Melanie Metzenthin - Mehr als die Erinnerung

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 897 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lerchie.

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    1920: Gut Mohlenberg ist eine private Einrichtung für psychisch kranke Menschen, die von Doktor Meinhardt gegründet wurde. Man möchte hier den Pfleglingen die Möglichkeit geben, ein möglichst eigenständiges Leben zu führen. Seine Tochter Friederike von Aalen unterstützt ihren Vater bei der Betreuung der Patienten. Dazu gehört auch ihr Mann Bernhard von Aalen, der im Krieg eine schwere Kopfverletzung erlitten und hat daher nur noch die Fähigkeiten eines Fünfjährigen. Trotz allem liebt Friederike ihren Mann immer noch.

    Dann sucht Walter Pietsch, ein Mann mit schweren Verbrennungen im Gesicht, auf Mohlenberg Arbeit. Kurze Zeit später gibt es einige Mordfälle und In der Umgebung ist man sich sicher, dass die Patienten von Mohlenberg dafür verantwortlich sind. Friederike ist sich sicher, dass keiner der Patienten schuldig ist, und versucht herauszufinden, was wirklich passiert ist. Doch damit bringt sie sich und andere in Gefahr.

    Obwohl psychische Krankheiten und ihre Behandlung in jener Zeit einen großen Raum einnehmen, lässt sich dieses Buch sehr flüssig lesen. Alles ist gut und verständlich beschrieben. Auch die Charaktere sind individuell und authentisch ausgearbeitet.

    Doktor Meinhardt wollte Pfleglinge aus den geschlossenen Anstalten herausholen und ihnen ein eigenständiges Leben so ermöglichen. Um das zu finanzieren, wurden auch „hysterische“ junge Frauen aufgenommen, die von ihren Familien aus Scham weggeschickt wurden. Friederike ist eine mitfühlende Frau, die für ihren kranken Mann sogar ihr Studium abgebrochen hat. Sie steht zu Bernhard und ist sich sicher, dass mehr in ihm steckt, als die meisten vermuten. Das bestätigt sich dann auch, als er sich wie eine Klette an Walter Pietsch hängt. Der behandelt ihn ganz normal und traut ihm einiges zu. Er hat aber anscheinend auch Geheimnisse. Der angestellte Arzt Dr. Weiß war mir von Anfang an unsympathisch. Er ist auf Mohlenberg eigentlich fehl am Platze, da ihm die menschliche, respektvolle Behandlung der Patienten nicht zusagt. Das zeigt er auch immer wieder. Wir wissen, was nur wenige Jahre später mit solchen Patienten geschieht.

    Ein packender Roman, der mir sehr gut gefallen hat.


    5ratten

  • ohhhh dann kann ich auch - Dr Weiß war mir auch sofort unsympathisch


    "Mehr als die Erinnerung" sprach mich wirklich SOFORT an, obwohl ich von der Autorin bisher noch nichts gelesen habe. Der Klappentext klang so vielversprechend, spielt die Story doch nicht nur im "Hohen Norden" sondern dazu auch noch in meiner aktuell lesetechnisch bevorzugten Zeit, den 20 Jahren.


    Kaum hatte ich das Buch auf meinem Reader, war ich innerhalb von Sekunden in der Geschichte gefangen. Melanie Metzenthin hat es geschafft eine realistische Kulisse um sympathische und liebenswürdige Charaktere zu weben. Ich bin durch die Seiten geflogen und habe mitgefiebert und mit allen mitgezittert.


    Gut Mohlenberg ist eine Heilanstalt für psychisch Kranke. Hier kümmert sich die Tochter des Gründers, Friederike, liebevoll um jeden einzelnen Patienten. Sie weiss mit ihren Eigenarten umzugehen und hat für jeden Bewohner ein paar liebe Worte übrig.


    Bevor ihr Mann Bernhard im Krieg lebensbedrohlich stark verletzt wurde, hat sie als erste Frau Medizin studiert und war auf dem besten Weg Ärztin zu werden. Als ihr Mann jedoch von der Front zurück kam war er mehr tot als lebendig. Er hatte schwerste Hirnschädigungen davon getragen und es grenzt an ein Wunder, dass er noch lebt. Er konnte sich nicht mehr selbstständig versorgen und ist auf dem geistigen Stand eines kleinen Kindes. Damit sie sich besser um ihn kümmern kann hat sie das Studium aufgegeben und im Gut Mohlenberg zu arbeiten angefangen.


