Kapitel 7-8: "Dem Unvermeidlichen seinen Lauf lassen" bis "Kaltes Entflammen"

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 2.851 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von RitaM.

  • Bin noch ganz am Anfang, aber hier schon mal ein paar Gedanken.


    Beim letzten Lesen habe ich mir einige Stellen im Text markiert. Eine davon ist in diesem Absatz:


    Zitat

    Die Leute lachten und brüllten. Nicht zu fassen. Während Orla dastand und unter dem ganzen Plunder vor sich hin schwitzte. Die kam sich bestimmt ganz schön verarscht vor! Wer bitte wollte seinen Bräutigam schon in einem Käfig serviert bekommen?! (Vor allem, wenn er von allein wieder herauskam!)

    Der Brüller :breitgrins:

    Pix hat es mal wieder auf den Punkt gebracht.


    Steht irgendwo eigentlich, wie Jakobe mit Nachnamen heißt? Ihre Schwester Odette ist ja eine verheiratetet Ulgullen und der alte Nepomuk ist dann wohl der Onkel ihres verstorbenen Mannes.


    ***

    Aeria

  • Manchmal trifft Pix den Nagel auf den Kopf, nicht wahr? :P


    Steht irgendwo eigentlich, wie Jakobe mit Nachnamen heißt? Ihre Schwester Odette ist ja eine verheiratetet Ulgullen und der alte Nepomuk ist dann wohl der Onkel ihres verstorbenen Mannes.


    ***

    Aeria


    Jakobe heißt Unruh mit Nachnamen. Sie ist übrigens nicht Odettes Schwester, sondern einfach eine Freundin. In Kap. 6.4 spricht Roric O’Neil sie an, dabei erfährt man auch, dass sie vorher bei ihrem Bruder und dessen Frau beim Sturm von Brennaghan gelebt hat. Nach dem Tod der beiden ist sie mit Odette und Orla zu den Montagus umgezogen – ich vermute, solche Umzüge wickelt man auch beim jährlichen Treffen in Krai ab. Aus dem, was Roric sagt, kann man auch schließen, dass Jakobe auch bei den Brennaghans nur ein Gast war, denn ihr Onkel, den Roric ja getroffen hatte, gehört offenbar auch nicht zu denen.

    Der alte Nepomuk ist mindestens der Großonkel von Orla, eher schon der Urgroßonkel.

  • Oh Mann, die arme Jacobe! Das hat sie nicht verdient. Aber musste sie ausgerechnet Firn wählen? Mit seiner Überheblichkeit kann das ja auch nicht gut gehen. Und dass Haminta James wählt, was mir schon vorher klar.
    Kate geht ihren eigenen Weg. Wahrscheinlich will sie keine Gefahr für James und die anderen sein, sodass sie deshalb die Truppe verlässt. Der Agent hat ihr ja ganz schön übel mitgespielt.
    Mit James und der Pelekta weiß ich nicht, ob das gut geht. Im Moment scheinen sie mehr zu geben als zu nehmen. Aber ist das nicht immer so mit der Mafia?

  • Unruh! Oh Mann, klar doch! War mir wohl total aus dem Kopf gerutscht. Danke, Loons Gerringer .


    Hier musste ich mindestens eine Stelle markieren:

    Zitat


    Der Tag verkam zu glitzernden Lichtflecken zwischen seinen Wimpern.

    Diese Szene ist in meinen Augen eine der schönsten Beschreibungen eines Orgasmus, die ich je gelesen habe.
    Überhaupt, wenn Dorian Inglewing in diesem Kapitel an Kate denkt, will man sich mit der Nase in den Text wühlen und sich wärmen. Soo schön!

    Und dass Kate ihn fallen lässt, ist grausam von ihr, aber es ist Kate. Sie kann nicht anders. Ihre Gedanken zu dieser Abschiedsszene kennen wir noch nicht, aber bestimmt waren sie auch voller Bedauern. Und voller Gier nach der nächsten Wegbiegung.


    Ich lese immer beim Essen, ist so eine Gewohnheit. Aber die Szene, in der James Freddie Talgallian (ich lese immer Targaryen :spinnen::breitgrins:) versorgt, ist doch echt schlimm! Igitt! Nix mit Lesen beim Essen! Ich kann den Gestank durch die Plastikoberfläche des Kindle riechen. Wuääh

    Hier erfahren wir auch mehr über Firn. Wow. Später, als er die Udd spielt, merkt man, dass er offenbar ein geborenen Musiker ist. Wäre Brogue nicht so ein Arsch, wäre Firn vielleicht viel sanfter zu der Welt um sich herum. Die Musik hätte sein Wesen glattgeschliffen.


    Dann die Szene mit Jakobe. Jakobe ist eine echte Hexe, aber verdient hat sie so eine Zurückweisung nicht. Nicht vor allen Leuten, die jetzt über sie lachen werden bis zum Weltuntergang.

    James hat es allerdings richtig erkannt (wieso nur er allein?!). Firn hat sich damit eine Todfeindin gemacht. Jakobe ist niemand, der so eine Kränkung einfach vergisst.


    Zusammengefasst ist dieser Abschnitt einer voller Leben. Hochzeiten, Trauer, Erkenntnisse, Diskussionen - einfach sehr lebendig, das alles. Ein Genuss, es zu lesen!


    ***

    Aeria

  • Ach ja, und in diesem Abschnitt erfahren wir, warum Orla weg muss. Odette hat Angst, dass irgendein Finsterling ihrer Orla was antut, und den Finsterling glaubt sie auch schon erkannt zu haben: James.

    Ich fand diese Szene wirklich äußerst spannend! Sie scheint auch wieder in der Vergangenheit zu wurzeln, irgendwo bei Aubrey und Persepha. Da ist was Unheimliches im Gange!


    ***

    Aeria

  • Oh Mann, die arme Jacobe! Das hat sie nicht verdient. Aber musste sie ausgerechnet Firn wählen? Mit seiner Überheblichkeit kann das ja auch nicht gut gehen.

    Ich finde diese Szene auch immer noch schlimm. Das Schlimmste ist ja, dass sie ihn nicht einfach gewählt hat, sondern dem Kerl genauso verfallen ist, wie er das von den Frauen (die ihn nicht näher kennen) gewohnt ist. Sonst hätte sie sich nie so weit treiben lassen.


    Dann die Szene mit Jakobe. Jakobe ist eine echte Hexe, aber verdient hat sie so eine Zurückweisung nicht. Nicht vor allen Leuten, die jetzt über sie lachen werden bis zum Weltuntergang.

    James hat es allerdings richtig erkannt (wieso nur er allein?!). Firn hat sich damit eine Todfeindin gemacht. Jakobe ist niemand, der so eine Kränkung einfach vergisst.

    Ich glaube, die anderen erkennen das nicht, weil sie Jakobe primär als lächerliche, nervige Person sehen.


    Kate geht ihren eigenen Weg. Wahrscheinlich will sie keine Gefahr für James und die anderen sein, sodass sie deshalb die Truppe verlässt. Der Agent hat ihr ja ganz schön übel mitgespielt.

    Ja, das ist auf jeden Fall einer ihrer Gründe. Aber ich glaube nicht, dass sie sich von de Braose körperlich bedroht fühlt.


    Zitat


    Der Tag verkam zu glitzernden Lichtflecken zwischen seinen Wimpern.

    Diese Szene ist in meinen Augen eine der schönsten Beschreibungen eines Orgasmus, die ich je gelesen habe.
    Überhaupt, wenn Dorian Inglewing in diesem Kapitel an Kate denkt, will man sich mit der Nase in den Text wühlen und sich wärmen. Soo schön!

    :herz: Danke, Aeria! Es ist immer schwierig abzuschätzen, wie so ein Text ankommt. Beim Schreiben mache ich mir darüber keine Gedanken, da muss es eben so sein. Aber wenn er dann gelesen wird, frage ich mich natürlich, was er beim Leser auslöst.


    Ich lese immer beim Essen, ist so eine Gewohnheit. Aber die Szene, in der James Freddie Talgallian (ich lese immer Targaryen :spinnen::breitgrins:) versorgt, ist doch echt schlimm! Igitt! Nix mit Lesen beim Essen! Ich kann den Gestank durch die Plastikoberfläche des Kindle riechen. Wuääh

    :D Ich habe GoT erst im Sommer 2017 gesehen und anfangs immer irritiert überlegt, wieso mir der Name Targaryen irgendwie so bekannt vorkam. Erst bei der Überarbeitung für die Prints fiel mir auf, dass er mich an Tagallian erinnert.

    (OT: Ich bin ein GoT-Spätzünder, hab es nicht gelesen und wollte eigentlich auch die Serie nicht sehen, aber mein Mann ist ein Fan und hatte die DVDs. Nachdem ich einmal reingesehen hatte, war ich total gefesselt. Die letzte Staffel werden wir ab nächstem WE sehen, haben es geschafft, uns bis zum Erscheinen der DVD nicht spoilern zu lassen – außer, dass es wohl nicht so toll sein soll.)


