Ayelet Gundar-Goshen - Eine Nacht, Markowitz

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    Inhalt:

    Um ins gelobte Land zu gelangen, bedarf es nur eines Ja-Wortes. So brechen die Freunde Jakob Markowitz und Seev Feinberg samt weiteren Männern auf, um im kriegsgebeutelten Europa mit bis dahin unbekannten Frauen den Bund der Ehe einzugehen. Die Brautpaare werden per Los bestimmt, und ausgerechnet der stille unscheinbare Jakob soll die schönste unter ihnen, Bella, ehelichen. Zurück in Palästina will er jedoch von der zuvor vereinbarten Blitzscheidung nichts mehr wissen, sondern sein Glück festhalten.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist so viel mehr als nur eine Geschichte über Jakob und Bella. Es erzählt auch von Seev Feinberg und seiner Sonia, von Rachel und Abraham Mandelbaum und dem Irgun-Vizechef Efraim. Und von deren Leben in der Moschawa. Wer sich wie ich jetzt fragt, was Irgun bedeutet oder eine Morschawa ist, dem wird geholfen: Im Anhang befindet sich ein Glossar, das die häufigsten Begriffe erklärt. Die politischen Ereignisse - die Handlung ist in der Zeit um die israelische Staatsgründung angesiedelt - bleiben im Hintergrund.


    Wunderbar erfrischend schildert die Autorin das Leben der Protagonisten. Die Leidenschaft zwischen Sonia und Seev und die unerwiderte Liebe Jakobs zu Bella. Ayelet Gundar-Goshen hat eine zauberhafte Sprache, erzählt von Sonia, die nach Orangen duftet, vom Schnauzbart Seevs, der mehr als einmal ein Kinderlachen hervorruft und meilenweit bekannt ist, dem starken Efraim, der aufgrund seiner heldenhaften Taten zum Namenspaten für zig Kinder wurde und doch nur Held für eine Einzige sein möchte. Vom unerträglichen Sehnen Jakobs. Und von Häusern, die ihre Temperatur der Gefühlslage ihrer Bewohner anpassen.


    Ein bunter Reigen eröffnet sich dem Leser, alles scheint möglich. Oftmals hatte ich das Gefühl, die Ereignisse überschlagen sich. Dann wird die Geschichte wieder ruhig, nachdenklich, traurig. Für mich hätte es ewig so weitergehen können.


    5ratten+:tipp:

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Ich habe das Gefühl einen komplett andren Roman zu lesen. Die unnötige Sexualisierung der Figuren nervt mich dabei momentan am meisten. Ich überlege, ob ich überhaupt weiter lesen möchte.

    Jedenfalls geht es im Grunde ständig darum, das Markowitz notgeil ist...


    EDIT: Ich möchte definitiv nicht weiter lesen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser finde ich diese Entscheidung^^

  • Es ist wirklich interessant, wie unterschiedlich eure Meinungen zu diesem Buch sind.

    Für mich ist dieses Buch von Ayelet Gunder-Goshen das schwächsten von den dreien, die ich von ihr gelesen habe ("Lügnerin" fehlt mir noch). Ich wurde mit der Geschichte nicht warm, mir fehlte auch total der Spannungsbogen, irgendwie plätscherte nur alles so vor sich hin ohne Ziel, ohne aktive Veränderung. Die Figuren blieben mir bis zum Schluss fremd, ich konnte nicht verstehen, warum sie so handeln, wie sie handeln, was sie antreibt oder hemmt. Gundar-Goshens Sprache finde ich eigentlich ihre große Stärke, aber bei diesem Buch hat sie mich nicht begeistern können, vielleicht auch, weil die Beispiele, die du Danglard nennst, mich nicht berührt, eher irritiert haben.


    Löwen wecken fand ich damals super, Wo der Wolf lauert definitiv lesenswert.

  • "Eine Nacht, Markowitz" von Ayelet Gundar-Goshen ist mal wieder eines dieser Bücher, das ich nur beendet habe, weil es auf meiner Tamkatz-Liste steht, sonst hätte ich es wahrscheinlich nach ca. 90 Seiten abgebrochen. Bis zum Ende durchgehalten zu haben ist insofern zu verkraften, als die Autorin wirklich gut schreiben kann, der Roman sprachlich also überzeugt.

    Aber was nützt das, wenn die Handlung nicht wirklich spannend und an einigen Stellen einfach nur absurd ist? In vielen anderen Büchern, in denen das auch der Fall ist, helfen den LeserInnen dann vielleicht die Figuren weiter, mit denen man mitfiebern kann. Leider ist auch das hier nicht der Fall, für mich war keine einzige der Figuren auch nur ansatzweise sympathisch, ihr Handeln schwer nachzuvollziehen und oft einfach nur abwegig.


    Was bleibt also von diesem Roman? Die Hoffnung, dass mir die anderen Bücher der Autorin tatsächlich besser gefallen, und ein kleiner Einblick in die Zeitgeschichte rund um die Gründung des Staates Israel.


    2ratten