    Als ganz plötzlich kurz hintereinander 2 Morde im Umfeld von Gut Mohlenberg passieren wird sofort der neue Mitarbeiter verdächtigt, den Friederike gerade erst gegen den Willen ihres Vaters eingestellt hat. Er hat keine richtigen Papiere und wirkt auch sonst alles andere als vertrauenserweckend.


    Friederike begiebt sich auf eine Reise in die Vergangenheit - sie möchte unbedingt mehr über den seltsamen Fremden wissen und erfährt plötzlich viel mehr als ihr lieb ist. Was hat der neue Mitarbeiter mit Bernhard zu tun? Warum hat auch er eine schlimme Gesichtsverletzung?


    Zeitweise war es schwer zu ertragen, sich vorstellen wie in der damaligen Zeit mit den kranken Menschen andererorts umgegangen wurde und vorallem wie wenig sie in den Augen der Gesunden wert waren. Umso herzergreifender und schöner war es, dass ich Friederike begleiten durfte!


    Dieses Buch hat alles was ich von einem guten Buch erwarte. Authentische Charaktere, packende Athmosphäre, Spannung, einen Kriminalfall und Ermittlungen und eine tolle Kulisse. Es gibt keine großen geschichtlichen Enthüllungen oder Recherchen aber alles fügt sich nahtlos aneinander und ich hatte am Ende das Gefühl ich verlasse gute Freunde als ich den Reader zugeklappt habe.


    Deshalb gibt es natürlich von mir eine absolute Leseempfehlung! Ich werde auf jeden Fall die anderen Bücher der Autorin in Kürze nachholen!


    5ratten

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    Wer ist der Mörder?

    Gut Mohlenberg, 1920. Dieses Gut war eine Einrichtung für psychisch kranke Menschen. Jedoch kümmerte man sich hier auch intensiv um sie. Es war allerdings auch keine geschlossene Anstalt. Einer dieser Menschen war der Ehemann von Friederike von Aalen. Er hatte im Krieg eine Hirnverletzung erlitten und braucht seither besondere Zuwendung. Seit der Verletzung steht er auf der Stufe eines Kindes.

    Doch dann geschehen zwei Morde in dieser Gegend kurz hintereinander. Natürlich werden die ‚Geisteskranken‘ der Einrichtung verdächtigt. Doch Friederike ist sich sicher, dass es keiner ihrer Patienten war. Dann gibt es da einen neuen Mitarbeite namens Walter Pietsch. Er hat auch im Krieg schlimme Verbrennungen erlitten. Was weiß er? Außerdem auch noch den Arzt Dr. Weiß, der auch etwas weiß aber nichts darüber verlauten lässt. Friederike stellt Fragen und bringt sich und andere in große Gefahr.


    Meine Meinung

    Dies ist das erste Buch das ich von dieser Autorin lese und es hat mich nicht enttäuscht. Im Gegenteil, meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Es ließ sich sehr leicht und angenehm lesen. Es gab keine unklaren Worte wodurch der Lesefluss gestört worden wäre. In der Geschichte war ich auch sehr schnell drinnen und konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. In Friederike, die gerne wissen möchte, was damals im Krieg als Bernhard verletzt wurde wirklich geschehen ist. Die merkt wie es ihrem Mann besser geht, obwohl er sich nie ganz erholen wird. Was wird sie in der Anstalt in Langenhagen - die sie aus bestimmten Gründen besucht – vorfinden? Friederike ist schockiert von ihren Eindrücken. Dieses Buch ist sehr schön und berührend geschrieben. Es hat mich von ‚Anfang an gefesselt und mich in seinen Bann gezogen. Ich habe es mit Begeisterung gelesen und konnte es fast nicht aus der Hand legen. Über das Ende war ich ein wenig traurig, aber es war trotzdem schön. Und berührend. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen und vergebe die volle Bewertungszahl.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Lerchie : bitte immer erst an die Suchfunktion denken, es gab schon einen Thread zum Buch. (Bei der Suche drauf achten, dass ganz oben "Alles" eingestellt ist, damit das komplette Forum durchsucht werden kann.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine


    Ich suche iegentlich immer, aber vielleicht war ganz oben nicht Alles eingestellt, ich habs nämlich nicht gefunden. Ich hab mich auch beeilt, und sowas ist eigentlich nie gut. Aber danke, dass Du es geändert hast.

    Liebe Grüße

    Lerchie

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