Donna Hay - Super fresh: Schnelle und frische Gerichte für jeden Tag

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 936 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Keshia.

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    Als ich das Kochbuch zum ersten Mal aufschlug, war ich wegen der eleganten Aufmachung und den kompliziert klingenden Rezepten erstmal schwer beeindruckt. Nach dem ersten Blättern erhielt meine Begeisterung aber einen ordentlichen Dämpfer. Das hat verschiedene Gründe...


    Mir gefallen die Kompositionen sehr, olles Gemüse wird hier komplett neu erfunden. Allerdings wird man um einen Besuch im Feinkostladen nicht herumkommen wenn man alle Zutaten bekommen will.

    Viele Gerichte gehen stark in die asiatische Richtung und erfordern eine ganze Reihe an Dingen, die man nur in spezielle Läden bekommen kann. Von manchen Lebensmitteln habe ich auch noch nie etwas gehört, das passt nicht mit dem Motto des Buches "alltägliche Küche", wenn ich erst googlen muss, was ich da koche.

    Gut finde ich das einige der Gerichte stark verändert werden können, sodass man jedes Mal ein komplett neues Gericht erhält. Zum Beispiel bei dem "klebrigen Miso-Hähnchen" kann man einfach das Gemüse aus der Unterlage austauschen, bei den Frittatas verändert man die Füllungen, die Burger mit den Kichererbsen-Pattys erhalten andere Beilagen, die Einlagen der asiatischen Hühnerbrühe sind ebenfalls variabel, usw. Da gibt es ganz viele Möglichkeiten und die Autorin hat da ganz viele Vorschläge präsentiert.

    Aus dem Gemüse macht Donna Hay einfach alles: Pizza, wo der Boden aus Blumenkohl besteht, mit verschiedenen Belägen. Vegetarische Lasagnen, immer mit anderen Füllungen. Ravioli, wo die Aussenhülle nicht aus Nudelteig, sondern aus Zucchinis bestehen. Es gibt ein ganzes Kapitel nur mit Bowls, die sind ja gerade total angesagt, in den verschiedensten Variationen. Es gibt viel zu entdecken, zwar auch Rezepte mit Fleisch und Fisch, die muss man allerdings suchen, weil es nicht so viele sind.

    Und man muss ein Freund von Kohl und Hülsenfrüchten sein, denn sonst bleiben nicht viele Rezepte übrig.


    Die Kochanleitungen sind sehr kurz gehalten. Zu kurz! Die Autorin ist kein Freund von langen Worten, es bleiben Fragen offen. Vielleicht denkt sie sich, dass der Leser schon von selbst wissen wird was gemeint ist. Bei jemanden der viel und gerne kocht, mag das stimmen, Anfänger werden aber überfordert sein.

    Es gibt auch keine Angaben zur Zubereitungszeit, keine zu Nährwerten oder Kalorien.

    Von den Fotos bin ich auch nicht so begeistert. Sie sind zwar richtig schön und kunstvoll, aber oft sieht man gar nicht was da eigentlich auf dem Teller liegt. Alle Seiten des Buches sind komplett schwarz, die Teller auf den Bildern ebenfalls. Oft ist sogar das Essen auf den Tellern recht dunkel, entweder weil die Lebensmittel von Natur aus so sind (schwarzer Reis, schwarzer Kohl, Auberginen,...), oder weil man es mit der Hitze zu gut gemeint hat. Nichts gegen Röstaromen, aber manche der Gerichte sind an den Rändern ja richtig verbrannt. Man hat also schwarz auf schwarz auf schwarz.

    Und durch die ganze Druckerfarbe riecht das ganze Buch richtig streng.


    Das Buch hat tolle Tipps um Gemüse mal völlig neu zu kreieren, alltagstauglich ist es aber überhaupt nicht. Schade! 2,5 Punkte gibt es daher nur von mir.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Oh ha, ich hätte nie gedacht, dass jemand Donna Hay so zerreißen könnte!^^


    Bisher habe ich in ihren Büchern für mich immer genug einfach zuzubereitende vegetarische Gerichte gefunden.


