Hallo,
momentan lese ich den Roman „Die Landkarte der Liebe“ von Ahdaf Soueif.
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Trotz des Titels handelt es sich nur sehr bedingt um einen Liebesroman, denn das Hauptthema des Romans ist die politisch-gesellschaftliche Situation Ägyptens zu Beginn und Ende des 20. Jahrhunderts, weshalb ich es hier bei den „historischen Romanen“ vorstelle.
Zum Inhalt:
Die Amerikanerin Isabel Parkman findet in einem Koffer die hinterlassenen Aufzeichnungen ihrer Urgroßmutter Anna, einer Engländerin, die 1901 den ägyptischen Rechtsanwalt Sharif-al-Baroudi heiratete.
Da die Aufzeichnungen zum Teil in Arabisch verfasst wurden, übergibt Isabel sie zur Übersetzung Amal, der Schwester eines amerikanisch-ägyptischen Dirigenten, in den sich Isabel verliebt hat.
Aus der Sicht Amals und Annas werden nun die privaten und politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse zwischen 1901 und 1911 sowie 1997/98 geschildert.
Dabei erhält man Aufschlüsse über die Kolonialpolitik der Briten, den schwierigen Weg Ägyptens in eine freiheitliche und selbst bestimmte Demokratie, die Rolle der Frau in der arabischen Gesellschaft und die Geschichte des Nahostkonfliktes.
Zur Autorin:
Ahdaf Soueif, geboren 1950, ist Ägypterin mit wechselndem Wohnsitz in Kairo und London. Sie schreibt auf Englisch. Das vorliegende Buch ist ihr zweiter Roman.
Meine Meinung:
Das Buch vermittelt mir einige Aufschlüsse über die Entwicklung des modernen Ägyptens. Es ist unterhaltsam geschrieben, teilweise auch romantisch, vor allem wirkt es aber authentisch, da die Autorin ihren Gegenstand von innen kennt und emotional beteiligt erscheint.
Ein bisschen schwierig, aber auch herausfordernd ist es, bei all den arabischen Namen und politischen Intrigen den Überblick zu behalten.
Den Titel, der auch im englischen Original „The Map of love“ lautet, finde ich ziemlich daneben, denn er zieht meiner Ansicht nach die falschen LeserInnen an, deren Leseinteresse recht schnell enttäuscht sein dürfte.
Für Leute, die nicht nur aus literarischem, sondern auch aus inhaltlichem Interesse Nagib Machfus lesen und gerne etwas über die arabische Welt erfahren, ein sehr empfehlenswertes Buch.
HG
finsbury