Walter Moers - Ensel und Krete

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 8.495 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kritty.

  • Schade, dass es dir nicht gefallen hat, dodo :sauer: Mir kam es gar nicht wie ein LSD-Trip vor, aber irgendwie macht mir diese Beschreibung Lust, das Buch noch einmal zu lesen :err:

    //Grösser ist doof//

  • Die Stelle, in der sie durch den wabernden Pilzwald mit seinen unheimlichen Gebilden gewandert sind, hat auf mich sehr wie eine psychedelische Erfahrung gewirkt.


    Wahrscheinlich habe ich das Buch wirklich zu schnell nach Rumo gelesen. Ich glaube, dass ich Moers nur in kleinen Dosen (sprich ein Buch pro Jahr) vertrage, sonst wird es mir zu viel. In Rumo hat mich das Abstrus-Absonderliche nicht gestört, hier ist es mir sauer aufgestoßen.

  • Bei Moers kann ich mir gut vorstellen, dass zu viel auf einmal nicht passt. Ich hatte bisher immer grosse Pausen zwischen den Büchern, so kommen sie auch gut zur Geltung. Soweit ich mich kenne, könnte ich gar keine zwei Moers-Bücher kurz hintereinander lesen.

    //Grösser ist doof//

  • "Ensel und Krete. Ein Märchen aus Zamonien." - Walter Moers


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    Über das Buch:


    "Ensel und Krete" ist eine fantastische Märchenparodie, die in der fiktiven Welt Zamonien spielt, und sowohl von Jugendlichen als auch von Erwachsenen wohl gerne gelesen wird. Der Roman spielt auf das Märchen von Hänsel und Krete an und weißt auch zahlreiche Parallelen auf.
    Eine der Besonderheiten ist die 'doppelte' Autorenschaft: Moers nannte sich in einem Vorwort lediglich als Übersetzer, der wahre Autor scheint der zamonische Dichter Hildegunst von Mythenmetz zu sein, der auch immer wieder die Erzählung unterbricht und die LeserInnen direkt anspricht, sein eigenes Werk kommentiert und regelmäßig abschweift.


    Inhalt:


    Ort des Geschehens ist der Große Wald auf dem Kontinent Zamonien. Ensel und Krete, zwei Halbzwergkinder, verbringen mit ihren Eltern bei den dort lebenden Buntbären ihre Ferien und sind entgegen der Regeln vom Waldweg abgekommen, streifen durch den Wald und treffen auf allerlei Fantastisches: gefährliche Monster aus Laub, Trolle und sprechende Pflanzen.
    Sie kommen dem gefährlichen Teil des Waldes viel zu nahe - dort, wo die Buntbären vor langer Zeit die furchtbare Waldspinnenhexe versucht haben zu besiegen und zu verbrennen. Bald schon sehen sich die beiden Geschwister mit einer lebensgefährlichen Situation nach der anderen konfrontiert.


    Meine Meinung:


    Ich habe dieses Buch im Zuge meiner Masterarbeit gelesen, die von Formen und Funktionen von Metalepsen in der KJL (Kinder-/Jugendliteratur) handelt. Und ich hätte es auch freiwillig sehr gerne gelesen, ich mag Moers und fahre auf derartiges Abgedrehtes schon ziemlich ab.
    Die Wanderung der Halbzwergkinder durch den Wald kann beizeiten etwas langatmig wirken, aber aus einem Literaturwissenschafts- und Kunst-Blickwinkel wird es meiner Meinung nach nie wirklich langweilig, da viele intertextuelle Verweise, metaleptische Twists und metafiktionale Selbstreferenzen in dem Roman zu finden sind. Das ist das eigentlich Spannende für mich gewesen, das mich bestimmt auch fasziniert hätte, wäre das Buch nicht so ergiebig für meine Masterthesis gewesen :)
    Der Plot an sich ist also nicht so besonders und recht vorhersehbar, wenn auch trotzdem originell - da abgedreht und 'abgespaced' und teilweise ziemlich eklig. Ein Kinderbuch ist es wohl nicht, aber als Jugendbuch geht es m.M.n. schon noch durch.


    Es war ein tolles Leseerlebnis, und ich bin erstens froh, dass ich es gut für meine Abschlussarbeit nutzen kann, und zweitens, dass es sich nicht als mühseliges Pflichtlesen angefühlt hat.


    Ich gebe 4 Ratten :)


    4ratten