    Verbranntes ist mir dabei noch nie aufgefallen.

    Bei den Fotos denke ich, dass sie versucht, sich bewusst von dem klassischen Kochbuchbild abzusetzen, das vor allem informativ sein möchte. Sie möchte mMn noch einen künstlerischen Aspekt reinbringen.


    Grundsätzlich schreibt sie zwei Arten von Büchern: Bücher, die streng nur ein Thema haben, wie "Baking" oder "Schokolade" und die anderen Bücher, die immer für jeden etwas enthalten sollten, also Fleisch, Fisch, Vegetarisches, Nachtisch/ Süßes. Darin findet natürlich nicht jeder alles für sich passend.

    Blumenkohlpizza und ähnliche Kreationen sind bei den Foodies jetzt schon wieder out, darüber wird gemeckert! :P


    Den asiatischen Touch hätte man sicher gern auch im Titel unterbringen können.

    Allerdings scheint es oft so zu sein, dass das, was Köche als "alltäglich" oder "schnell" betrachten, für den Durchschnittsmenschen nicht die gleiche Bedeutung hat. Ich hatte mal ein Kochbuh von Lafer mit "schnell" im Titel, in dem einige Gerichte mehr als eine Stunde Zubereitungszeit erforderten. Er erklärte das zwar im Vorwort, aber das ist halt nichts, was man nach einem langen Tag müde noch kochen möchte.


    Es kommt auch allg. auf den Käufer an: Einige möchten konkrete Rezepte, andere möchten nur Anregungen. Donna Hay steht mMn genau dazwischen: Man kann konkrete, neue Rezepte finden, man kann auch nur querlesen und Bilder schauen und dann einfach nur neue Aspekte in seine bekannten Alltagsgerichte einbringen.


    Ein Problem bei Hay dürfte einfach sein, dass sie schon so viele Bücher veröffentlicht hat, dass vermutlich jedes neue irgendeinen besonderen Touch bekommen muss, damit der Leser nicht sagt, dass er alles schon von den vorhandenen Büchern kennt.


    LG von

    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Ich finde nicht dass ich das Buch verrissen habe, ich habe auch die Dinge hervorgehoben die mir gefallen haben.

    Man kann mich auch gerne als Durchschnitt bezeichnen, als Europäer muss ich mich aber mit Lebensmittel wie Gai Lan, Choi Sum, Edamame-Kerne oder Shiso-Blätter nicht auskennen.

    Und solche Produkte sind nicht alltäglich, da hätte man das Buch anders bewerben können.

    Kochbücher müssen meiner Meinung nach klar und deutlich geschrieben sein, der Autor weiß ja nicht ob er es mit einem Anfänger oder einem Profi zu tun hat. Und in diesem Buch ist die Klarheit nicht gegeben.

    Auf vielen Bildern sind die Gerichte an den Rändern schwarz verbrannt, ich habe extra nochmal nachgesehen. Das kann man nicht schön reden.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Ein etwas anstrengendes Kochbuch

    Ausgefallene Rezeptsammlungen jeder Art sind genau mein Ding. Aber die Rezepte müssen mich ansprechen, die Aufmachung des Buches sowieso und das Thema muss getroffen sein. Wie ist das also bei diesem Buch gelungen?



    Nun, das Buch selbst ist fast eher ein Katalog. Groß und schwer, aber ohne festen Einband. Ein dickes, großes Taschenbuch – und für mich damit tatsächlich ein Katalog. Da das Buch sehr groß (22 x 26,5 cm) ist und mehr als 200 Seiten hat, ist es auch recht schwer. Da erwarte ich dann eigentlich einen festen Einband.



