Anton Berg - Achtzehn

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    REZENSION - Macht korrumpiert und lässt die wirklich Mächtigen, das zeigt uns die Menschheitsgeschichte, zum Erhalt ihrer Macht nicht vor Verbrechen bis hin zum Mord zurückschrecken. Dies muss auch der freie Journalist Axel Sköld erfahren, der in dem kürzlich bei Bastei Lübbe erschienenen Politthriller „Achtzehn“ des schwedischen Autors Anton Berg (42) einer in Schweden allmächtigen Geheimorganisation auf die Spur kommt.

    Axel Sköld, Produzent politisch brisanter Beiträge im schwedischen Radiosender P3, veröffentlicht in einem von der Sendeleitung nicht genehmigten Podcast seine Theorie, sowohl der sozialdemokratische Ministerpräsident Olof Palme, dessen Ermordung im Februar 1986 bis heute nicht aufgeklärt ist, als auch die schwedische Außenministerin (im September 2003 starb Anna Lindh an den Folgen einer Messerattacke in einem Stockholmer Kaufhaus) seien von demselben Täter ermordet worden, den er auf unscharfen Fotos identifiziert zu haben meint. Prompt wird Sköld als Verschwörungstheoretiker abgestempelt und vom Sender fristlos entlassen. Als Journalist ist er damit für alle Medien des Landes „verbrannt“. Nur der todgeweihte Bankier von Scheele erkennt, dass Sköld wohl der Wahrheit auf der Spur ist. Dieser Bankier, von einem nach Aufdeckung der Panama Papers und dem Verlust mehrerer Milliarden „enttäuschten Klienten“ mit Polonium-210 vergiftet – wir erkennen hier die Parallele zum realen Giftmord am Russen Alexander Litwinenko im Jahr 2006 in London –, beauftragt Sköld gegen Zusage eines Millionenhonorars, seine Nachforschungen unbedingt fortzusetzen, und berichtet von einer ihm nur ansatzweise bekannten Gruppe von Wirtschaftsmagnaten, die als wahre Macht im Staat die nur scheinbar Verantwortlichen bis hin zum Ministerpräsidenten wie Marionetten lenkt. Mit Unterstützung eines Historikers entdeckt Sköld, dass dieser Geheimbund, bereits vor über 200 Jahren von achtzehn schwedischen Adligen gegründet, vermutlich schon 1792 für die Ermordung des reformfreudigen Königs Gustav III. verantwortlich war, der die Privilegien des Adels schmälern wollte. Axel Sköld geht diesen Spuren akribisch nach und gerät bald in Todesgefahr, als er seine einstige Jugendliebe, die neue Finanzministerin Lova, vor dem langjährigen Berufskiller dieser „Achtzehn“ zu schützen versucht.

    Die Grundidee dieses schwedischen Thrillers, wonach eine Geheimorganisation die wahre Macht im Staat ausübt, ist nicht neu, erinnert sie doch an die Oxen-Reihe (seit 2012) des dänischen Bestseller-Autors Jens Henrik Jensen, worin der traumatisierte Ex-Elitesoldat Niels Oxen gegen den allmächtigen Danehof kämpft. Doch Anton Bergs Romandebüt unterscheidet sich von Jensens fiktiven Psychothrillern vor allem darin, dass „Achtzehn“ historische Fakten der schwedischen Geschichte geschickt mit einer Kriminalhandlung zu einem spannenden Politthriller verbindet und ähnlich einer Verschwörungstheorie dem Leser eine scheinbare Wahrheit vorgaukelt.

    Zwar endet das actionreiche und sowohl für Axel Sköld als auch für die junge Finanzministerin lebensbedrohliche Finale für beide glücklich. Doch noch immer ist die Schweden beherrschende Organisation der „Achtzehn“ nicht entlarvt und zerschlagen. Es ist also zu vermuten, dass Autor Anton Berg nach dem Erfolg dieses schon 2018 in Schweden erstveröffentlichten Debüts bereits an einer ebenso mörderisch aufregenden, deshalb lesenswerten Fortsetzung schreibt. Wir dürfen gespannt sein.

  • Buchbesprechung

    Hat den Titel des Themas von „Anton Berg: "Achtzehn"“ zu „Anton Berg - Achtzehn“ geändert.