J.G. Hertzler/Jeffrey Lang - The left hand of destiny book 1&2 (Star Trek DS9)

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    Da Buch 1 und 2 nahtlos ineinander übergehen, behandle ich beide Teile hier wie ein Buch.


    Inhalt:

    Nach den Ende des Dominion-Krieges reist Kanzler Martok in Begleitung seines Blutsbruders und Freundes, Föderationsbotschafter Worf, nach Hause nach Qo'nos, wo ihn statt des erwarteten Triumphzuges eine böse Überraschung erwartet, ein blutiger Putsch.


    Autoren:

    J.G. Hertzler kennt den Charakter von Martok wie wohl kein anderer, da er ihn mehrere Folgen lang in "Star Trek DS9" verkörpert hat. Sein Co-Autor Jeffrey Lang hat außer diesem noch andere Star-Trek-Bücher geschrieben.


    Vorangestellt:

    Ich lese normalerweise keine Bücher-zur-Serie (allein schon, weil es im ST-Universum einfach zu viele davon gibt und ich mich canon-technisch nicht komplett verwirren will), aber in diesem Fall konnte ich nicht widerstehen! Ich schwelge immer noch in einem wunderbaren Star-Trek-Rewatch und habe mir bei "Next Generation" und "Deep Space 9" amüsiert dabei zugesehen, wie ich, wie einst in der Jugend, vorübergehend wieder in einen Worf-Crush verfallen bin, einer meiner zugegebenermaßen eigenartigeren. Von daher waren aber die Klingonenfolgen in den beiden Serien immer unter meinen Lieblingsfolgen und General, später Kanzler Martok war eine fantastische Ergänzung zu dieser Welt. Also, ernsthaft, wie hätte ich diesem Buch widerstehen können?


    Meinung:

    Ich denke, am besten beschreibt man dieses Buch als hochklassige Fan Fiction, was absolut nicht abwertend gemeint ist, ganz im Gegenteil. Das Buch ist durchsetzt von wunderschönen kleinen Star-Trek-Referenzen aus beiden o.a. Serien und einigen der Filme, zB transparentes Aluminium. Außerdem gibt es eine durchaus logische Antwort darauf, was die Klingonen eigentlich davon halten, dass der zahme Föderationsklingone Worf nun schon zweimal praktisch im Alleingang entschieden hat, wer Kanzler wird. Sagen wir nur soviel, nicht viel!


    Da setzt leider auch schon der erste Kritikpunkt an, die Geschichte ist hübsch ausgedacht und beginnt auch vielversprechend, schlägt dann aber eine Richtung ein, die mir nicht so gut gefallen hat, als wir herausfinden, wer Martoks Gegner ist und warum und wie sich das Ganze dann entwickelt. Sagen wir unspoilerisch nur so viel, der Titel ist durchaus wörtlich zu verstehen. Ich fand es zumindest schade, denn die Ausgangsbasis, reaktionäre Klingonen, die mit dringend nötiger Änderung nicht umgehen können und ein Problem mit dem Föderations-Busenfreund ihres neues Kanzlers haben, das hätte schon eine interessante Geschichte ergeben. Aber gut, das ist Geschmackssache, die Autoren wollten eben in eine andere Richtung gehen.


    Der zweite Kritikpunkt ist, dass die Geschichte manchmal ein wenig im Kreis läuft, wenn Martok schon wieder im Alleingang irgendwohin unterwegs ist und es ist fraglich, ob es wirklich not tat, dass sich die Endschlacht über etwa 100 Seiten erstreckt. Kämpf, kämpf, kämpf. Jaja, ich weiß, Klingonen! Trotzdem war das zeitweise ein bisschen zäh zu lesen und hat sich etwas künstlich gestreckt angefühlt.


    Trotzdem, alles in allem hat es sich sehr nett gelesen und manche Szenen waren einfach allerliebst, zB Alexander, der mit Worf und Ezri Dax auf Mission unterwegs ist und sich von dem Gekabbel der beiden an seine menschlichen Großeltern erinnert fühlt oder die Enterprise D zum Entsetzen seines Vaters mit einem freundlichen Fisch vergleicht. Generell fand ich es schön, dass der von den Serienautoren fürchterlich behandelte Alexander endlich mal zum Leben erwachen darf und wir herausfinden, dass er eigentlich doch nicht so unfähig ist, wie wir und nicht zuletzt sein Vater dachten. Das hat sich fast wie eine Wiedergutmachung gelesen und kommt so sehr gern in meinen persönlichen canon.


    Der "most valuable player" hier war aber mit Abstand eine neu erfundene Figur und zwar die unwahrscheinlichste überhaupt in einem Klingonenroman, der Ferengi Pharh.

    Sehr schön war auch, dass Martoks "magnificient" Frau Sirella und ihrer beider explosive Beziehung näher beleuchtet wurde und zuguterletzt, dass dieses Buch eine interessante Antwort auf ein paar Fragen aus den beiden zu Grunde liegenden Serien gegeben hat, zB was wurde aus dem Klon-Kaiser Kahless und seinem Schwert?

    Gut hinbekommen haben die Autoren auch die etwas ruppige Art der Klingonen, so reden auch die, die einander eigentlich mögen, durchaus nicht immer freundlich miteinander, aber keiner nimmt es dem anderen übel, bis hin zu Ezris "seid Ihr sicher, dass Ihr Klingonen seid?", als mal zwei von ihnen einen emotionalen Moment haben.


    Eindeutig nur ein Buch für Fans, als solche aber vergebe ich lieb gemeinte


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Qapla'!