Beth O'Leary - Love to Share. Liebe ist die halbe Miete

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    Titel: Love to Share. Liebe ist die halbe Miete
    Autorin: Beth O'Leary


    Allgemein:

    480 S.; Diana Verlag, 2019


    Inhalt:

    Tiffy braucht eine günstige Wohnung, Leon jemanden der mit ihm die Miete teilt. Perfekt! denn Tiffy muss wirklich dringend ausziehen und hat kaum andere Angebote. Tiffys Freunde sind eigentlich entsetzt. Leons Freundin Kay ist vor allem nicht begeistert, das eine Frau einziehen wird. Dabei werden sich die beiden nie begegnen, Leon arbeitet Nachts im Krankenhaus und ist nur Tagsüber in der Wohnung. Tiffy hat die Wochenenden und den Feierabend, sowie die ganze Nacht.

    Doch dann schreibt Tiffy Leon ein Post-it und dieser antwortet ihr...


    Meine Meinung:

    Es gibt ihn tatsächlich. Den Liebesroman, der locker flockig daher kommt, eine wirklich tolle Liebesgeschichte hat und dann trotzdem einen Bogen um die schlimmsten Stereotype macht.

    Stattdessen hat "Love to Share" tolle Figuren, eine sich wirklich sooo cool entwickelnde Liebesgeschichte, eine glaubwürdige Handlung.

    Eigentlich kann ich nur schwärmen, schwärmen und nochmals schwärmen.


    Tiffy und Leon haben dabei ihren jeweils eigenen Blickwinkel, sind aber tatsächlich auch wirklich von einander unterscheidbar! Leon klingt tatsächlich anders als Tiffy, und ihrer beider Persönlichkeiten wird dadurch super unterstrichen!

    Ich fand beide sehr sympathisch, weil sie ihre Ecken und Kanten hatten und dabei nicht wie erfundene Figuren wirkten. Dabei gelingt der Autorin sogar aufzuzeigen, das Atraktivität und Schönheit immer auch im Auge des Betrachters liegen und sich auch verändern kann. Gerade wenn man z.B jemanden näher kennenlernt.

    Obwohl sich die Autorin durchaus an Altbekanntem orientiert: der Roman wirkt vom Tonfall her zunächst ein bisschenm wie eine der romantischen, britischen Komödien aus den 90ern. Sie es nicht nur ein sehr trauriges und heikles Thema einzubinden, sondern trotzdem den positiven Ton zu halten. Und gleichzeitig Figuren zu schreiben, die eben nicht aus den 90ern entsprungen sind, ihre Frauen und Männerfiguren sind Menschen des 21. Jahrhunderts. Die klischeehaften und toxischen angeblich romantischen Stories der 90er und 2000er sind bei O'Leary Geschichte. Ihr Liebesroman hat mich daher auch überzeugt, weil sie genau diesen Punkt aufbricht und zeigt, das wenn man dieses Genres sehr mag, darauf nicht verzichten muss, wenn einem feministische Themen wichtig sind.

    Tiffies Freunde sind dabei genauso toll wie sie selbst. Ich habe ihr Leben einfach so gerne begleitet. Und auch Leons Handlung hat mir sehr gefallen. Am Ende haben sich beide wirklich weiter entwickelt und das merkt man richtig. Es wird nicht nur erzählt, nein, es ist spürbar.


    Mich hat dieser Roman daher auf zwei Ebenen glücklich gemacht. Die zweite Ebene ist klar auch die Geschichte selbst. "Love to Share" ist schnell zu lesen, aber trotzdem hat der Roman auch einigen Stellen mehr Tiefe als ich erwartet hätte. Gleichzeitig ist die Liebesgeschichte selbst eine die sich entwickeln darf und das in einem echt glaubwürdigen Rahmen. Mit Ängsten, witzigen Momenten, romantischen und prickeln. Ich bin hin und weg. Das ist mir in diesem Genres so noch nie passiert.

    Für mich ist "Love to Share" die perfekte Sommerlektüre und ich freu mich auf ein Reread^^


    5ratten

  • Romantisch, erfrischend und unterhaltsam


    Nach der Trennung von Justin sucht Tiffy Moore verzweifelt eine Wohnung. Doch die sind rar in London und so meldet sie sich auf eine unkonventionelle Wohnungsannonce. Krankenpfleger Leon Twomey sucht eine WG-Partnerin. Da er nur ein Bett hat und nachts arbeitet, vermietet er seine Wohnung nachts und an den Wochenenden und benutzt die Wohnung tagsüber. Tiffy, die tagaus arbeitet, schlägt zu, denn günstiger kommt sie nie an eine Wohnung. So leben die beiden nebeneinanderher, die einzige Verbindung sind die Post-its, die sie sich hinterlassen. Sie lernen sich immer besser kennen, haben sich jedoch noch nie getroffen.



    Der Plot dieser Geschichte fand ich sehr witzig und tatsächlich wird das Arrangement der beiden sehr humorvoll beschrieben. Immer wieder musste ich schmunzeln, denn in der Figur von Tiffy und der von Leon prallen zwei unterschiedliche Stile und Welten aufeinander. Tiffy hat einen Hang zu bunter Mode, liebt ihre Lavalampe heiß und innig und ist lebendig, laut und chaotisch. Leon ist introvertiert, sehr zurückhaltend und geht völlig in seinem Beruf in einem Hospiz auf. So wie er ist, ist … oder besser war… auch seine Wohnung vor dem Einzug von Tiffy. Funktionell, ordentlich und aufgeräumt. So trägt jeder der beiden seine Persönlichkeit in die Wohnung und in die Handlung.


    Tiffy wirbelt Leons Welt ganz schön durcheinander. Ich empfand sie als erfrischend und mochte sie unheimlich gerne. Auch Leon fand ich sympathisch und ich mochte besonders seine Tiefgründigkeit. Seine Arbeit in dem Hospiz wird nur oberflächlich beschrieben, der Fokus der Autorin liegt eindeutig nicht auf dem schweren Thema Sterben und Tod. Allerdings bringt Leons Bruder schon auch ernstere Themen in die Story.

    Im Mittelpunkt steht die wunderschöne Liebesgeschichte zwischen den beiden, die ich als „anders“ als normalerweise in Liebesromanen durchwinke. Den Schreibstil habe ich als sehr witzig empfunden und immer wieder musste ich über einzelne Sätze oder Passagen schmunzeln. „Der Mann, der eine Mauer zwischen Amerika und Mexiko bauen will“ kommt zum Beispiel nicht gut weg.

    "Love to Share. Liebe ist die halbe Miete" ist romantisch, erfrischend und unterhaltsam.


    5ratten