Kapitel 16-18: "Der weiße Jäger" bis "Im Schatten des Kumatinli"

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  • James und die anderen scheinen ihrem Ziel ziemlich nah gekommen zu sein. Was mich aber beunruhigt ist die Tatsache, dass seine Gedanken immer mehr zu Aubreys werden. Klar, er braucht seine Erinnerungen, um die Höhle zu finden, aber ich befürchte, dass James sich dabei komplett verliert. Wenigstens hat er noch seine Liebe zur Medizin, die ihn als James bestätigt.
    Sehr gut fand ich die Stelle bei Position 13732 am Ende des 16. Kapitels, wo James über die verschiedenen Wirklichkeiten nachdenkt, und nur Kinder akzeptieren können, dass es mehrere Wirklichkeiten bzw. Sichtweisen gibt. Als Erwachsene neigen wir dazu, eine Sache nur aus unserer Sicht zu sehen und zu vergessen, dass andere eine völlig andere haben könnten. Das ist sehr schön dargestellt!


  • Sehr gut fand ich die Stelle bei Position 13732 am Ende des 16. Kapitels, wo James über die verschiedenen Wirklichkeiten nachdenkt, und nur Kinder akzeptieren können, dass es mehrere Wirklichkeiten bzw. Sichtweisen gibt. Als Erwachsene neigen wir dazu, eine Sache nur aus unserer Sicht zu sehen und zu vergessen, dass andere eine völlig andere haben könnten. Das ist sehr schön dargestellt!

    Dass andere Lebewesen die Welt ganz anders wahrnehmen bzw. Teile von ihr wahrnehmen können, die uns verborgen sind, ist für mich ein echter Gänsehaut-Gedanke. Wenn man das wie eine Filmsequenz aneinanderschneiden könnte: der gleiche Ausschnitt Welt, erst aus Menschensicht, dann aus der Sicht eines Hundes, eines Vogels, eines Insekts, einer Pflanze, einer Milbe, einer Bakterie (könnte man endlos fortsetzen) - und das immer mit den zugehörigen Geräuschen und Gerüchen und was immer diese Organismen sonst noch wahrnehmen können. Fantasy ist überall um uns rum!

  • Oh ja, da stimme ich dir zu. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie beschränkt doch eigentlich die menschliche Sicht der Welt ist. Da braucht man nur z. B. an den Mikrokosmos zu denken! Der menschliche Körper wimmelt davon, und wir sehen keine einzige ?

  • Was für ein geiler Abschnitt :anbet:


    Aubrey wird an die Oberfläche gespült, er ist gelassen, froh über die Wanderung, froh am Leben zu sein. Dann James, krank und mutlos. Dann beide vermischt.

    Das ganze aus der Sicht von Pix zu sehen, ist noch interessanter, denn sie hasst ja alles und jeden, hat gleichzeitig große Angst, zurückgelassen zu werden.

    Inglewing, der sich mit dem schwierigien Sandrou herumschlägt. Seine Sorge um Kate, die Ellie ja schnell wieder aus seinen Gedanken verdrängt hat.

    Immer wieder Eindrücke von Firn, mal aus James' mal aus Pix' Sicht. Firn finde ich nach wie vor ungeheuer faszinierend, eine der realsten Figuren in einem Buch, wo alle Figuren real scheinen.

    Geschüttelt habe ich mich innerlich von Pix' Gekreische. Mensch, die hat doch 'ne Schraube locker! Ich kann ihre Lage sehr gut verstehen, ihre Angst vor Salkurning und davor, nie wieder heimzukommen, aber dieses nervige Gekeife! Zudem ist sie nach wie vor davon überzeugt, dass James für ihre unfreiwillige Reise nach Salkurning verantwortlich ist. Hat sie vergessen, dass sie ihm selbst nachgelaufen ist, um ihn auszuspionieren? Pix ist noch so eine reale Figur, die ich fast körperlich wahrnehmen kann, vor allem das Gekreische :breitgrins:


    Die Details, vor denen es hier wieder wimmelt, sind der Wahnsinn. Als wäre man wirklich dort.