    Wirklich störend für mich sind die schwarzen Seiten mit weißer Schrift. Das tut den Augen nicht gut und wirkt ein bisschen deprimierend. Die Fotos zu den Rezepten sind im aktuell beliebten Trend gehalten – grobes Geschirr, grobes Besteck, alles ein bisschen „antik“. Immer wieder sind auch Doppelseiten mit Fotos eingefügt, die meiner Meinung nach völlig überflüssig sind. Da wären mir dann doch weitere Rezepte viel lieber gewesen. Auch die Schrift ist unruhig und dadurch auf Dauer nervig. Es wird mit diversen Schriftarten und Formatierungen gespielt und das … gefällt mir nicht so, wie es die Autorin und der Verlag wohl gerne gehabt hätten.



    Die Rezepte selbst sind aufgebaut, wie man das kennt – Bezeichnung, Zutatenliste, Zubereitungsschritte. Auch wenn ich sehr gerne international koche und viele Zutaten vorrätig habe, die nicht in jeder Küche zu finden sind, stoße ich hier oft an meine Grenzen. Kaum ein Rezept, das nicht wenigstens eine Zutat benötigt, die nicht unbedingt im Supermarkt an der Ecke zu finden und bekommen ist. Für viele der Zutaten ist es unerlässlich, im Spezialitätengeschäft einzukaufen. Sehr häufig im Asia-Shop. Auch beim Gemüse wird es teils schwierig. Ich jedenfalls habe bisher noch nirgendwo Schwarzkohlstängel finden können. Überhaupt wird viel mit Kohl gekocht und somit siedle ich das Kochbuch in der Winterküche an. Ja, alles frisch, aber ein bisschen einseitig, meiner Meinung nach. Damit möchte ich gar nicht sagen, dass die Rezepte nicht einladen, nachgekocht zu werden – aber ich hätte eine buntere Mischung erwartet, mit Gemüsen aller vier Jahreszeiten.



    Viele der Rezepte sind meiner Meinung nach im Widerspruch zu „schnell und einfach“ doch recht aufwändig. Vor allem würde ich dieses Buch nur geübten Köchen empfehlen. Für Anfänger erscheinen mir sowohl die Zutaten als auch die Arbeitsschritte zu kompliziert. Wer nicht geübt ist, wird exaktere Anweisungen benötigen. Angaben zu Zeiten, Nährwerten und Kalorien sucht man hier vergeblich. Für wie viele Portionen ein Gericht ausgelegt ist, steht seltsamerweise am Ende der Zubereitungsanleitung.



    Die Kreationen sind wirklich abwechslungsreich und ausgefallen, einfallsreich, wandelbar und einig davon auch exakt mein Ding (bei keinem einzigen Kochbuch bin ich Fan aller darin gesammelten Rezepte – das erwarte ich gar nicht). Dennoch bin ich insgesamt nicht gerade in Begeisterungsstürme ausgebrochen und werde vermutlich sehr selten speziell nach diesem Kochbuch aus meiner Sammlung greifen. Dem Versprechen, aus einfachen Zutaten schnell eine leckere Mahlzeit zu zaubern, wird es nicht gerecht. Deshalb kann ich hier leider nur drei Sterne geben.



    ★★★

  • Ich finde nicht dass ich das Buch verrissen habe, ich habe auch die Dinge hervorgehoben die mir gefallen haben.

    Das war doch gar nicht böse gemeint!

    Nur scheint Donna Hay schon eine ziemliche Fangemeinde zu haben, daher die Aussage, dass ich nie gedacht hätte, jemand würde ihre Bücher "zerreißen", also streng genommen überhaupt kritisieren! ;) (Daher auch der Smiley im ersten Post.)


    So, wie ich mehrere Kochbücher von Ottolenghi besitze, aber nicht sehr viele Rezepte daraus gekocht habe und dann mal von einer Foodfotografin bei einer Challenge gehört habe "es muss ja nichts Kompliziertes sein wie von Ottolenghi" - nachdem er das Buch mit dem Titel "SIMPLE" veröffentlich hatte! Vorher hatte ich halt nur gedacht, dass ich persönlich von den Rezepten überfordert war...


    LG von

    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.