    Hier erfahren wir auch mehr über Firn. Wow. Später, als er die Udd spielt, merkt man, dass er offenbar ein geborenen Musiker ist. Wäre Brogue nicht so ein Arsch, wäre Firn vielleicht viel sanfter zu der Welt um sich herum. Die Musik hätte sein Wesen glattgeschliffen.

    Hm, meinst du wirklich? Ich weiß nicht. Vielleicht wäre er mehr an dem Platz, an den er gehört. Ja, vielleicht würde er dann etwas weniger provozieren. Andererseits kenne ich eine Reihe sehr ungeduldiger, unduldsamer Musiker, genau wie Brogue eben ...


    Sie scheint auch wieder in der Vergangenheit zu wurzeln, irgendwo bei Aubrey und Persepha. Da ist was Unheimliches im Gange!


    ***

    Aeria

    Auf jeden Fall!


    Ja, alles hat mit Aubrey und Persepha angefangen.

    Abwarten ...

  • Ich glaube auch nicht, dass Kate sich von de Braose bedroht fühlt. Ich denke, sie sieht ihn eher als eine Gefahr für James und die anderen.

  • Ich glaube ja, dass Firn nur deshalb so arrogant ist, weil er seinen Platz noch nicht gefunden hat bzw. man hat ihn nicht gelassen. Als er sich beim Wettbewerb Brogues Udd "borgt", da hat er offenbar seit Jahren nicht mehr gespielt, aber dennoch kann er einem Meister wie Leith beinahe das Wasser reichen. Es liegt ihm im Blut. Ich vermute nach wie vor, dass, hätte man ihn schon bei den Tagallians spielen lassen und dann auch bei den Montagus, er wäre ein anderer.


    Ich finde die Figuren immer noch große Klasse. Jede hat ihre Eigenheiten. Seht euch Brogue an, ein Meister seines Fachs, aber eifersüchtig wie die Pest *g


    ***

    Aeria

  • Mit Firn stimme ich dir zu. Es sieht nach einer Trotzreaktion aus. Er war in der Kindheit seinen Kontaktpersonen, Stiefeltern kann man sie ja nicht nennen, egal. Jetzt legt er bei anderen die gleiche Haltung an den Tag, wohl auch, um sich vor neuen Enttäuschungen zu schützen.

    Ich finde genauso wie du, dass die Charaktere sehr gut herausgearbeitet sind. Durch die unterschiedlichen Schreibstile bei den einzelnen kann man sich sehr gut in diejenigen hineinversetzen.

  • Ich heule gerade noch, weil ich aus Versehen weiter gelesen habe. Ist aber auch gut so, denn ich hätte jetzt sowieso eine Pause gebraucht.


    Diese Hochzeiten sind schon sehr traditionell und sicher ist es schon so, dass der Bräutigam auch etwas Besonderes zeigen will. Wäre er ein Musiker, hätte er ihr ein Ständchen gebracht, wäre er ein Schauspieler, hätte er Verse gesprochen, aber er ist ein Entfesselungskünstler und hat sich halt so etwas Besonderes für seine Braut ausgedacht. Sicher ist es von uns aus gesehen keine schöne Hochzeit, weil wir aus einer anderen Zeit kommen und die Unfähigkeit Orlas sehen, sich gegen irgendjemanden zu behaupten. Aber für die Menschen, die es nicht anders kennen ist es sicher eine wunderschöne Hochzeit. Das Kleid ist mit Sorgfalt ausgewählt und es klingt alles wunderschön, wie die Braut selbst. Selbst die Sprüche sind nicht viel anders als bei uns. Ich habe gerade eine Hochzeitszeitung gemacht und dabei auch Sprüche durchgelesen: "Ab heute löffelt ihr die Suppe gemeinsam aus" und die fahrenden Menschen nehmen eben den Staub der Straße gemeinsam auf (da bekommen sie sicher auf der Straße mehr davon in den Mund als aus der Schüssel.



    Und dass Kate ihn fallen lässt, ist grausam von ihr, aber es ist Kate. Sie kann nicht anders. Ihre Gedanken zu dieser Abschiedsszene kennen wir noch nicht, aber bestimmt waren sie auch voller Bedauern. Und voller Gier nach der nächsten Wegbiegung.