  • Inglewing, der sich mit dem schwierigien Sandrou herumschlägt.

    Und mit Rowland, mit dem ich es fast noch schwieriger fände. (Möchte den immer treten.)


    Immer wieder Eindrücke von Firn, mal aus James' mal aus Pix' Sicht. Firn finde ich nach wie vor ungeheuer faszinierend, eine der realsten Figuren in einem Buch, wo alle Figuren real scheinen.

    Das war ein großer Reiz: eine Figur nur aus den Eindrücken entstehen zu lassen, die andere von ihr haben. Manchmal hätte ich schon sehr gern auch aus Firns Perspektive geschrieben, aber auch im Nachhinein finde ich, dass es der Figur etwas genommen hätte. (Abgesehen davon hätte die Story dann auch nicht funktioniert.)


    Geschüttelt habe ich mich innerlich von Pix' Gekreische. Mensch, die hat doch 'ne Schraube locker! Ich kann ihre Lage sehr gut verstehen, ihre Angst vor Salkurning und davor, nie wieder heimzukommen, aber dieses nervige Gekeife! Zudem ist sie nach wie vor davon überzeugt, dass James für ihre unfreiwillige Reise nach Salkurning verantwortlich ist. Hat sie vergessen, dass sie ihm selbst nachgelaufen ist, um ihn auszuspionieren? Pix ist noch so eine reale Figur, die ich fast körperlich wahrnehmen kann, vor allem das Gekreische :breitgrins:

    Pix sehe ich immer in Abwehrhaltung, mit wedelnden Armen, damit bloß nichts an sie herankommt. Verständlich, in dieser Situation. Aber sie könnte sich auch mal ein bisschen zusammenreißen. James denkt ganz am Anfang von Bd. 1 mal über sie, dass sie sich so benimmt, als müsste ihr alles abgenommen werden, weil sie ja nicht darum gebeten hat, auf Erden zu wandeln. Vielleicht eine übliche Teenager-Haltung, aber da möchte ich sie schütteln. Sie tut im Alltag nichts freiwillig, selbst in dieser Situation noch nicht, in der jeder ihrer drei Begleiter tut, was er kann. Sich mit fast sechzehn davor zu drücken, einem kranken Kumpel (und das ist James ja nun doch) zu helfen, weil der einem ja auf die Schuhe kotzen könnte – das finde ich schon etwas schwach. Ein bisschen erwachsener dürfte sie jetzt langsam werden.


    Die Details, vor denen es hier wieder wimmelt, sind der Wahnsinn. Als wäre man wirklich dort.

    Danke, Aeria.:herz: Ich mag Details. Man soll die Szene wie ein Bild oder einen Film vor Augen haben. Und man soll selbst überlegen können, wo der rote Faden der Story verläuft, und nicht gleich drüber stolpern.

  • Mir ist noch eingefallen, dass ich ja in Kapitel 17 "Nicht allein" eine Textstelle markiert hatte:


    Zitat


    Als er den Kopf schüttelte, verlor die Welt das Vibrieren, und der Abend war nur noch einer von vielen gleichen, die alle nur zum nächsten Morgen führten.

    :herz:

    Dieser Teil des Kapitels ist auch einer, in dem Firn am menschlichsten wirkt. Fand ich sehr schön!


    Interessant finde ich auch die Unterhaltung von Pix und Carmino, als sie über die Beziehung zwischen Firn und James sprechen. Hier zeigt Pix sich von ihrer unreifen Seite... Und verliert bei mir ein paar Sympathiepunkte (derer es ohnehin nicht viele sind):


    Zitat

    "Sorry, aberich find Schwule zum Kotzen. Ich find's einfach gemein, wenn Männer nicht auf Frauen stehen."

