Joan Aiken - Morningquest/Anderland

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    Seit ihre Mutter sie zum ersten Mal zu einem Besuch auf Boxall Hall mitgenommen hat, ist Pandora Crumbe fasziniert von den Morningquests, der exzentrischen Künstlerfamilie, die dort zu Hause ist. Der Vater ist Dirigent, die Mutter Opernsängerin, die sieben Kinder so unterschiedlich wie charakterstark, außerdem leben im Haushalt noch eine ältere Tante sowie Onkel Grisch, der zwar nicht blutsverwandt ist, aber trotzdem zur Familie gehört. Bei den Morningquests ist so ziemlich alles anders als in Pandoras Kleinfamilie, die nur aus ihr, der künstlerisch angehauchten Mutter und dem sehr bodenständigen, traditionell eingestellten Vater besteht, mit dem Pandora sich nicht sonderlich gut versteht.


    Nachdem ihre Mutter ausgerechnet am Esstisch der Morningquests einen tödlichen Herzinfarkt erleidet und sie selbst sich bei einem Unfall auf dem Anwesen verletzt hat, wohnt Pandora vorübergehend bei dem chaotischen Clan und wird durch diese wenigen Wochen fürs Leben geprägt. Auch ihr weiterer Weg ins Erwachsenendasein bleibt eng mit der Familie verknüpft - wovon nicht alle Morningquest-Sprösslinge begeistert sind, vor allem nicht Dolly, die älteste Tochter, die in Pandora mehr und mehr eine Rivalin um die Gunst ihrer Mutter sieht.


    Es fällt mir gar nicht so leicht, den Reiz dieses Buches in Worte zu fassen, das mir schon vor sehr langer Zeit mal sehr gut gefallen hatte und mir nun (diesmal im Original) erneut große Freude gemacht hat.


    Zum einen mochte ich die Atmosphäre dieses skurrilen Hauses und Haushalts einfach wahnsinnig gerne, in dem eine kunterbunte Künstlerfamilie einen Lebensstil irgendwo zwischen Bohème, Askese und Laisser-faire pflegt, in einem alten Herrenhaus mit weitläufigem Gelände voller Kuriositäten, zum anderen hat mich auch die Dynamik zwischen Pandora und ihrer Wahlfamilie fasziniert, die dank der vielen Figuren sehr facettenreich ist. Dass es mich überhaupt nicht gestört hat, dass die Charaktere leicht überzeichnet wirken und ihr Verhalten manchmal schon ans Satirische grenzt, ist der Autorin sehr hoch anzurechnen. Normalerweise mag ich das eher nicht, aber hier hat es wunderbar ins Gesamtbild gepasst.


    Auf jeden Fall ein Re-Read, der sich gelohnt hat. Meine schönen Erinnerungen haben zum Glück hier nicht getrogen.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen