Fröhling & Reuß - Der zerrissene Rosenkranz

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    Klappentext:


    Wer stieß Franziska Ruhland vor einen Lastwagen? Was hat der zerrissene Rosenkranz am Tatort zu bedeuten? Und warum weint Professor Erich Konrad? Phillip Laubmann, Moraltheologe mit kriminalistischem Gespür, trifft schon bald auf erste Verdächtige und auf einige klassische Mordmotive: Eifersucht, Liebe und Haß, Rache, Angst und religiösen Fanatismus. Ein theologischer Krimi voller Abgründe und überraschender Wendungen.


    Die beiden Autoren Stefan Fröhling und Andreas Reuß haben ihren Krimi im Umfeld der katholisch-theologischen Fakultät der staatlichen Universität Bamberg angesiedelt. Der Mord passiert gleich auf Seite 1, und in einem flotten Tempo kommt der Fall ins Rollen. Dabei arbeitet der Moraltheologe und Ermittler aus Leidenschaft Philipp Laubmann eng mit der Kriminalpolizei zusammen, und so manches Verhör wird zur Beichte, manches Bekenntnis zum Geständnis. Nebenbei erfährt der Leser Interessantes über die Organisation und Struktur der Kirche und deren Verhältnis zur theologischen Fakultät. Wer mit den vielen Begriffen aus dem kirchlichen Milieu nichts anfangen kann, wird mit einem umfangreichen Glossar am Buchende aufgeklärt. Informative Details, beispielsweise über die Bedeutung des Rosenkranzes (der in der ganzen Handlung eine zentrale Rolle spielt) oder die Abhaltung von Sühnenächten runden die Geschichte ab. Der Zölibat der katholischen Priester wird leidenschaftlich und kontrovers diskutiert - dieses Thema zieht sich ebenfalls wie ein roter Faden durch die Handlung. Dabei muß die katholische Amtskirche so manchen Seitenhieb einstecken. Man merkt den Autoren förmlich an, daß sie Transparenz in die für Außenstehende oft undurchsichtigen Vorgänge in der Kirche bringen möchten. Währenddessen nimmt der Kriminalfall seinen Lauf - aber wie so oft verwischen die Grenzen zwischen Gut und Böse, Schuld und Unschuld...


    Mir hat "Der zerrissene Rosenkranz" sehr gut gefallen; das Buch hat alles was ein Krimi braucht - und noch ein bisschen mehr. Spannung, Tempo und überraschende Wendungen; darüber hinaus aber ein Blick aus Sicht der Moraltheologie in das Innenleben der Kirche und in das Innenleben der Menschen, aus denen sie besteht. Der Erzählstil ist sehr gewandt und ausgefeilt, das Buch flüssig zu lesen. Mit Dr. Philipp Laubmann haben die Autoren einen sympathischen und menschlichen Ermittler ins Leben gerufen, der in einem erfrischenden Kontrast zu den dogmatischen Kirchenvertretern und auch den beiden dienstbeflissenen Kriminalbeamten steht. Schön, daß er weiter ermitteln darf...es gibt bereits eine Fortsetzung mit dem Titel "Bärenzwinger".
    Für den ersten Fall "Der zerrissene Rosenkranz" vergebe ich 5ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()