    Echt jetzt, Pix? :boahnee:

  • Das war ein großer Reiz: eine Figur nur aus den Eindrücken entstehen zu lassen, die andere von ihr haben. Manchmal hätte ich schon sehr gern auch aus Firns Perspektive geschrieben, aber auch im Nachhinein finde ich, dass es der Figur etwas genommen hätte. (Abgesehen davon hätte die Story dann auch nicht funktioniert.)

    Das ist perfekt, wie es ist. So bleibt Firn schön unnahbar!

  • :herz:

    Dieser Teil des Kapitels ist auch einer, in dem Firn am menschlichsten wirkt. Fand ich sehr schön!

    :) Ich mag den auch. Immerhin gibt Firn sich hier mal ein bisschen Mühe.


    Echt jetzt, Pix? :boahnee:

    Ja, sie ist richtig gut darin, ihre negativen Gefühle deutlich auszusprechen, und das ohne Rücksicht auf political correctness. Manchmal möchte man ihr am liebsten eine runterhauen. Aber sie ist lernfähig, auch in dieser Hinsicht. Das macht sie mir wiederum sympathischer. Da weiß man am Ende wenigstens, dass da in ihr wirklich etwas in Bewegung geraten und gereift ist. Und dass sie nicht einfach nur trendige Parolen nachbetet, ohne dass ihr klar ist, was die für sie tatsächlich bedeuten.

  • Ja, Pix entwickelt sich wirklich gut. Sie behält ihre Aufsässigkeit bei und entwickelt Verantwortungsbewusstsein. Sie gefällt mir immer mehr.

  • Ein wunderschönes spannendes mit Lesezeit angefülltes Jahr 2020!


    Ein schwieriger Abschnitt, aber einer, in dem so ziemlich jeder zu einer Art Normalität findet.

    Für mich besonders schwer zu lesen, weil ich es überhaupt nicht mag, aus der Sicht von Psychopaten zu lesen. So war ich sehr froh, dass James wieder zu sich findet. Ich hoffe auch, er behält die Oberhand.

    Dass Firn geht ist für mich ziemlich logisch. ER hat sich in James verliebt und ist abgeblitzt auf eine ziemlich deutliche Art. Sein Verhalten, seine Sorge um James zeigt, dass diese Liebe noch da ist. Also logisch, dass er den ersten Zeitpunkt nutzt um zu verschwinden. Noch dazu, wo er auch gekränkt ist, weil er nicht glaubt, dass man ihm die Wahrheit gesagt hat. Also nimmt er an, dass James kein Vertrauen zu ihm hat. Schließlich kommt dazu, dass er James nicht davon abbringen kann sich an die Pelektá zu wenden. Eine Dummheit, die James langsam begreifen sollte.

    James ist ein ziemlich unreifer Medizinstudent, wen er bei den Schimmelpilzen gegen Fieber meint, man müsse da forschen. ER sollte wissen woher das Penizillin kommt.

    Gut gefällt mir auf der einen Seite, dass er sich im Krankensaal auf bestimmte Art zuhause fühlt, auf der anderen Seite, dass er beschließt er selbst zu bleiben und sich nicht von seinem "Geist" überwinden lassen will.

    Pix nervt wirklich mit ihrem Geschrei, aber sie lebt auch die ganze Zeit in panischer Angst. Sie weiß, das sie in dieser Welt verloren ist. Während Carmino und James sich durchaus auch in dieser Gesellschaft wohl fühlen könnten und auch ihre Aufgabe gefunden haben, ist es für sie der blanke Horror. Wie schrecklich muss es sein zu erleben, wie kranke Menschen einfach verschleppt werden, wie Kinder verkauft werden und ein Kind wie Sandrou einfach aufgegeben wird, wie ein Mensch verbrennt. Sie lebt in einem Horrorfilm (und da schreien auch immer alle). Sie tut mir leid und ich glaube sie hat manchmal den Ernst der Situation realistischer im Blick als James und auf alle Fälle als Carmino.

  • In Bezug auf Pix stimme ich dir vollkommen zu. Salkurning ist für Frauen so komplett anders in Vergleich zu unserer Welt, dass es einem Horrorfilm gleicht. Sie hat es am Schwersten erwischt. Für Camino ist alles nur ein Spiel.