    Ich glaube, sie lässt ihn nicht in dem Sinne fallen. Sie kann nicht mit ihm gehen. Sie weiß, dass es ihn in Schwierigkeiten bringt und er seine Ziele verfolgen soll, von denen sie ihn nicht abbringen will. Außerdem sehe ich bei ihr immernoch die Angst vor den eigenen Gefühlen in Bezug auf Dorian. Sie hat sicher Angst vor irgendetwas, was beständig bleibt.

    Kate geht ihren eigenen Weg. Wahrscheinlich will sie keine Gefahr für James und die anderen sein, sodass sie deshalb die Truppe verlässt. Der Agent hat ihr ja ganz schön übel mitgespielt.

    Das ist meine Meinung. Sicher ist es nicht ohne Spaß für sie, aber ich würde das als eigentlichen Grund vorziehen.



    Hier erfahren wir auch mehr über Firn. Wow. Später, als er die Udd spielt, merkt man, dass er offenbar ein geborenen Musiker ist. Wäre Brogue nicht so ein Arsch, wäre Firn vielleicht viel sanfter zu der Welt um sich herum. Die Musik hätte sein Wesen glattgeschliffen.


    Ich glaube ja, dass Firn nur deshalb so arrogant ist, weil er seinen Platz noch nicht gefunden hat bzw. man hat ihn nicht gelassen. Als er sich beim Wettbewerb Brogues Udd "borgt", da hat er offenbar seit Jahren nicht mehr gespielt, aber dennoch kann er einem Meister wie Leith beinahe das Wasser reichen. Es liegt ihm im Blut. Ich vermute nach wie vor, dass, hätte man ihn schon bei den Tagallians spielen lassen und dann auch bei den Montagus, er wäre ein anderer.

    Ich bin davon überzeugt, dass sich bei Firn eine Überlebensstrategie entwickelt hat. Wir wissen nicht, wie er überhaupt bei den Puppenspielern gelandet ist. Haben ihn die Eltern ausgesetzt? Oder ist er entführt worden? Auf alle Fälle wurde ihm sehr zeitig bewusst gemacht, dass man ihn nicht braucht, dass ihn keiner haben will. Damit hat man ihm eigentlich beigebracht, seine Gefühle für andere Menschen zu negieren. Wie soll ein Kind werden, dass ohne Liebe aufwächst? Das alles macht ohne Lob zu erhalten, ohne sich Liebe zu erwerben? Es ist also kein Wunder, dass er von Liebe nichts hält. Er will keine Liebe für andere fühlen, damit diese nicht enttäuscht wird. Eine harte Schale hat er sich zugelegt und ich glaube, dahinter zu sehen ist schwer.

    James hat es allerdings richtig erkannt (wieso nur er allein?!). Firn hat sich damit eine Todfeindin gemacht. Jakobe ist niemand, der so eine Kränkung einfach vergisst.

  • Diese Hochzeiten sind schon sehr traditionell und sicher ist es schon so, dass der Bräutigam auch etwas Besonderes zeigen will. Wäre er ein Musiker, hätte er ihr ein Ständchen gebracht, wäre er ein Schauspieler, hätte er Verse gesprochen, aber er ist ein Entfesselungskünstler und hat sich halt so etwas Besonderes für seine Braut ausgedacht. Sicher ist es von uns aus gesehen keine schöne Hochzeit, weil wir aus einer anderen Zeit kommen und die Unfähigkeit Orlas sehen, sich gegen irgendjemanden zu behaupten. Aber für die Menschen, die es nicht anders kennen ist es sicher eine wunderschöne Hochzeit. Das Kleid ist mit Sorgfalt ausgewählt und es klingt alles wunderschön, wie die Braut selbst. Selbst die Sprüche sind nicht viel anders als bei uns. Ich habe gerade eine Hochzeitszeitung gemacht und dabei auch Sprüche durchgelesen: "Ab heute löffelt ihr die Suppe gemeinsam aus" und die fahrenden Menschen nehmen eben den Staub der Straße gemeinsam auf (da bekommen sie sicher auf der Straße mehr davon in den Mund als aus der Schüssel.

    (Ich mag die Hochzeiten da auch irgendwie. Aber ganz vergessen kann ich dabei nicht, dass es für die Frauen der Auftakt zu etwas ist, das sie sich nicht unbedingt selbst ausgesucht hätten.) Das mit dem Staub von der Straße meine ich mal irgendwo gelesen zu haben, und ich fand, es passte zu den Peregrini.


    Sie ist ein Junkie und Dorian ist nicht fähig, ihr ihre nächste Dosis zu beschaffen. Nicht dort, wo er hingeht.

    Verflucht, das klingt fies. Und ich glaube, es stimmt.

