBN-13: 978-3492311342



    Inhaltsangabe:



    Rebekkas Leben gerät völlig aus den Fugen: Zuerst verschwindet Jamal, ihr Lebensgefährte, dann stellt sich heraus, dass er unter falscher Identität bei ihr gelebt hat. Und auf ihrer Terrasse findet sie die schrecklich zugerichtete Leiche einer Obdachlosen - der Beginn einer grausamen Mordserie. Jamal schickt ihr geheimnisvolle Botschaften, und die Polizei ist überzeugt, dass er der Täter ist. Doch Rebekka kann das nicht glauben ....



    Autoreninfo:



    Bevor ihr klar wurde, dass Schreiben ihre wahre Leidenschaft ist, war Anna Carls im sozialen Bereich tätig. Sie hat den Sprung ins kalte Wasser gewagt und ihren krisenfesten Job gekündigt, um sich nur noch dem Schreiben zu widmen – eine Entscheidung, die sie noch keine Minute bereut hat. Anna Carls ist ein Pseudonym der deutschen Autorin Barbara Wendelken.



    Meine Meinung:



    Titel: Schau genau hin, wer mit dir unter einem Dach lebt!



    Der Klappentext des Buches hat mich ungemein angesprochen, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte. Leider haben die Inhaltsangabe und der Krimi nicht wirklich viele Gemeinsamkeiten.



    In der Geschichte geht es um die alleinerziehende Rebekka, die seit wenigen Monaten glücklich liiert ist, doch dann ist ihr Liebster verschwunden. Er schreibt ihr mysteriöse Nachrichten und als plötzlich eine Leiche auf Rebekkas Terrasse liegt, macht sie sich Sorgen. Ihr Geliebter kann nicht hinter dieser grausamen Tat stecken oder etwa doch?



    Die Handlung wird uns zum einen über Rebekka als Ich- Erzählerin nahe gebracht, alle anderen Charaktere werden durch einen beobachtenden Erzähler näher beleuchtet.



    Während der Kriminalroman noch recht spannend los geht, stellte sich bei mir bald Ernüchterung ein, denn die dargestellten Personen waren alles andere als sympathisch. Es ist mir noch nie passiert, dass mir Buchfiguren so gar nicht gefallen, aber hier ist dies leider der Fall. Gerade Rebekka als Hauptfigur handelt nicht wie eine 36 Jährige, sondern eher wie ein Teenager. Sie ist viel zu impulsiv und unerfahren. Sie ist Mutter eines 2 jährigen Kindes und handelt egoistisch und ausschließlich nach ihren eigenen Wünschen und bringt dabei nicht nur sich in Gefahr. Zudem spricht sie über Jamal dauernd als ihre große Liebe, dabei waren sie nur vier Monate zusammen, was deutlich macht wie naiv ihre Denke ist.



    Auch Adrian, der Hauptkommissar, konnte mich nicht für sich einnehmen, da er zu seiner Umwelt einfach nur schlecht ist. Ich kann verstehen, wenn man von einer Liebe enttäuscht worden ist, dass es einem nicht gut geht, aber man muss das nicht an der Umwelt auslassen, denn Kollegen und Freunde können nichts dafür.



    Spannend und interessant fand ich die eingestreuten Briefe, die zum Grübeln und Miträtseln anregen. Die Idee der Geschichte hatte in jedem Fall immenses Potential, was die Autorin jedoch einfach nicht genutzt hat.



    Richtig enttäuscht war ich jedoch, weil sich diverse Logikfehler eingeschlichen haben. Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, sonst würde ich zu viel von der Handlung verraten, aber zum Beispiel die Auflösung wer der Täter/ die Täterin ist, das ist absolut nicht schlüssig und nachvollziehbar.



    Der komplette Fall wirkte enorm konstruiert und die Finten, die die Autorin ausgelegt hat, waren doch sehr stümperhaft kreiert.



    Ebenfalls unnötig empfand ich, dass nun auch noch Liebe und Sexszenen eingebaut werden mussten, die weder etwas für den Fortschritt der Handlung taten, noch sonderlich ansprechend oder glaubwürdig erschienen.



    Mir hat der Roman leider nicht gefallen, aber ich muss gestehen, dass im gesamten Buch die Grundspannung recht hoch gehalten worden ist. Man kann entspannt lesen, da die Autorin ohne komplizierten Satzbau oder ähnliches auskommt.



    Fazit: Grundidee top, die Umsetzung leider mangelhaft. Ich kann keine Kauf- oder gar Leseempfehlung aussprechen. Der Roman sollte einem erneuten gründlichen Lektorat unterzogen werden, bevor er weiter auf spannungsliebende Leser losgelassen wird.



    Bewertung: 2ratten (beide Augen zugedrückt) und :flop:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Anna Carls - Die Stundes des Opfers“ zu „Anna Carls - Die Stunde des Opfers“ geändert.
  • Die Journalistin Rebekka Windmöller hat es als alleinerziehende Mutter nicht leicht. Daher war sie froh, dass sie mit Jamal nicht nur eine glückliche Beziehung hatte, sondern auch jemanden, der sich zeitweise um die kleine Amelie kümmerte. Doch dann ist Jamal verschwunden und am nächsten Tag liegt auch noch eine Tote auf ihrer Terrasse. Rebekka versteht die Welt nicht mehr.

    Hauptkommissar Adrian Sandersfeld ist gerade erst von Berlin nach Oldenburg gekommen und sein neuer Vorgesetzter ist nicht sehr erfreut über den Neuzugang. Adrian steht unter Druck und kurz darauf gibt es wieder einen Toten.

    Das Buch lässt sich gut und zügig lesen. Die Geschichte ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, wobei die Sicht von Rebekka den größten Teil einnimmt. Die Tätersicht erfahren wir aus Nachrichten an eine Gloria, doch es dauert eine Weile bis man weiß, worum es ihm geht. Ich war sehr erschüttert, als ich erfahren habe, was ihn zu seinem Rachefeldzug gebracht hat.

    Was haben die Obdachlose Martha und der erfolgreiche Eventmanager Wolfgang Mehring miteinander zu tun? Es ist ein merkwürdiger Fall mit dem es Adrian zu tun bekommt und von seinem Team, bestehend aus der Transsexuellen Diana Leschnik und der blutigen Anfängerin Kaatje Eichner, hält er nicht viel. Adrian kam anfangs sehr kalt herüber, aber es zeigt sich, dass auch er Gefühle hat, die ihm zusetzen. Er ist aber auf jeden Fall ein guter Polizist, denn er geht jeder Spur nach, auch wenn sie abwegig erscheint.

    Rebekka ist keine perfekte Mutter, aber sie liebt ihre Tochter Amelie über alles. Daher kann ich ihre zwiespältigen Gefühle nachvollziehen. Aber manche ihrer Handlungsweisen habe ich überhaupt nicht verstanden, sie agierte häufig sehr naiv.

    Aber insgesamt sind die Charaktere sehr gut und individuell gezeichnet. Es gab mehrere Verdächtige, doch ich hatte mich relativ früh auf einen festgelegt und wurde am Ende bestätigt.

    Die Spannung war von Anfang an da, aber am Ende wurde es dann noch richtig dramatisch.

    Mir hat dieser Krimi gut gefallen.


    4ratten