  • Ein wunderschönes spannendes mit Lesezeit angefülltes Jahr 2020!

    Das wünsche ich dir und euch allen auch!


    James ist ein ziemlich unreifer Medizinstudent, wen er bei den Schimmelpilzen gegen Fieber meint, man müsse da forschen. ER sollte wissen woher das Penizillin kommt.

    Das weiß er ja auch. Als ihm Miryadin von ihren Experimenten berichtet, stellt er nur fest, dass auf diesem Gebiet noch einiges Erforschenswerte wartet und dass es ihn wider Erwarten fasziniert.


    Während Carmino und James sich durchaus auch in dieser Gesellschaft wohl fühlen könnten und auch ihre Aufgabe gefunden haben, ist es für sie der blanke Horror. Wie schrecklich muss es sein zu erleben, wie kranke Menschen einfach verschleppt werden, wie Kinder verkauft werden und ein Kind wie Sandrou einfach aufgegeben wird, wie ein Mensch verbrennt.

    Das ist für Carmino, auf jeden Fall aber für James genauso schrecklich. Pix schreit für sie alle mit. Deshalb müssen sich die beiden anderen zusammenreißen.

  • Ich habe es so gelesen, dass James sich über diese Pilze wundert und meint ja sogar, dass er sie nicht geschluckt hätte, wenn er nicht im Fieberwahn gewesen wäre.


    Bei der Frage, sich in der Gesellschaft integrieren zu können, sehe ich das anders. Carmino könnte wieder zurück zum Stern, wenn er versteht, dass sogar Firn wieder zurück wollte, wenn er könnte und sein Stolz es zulassen würde. Auf alle Fälle kann Carmino in dieser Gesellschaft überleben, weil er Talente hat, mit denen er Geld verdienen kann. James wird sogar dringend gebraucht in dieser Gesellschaft und wenn er nicht diesen "Geist" in sich hätte , könnte er als Arzt sein Geld verdienen und er ist es scheinbar ja wirklich mit Leib und Seele. Was fehlt ihm denn aus der anderen Welt? Seine Freundin, die mit ihm Schluss gemacht hat? Die Ausbilderin, die ihn immer anmeckert und vor der er einen Schiss hat? Carmino vermisst niemanden (was mich ja schon immer gewundert hat). Aber Pix ist schon in der richtigen Welt ein Wesen, dass sich zum Schutz eine Maske und Körperfett zugelegt hat. Hier fehlt ihr dieser Schutz auch noch. Die Maske stört hier niemanden und schützt sie vor nichts und Essen ist hier kein GEnuss und hilft gegen nichts. Aber der Stress ist hier ein ganz anderer, viel realer und näher.

  • Ich habe es so gelesen, dass James sich über diese Pilze wundert und meint ja sogar, dass er sie nicht geschluckt hätte, wenn er nicht im Fieberwahn gewesen wäre.

    Weil er weiß, wie wichtig die Dosierung ist und wie nah das Gift am Heilmittel. Penicillin schluckt man bei uns ja nicht in irgendwelchen obskuren Bröckchen. Und er wundert sich darüber, dass die Heiler in Salkurning offenbar ähnliche Heilmittel entdeckt haben.


    Was die Integration in die Gesellschaft in Salkurning angeht, gebe ich dir Recht: James und Carmino hätten es natürlich leichter. Meine Meinung, dass es für James und Carmino genauso schrecklich ist, bezog sich nur auf die Extremfälle, die du genannt hast:

    Wie schrecklich muss es sein zu erleben, wie kranke Menschen einfach verschleppt werden, wie Kinder verkauft werden und ein Kind wie Sandrou einfach aufgegeben wird, wie ein Mensch verbrennt.

  • :breitgrins: Pix ist einfach die Erste, die brüllt. (Wäre es Carmino gewesen, hätte sie sich möglicherweise zusammengerissen, schon um dem Blödmann die Meinung zu sagen.)