  • (Ich mag die Hochzeiten da auch irgendwie. Aber ganz vergessen kann ich dabei nicht, dass es für die Frauen der Auftakt zu etwas ist, das sie sich nicht unbedingt selbst ausgesucht hätten.)

    Das mag so sein, vor allem in unserem Denken, aber in der Gesellschaft ist es sicher die Minderheit. Wenn es gesellschaftlich normal ist, dass die Frau die Versorgerin von Heim und Herd ist und der Mann dafür sorgt, dass es Heim und Herd gibt, dann ist es für die meisten Frauen erstrebenswert zu heiraten. Wir vergessen heute gern, dass auch der Mann in einer Rolle steckt, aus der er nicht raus kommt. Deshalb hat Marx gesagt, dass die Emanzipation der Frau nur mit der Emanzipation des Mannes zusammen geht, denn die erste Arbeitsteilung ist die von Frau und Mann (notwendig und evolutionär bedingt) Heute sind die Arbeiten nicht mehr vornehmlich körperlich schwer und können somit von Frau und Mann geleistet werden. Das ist eine wichtige Grundlage, um diese Arbeitsteilung aufzuheben. Wenn gefordert wird, dass Frauen und Männer gleich sein sollen zieht sich bei mir immer was zusammen. Wir sind nun mal körperlich unterschiedlich und in der Gesellschaft, in der sich unsere Protagonisten befinden brauchen Frauen den Schutz der Männer, die auch die schwereren Arbeiten verrichten, wie zum Beispiel den Wagen zu fahren.

  • (Ich mag die Hochzeiten da auch irgendwie. Aber ganz vergessen kann ich dabei nicht, dass es für die Frauen der Auftakt zu etwas ist, das sie sich nicht unbedingt selbst ausgesucht hätten.)

    Wenn es gesellschaftlich normal ist, dass die Frau die Versorgerin von Heim und Herd ist und der Mann dafür sorgt, dass es Heim und Herd gibt, dann ist es für die meisten Frauen erstrebenswert zu heiraten.

    Da stimme ich dir ganz zu. Ich meinte den sexuellen Aspekt der Ehe. Arbeitsgemeinschaft mit unterschiedlich verteilten Aufgaben finde ich völlig in Ordnung. Aber diese Frauen hier werden den Männern auf Gedeih und Verderb übergeben, mit ihrem ganzen Dasein, mit ihren Körpern. Und nicht jeder wird da ein netter Kerl sein wie Halfast oder Petare. Und da läuft es mir dann doch kalt den Rücken runter.

    Und auch dieses Kinderkriegen-Müssen. Manche wollen das vielleicht einfach nicht. Und manche haben vielleicht auch Todesangst davor. In dieser Welt ja auch nicht ohne Grund. Eine Frau, die über ihre Zukunft auch nur ein kleines Bisschen nachdenkt, muss sich da doch fühlen wie ein Tier in der Falle.

  • Aber nur wenige. Die meisten sehen es als Glück an, Kinder zu bekommen. Wenn sie allerdings Männer haben, die sich wie Tiere benehmen, dann wird es schwieriger. Ich habe deshalb bei Zolas "Erde" einfach nicht weiter gelesen, weil es mir zu schlimm war. Da meine Großmutter sechs Kinder hatte und traurig war, dass sie keine weiteren bekommen konnte und ich habe vier und hätte auch gern mit meinem Partner noch ein Kind gehabt, sehe ich das alles etwas anders. Sicher, mit zunehmendem Wohlstand und der Möglichkeit viel zu erleben, zu reisen, ändert sich auch das Verhalten und es ändern sich die Wünsche. Mein Ziel war es in jungen Jahren (neben dem Berufswunsch) wie meine Großmutter mal zum Zentrum einer großen Familie zu werden. Davon abgesehen sind viele Frauen (und auch Männer, was leider noch wenig beachtet wird) in den Ehen auch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Viele haben nicht die Kraft aus der Beziehung zu gehen. Vielleicht werden wir bald die Frage stellen, wie tragfähig das Konzept der Ehe überhaupt ist.

  • Wir dürfen aber nicht dabei vergessen, dass die Kinder schon von klein auf in diese Rollen hinein erzogen werden, ob uns diese nun gefallen oder nicht. Sie kennen nichts anderes und sind deswegen auch eher bereit sich zu fügen, als wir es wären.
    Das gleiche kennen wir ja schließlich auch bei einigen unserer Kulturen. Es gibt erst dann Spannungen, wenn die Frauen oder zum Teil auch die Männer erkennen, dass es auch anders geht.