Reinhard Kleist - Knock Out!

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    Emile Griffith war ein erfolgreicher Boxer, seine Karriere begann 1956 und dauerte rund 20 Jahre. Traurige Berühmtheit erlangte er aber dadurch, dass er 1961 einen Gegner so schwer zusammenschlug, dass dieser kurz darauf starb.


    Reinhard Kleist ist (wieder einmal) eine eindrucksvolle Comic-Biographie gelungen, in der er schildert, wie es zu dem Unglück kam und wie es sich auf Griffith auswirkte. Er beginnt dabei mit einem Tag 1992, als Griffiths beim Verlassen einer (Homosexuellen-)Bar zusammengeschlagen wird. Er sieht dabei einen „Geist“, dem er sein Leben noch einmal beschreibt.


    Es gibt nur kurze Rückblicke in die Kindheit, seine Karriere beginnt im Lager eines Hutgeschäfts, in dem der Chef, selbst mit Boxvergangenheit, in seinem Lagerarbeiter die perfekte Physis für einen Boxer erkennt und ihn dem ersten Training zuführt und dafür sorgt, dass er dabei bleibt. Griffiths selber spielt eigentlich lieber Tischtennis als zu boxen. Ich finde es traurig, wie eingeschränkt Griffiths eigentlich war. Er wäre vermutlich glücklicher gewesen, wenn er nicht geboxt, sondern einfach nur Hüte entworfen hätte. Und natürlich, wenn er seine sexuelle Orientierung hätte ausleben können.


    In einem Nachwort wird anhand von Griffith ausführlich und in kurzen Abschnitten über einige andere Personen auf die Probleme homosexueller Sportler*innen eingegangen.


    Von Kleist habe ich bereits einige Comics gelesen, zeichnerisch bleibt er sich selbst in diesem schwarz-weiß-Comic treu. Es gelingt ihm sehr schön die Stimmung in den einzelnen Szenen einzufangen und alleine durch den Stil wiederzugeben. Die Geschichte enthält aber auch so einige Momente, in denen ich beim Lesen pausieren und durchatmen musste.


    Auch lesenswert, wenn man sich nicht fürs Boxen interessiert.



    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Kleist ist toll. Ich sollte mich endlich mal mit seinem restlichen Werk beschäftigen, bisher kenne ich ja nur den Cash.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen