Niccolò Ammaniti - Wie es Gott gefällt

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    Inhalt (nach Amazon):

    Sie sind dicke Freunde und im Unglück vereint. Ohne Job und ohne Perspektive. Irgendwo in Italien versuchen drei Männer, ihrer Misere zu entkommen. Rino Zena, der gerne trinkt und auch schon mal zuschlägt, hat nur eine schwache Seite: seinen 13jährigen Sohn Cristiano. Ohne ihn könnte er nicht leben. Quattro Formaggi ist ein wenig langsam im Kopf, und Danilo Aprea sitzt in der Bar Bumerang und träumt davon, einen Geldautomaten zu stehlen. In einer einzigen, schrecklichen Nacht fordern sie Gott heraus. Doch danach ist nichts mehr so, wie es einmal war.


    Meine Meinung:

    Nach den ersten 50 Seiten Seiten war ich mir nicht ganz sicher, ob ich das Buch wirklich lesen wollte, es entsprach so gar nicht meinem Beuteschema. Schon am Anfang wird man in eine Welt versetzt, in der man selbst nicht leben will. Die Personen in diesem Buch leben ganz am Rand der Gesellschaft in widrigen Verhältnissen und kämpfen sich täglich durchs Leben. Also habe ich das Buch erst einmal beiseite gelegt und was anderes gelesen. Doch aus irgend einem Grund hatte ich mir das Buch vor Jahren ja einmal gekauft, also habe ich es wieder in die Hand genommen und was soll ich sagen, je weiter ich gelesen habe, desto mehr hat das Buch eine Sogwirkung auf mich ausgeübt. Ich konnte nicht mehr aufhören. Der Autor baut eine Spannung auf, die nie unterbrochen wird und die mich ganz in ihren Bann gezogen hat.


    Die Beschreibungen der Personen und ihrer Umgebung sind so lebendig, dass sie mein Kopfkino in Fahrt gebracht haben. Ich hatte eine komplette Vorstellung von allen und allem in meinem Kopf, es war wirklich wie im Film. Auch die Gefühle der Personen werden so stark und echt beschrieben, dass man sie ohne weiteres nachempfinden kann. Obwohl die drei erwachsenen Protagonisten alles andere als sympathisch sind, sich jeden Tag bis zur Besinnungslosigkeit betrinken und öfter durch Gewaltexzesse auffallen, wird man doch im Verlauf der Handlung sehr vertraut mit ihnen und leidet mit ihnen. Bei Cristiano ging es mir noch viel mehr so, er ist mir richtig ans Herz gewachsen.


    Auch die „normale“ Welt kommt in diesem Roman zum Zug. Da gibt es den Sozialarbeiter, der Rino und seinen Sohn betreut. Und zwei Mädchen, die auf die gleiche Schule gehen wir Cristiano. Auch diese Personen und ihr Umfeld werden ausführlich dargestellt ohne dass dadurch der Lauf der Haupthandlung gestört wird. Der Lesefluss war für mich immer gewahrt.


    Den drei Protagonisten habe ich ständig gewünscht, dass sie es schaffen, ihrem trostlosen Leben eine andere Wendung zu geben. Und die kommt dann auch, wenn auch ganz anders als ich es mir je hätte vorstellen können.


    Fazit:

    Der Roman ist eine tragische Geschichte, die auch Elemente der Komik enthält, stellenweise ist es ein Krimi mit teils drastischen Beschreibungen, stellenweise ein psychologisches Drama. Kein Buch, bei dessen Lektüre man sich so richtig wohl fühlt, aber sehr spannend geschrieben.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus: