Ein Schock für die Angehörigen in Barcelona, als der Anthropologe Daniel von sich überzeugt ist, tot zu sein und auf seine Bestattung besteht. Verschiedene Symptome zu seiner Krankheit werden festgestellt, jedoch fehlen die dazugehörigen körperlichen Schäden. Als die Behandlung nach Wochen keine Besserung hervorruft, macht sich sein Bruder Arnau auf die Suche nach einer Lösung, die er sobald in Daniels Arbeitsunterlagen findet. Überrascht findet er eine Übersetzung mehrerer in der Inka-Sprache verfasste Dokumente, deren letzter Satz exakt mit den wiederholenden Sätzen Daniels übereinstimmt. „Du bist tot… Du wirst den Totengräber rufen, noch heute Nacht. Die anderen sterben alle überall für dich. Ach, diese Welt wird nicht mehr sichtbar sein für dich!“
Der Gedanke, sein Bruder könnte von einem alten Fluch verhext worden sein, nimmt durch die Nachforschung der gesamten Unterlagen Daniels immer konkretere Formen an. Er stößt auf die Ursprache der Inkas und dessen unvorstellbarer Macht, Menschen zu manipulieren. Außerdem ist von einem Geheimnis im Innern der „Pyramide des Reisenden“ die Rede. Mit dem Glauben, dort die Heilung für seinen Bruder zu finden, fliegt der Hacker Arnau zusammen mit seinen Kollegen Proxi und Jabba nach Bolivien, an die Urstätte des Inka-Volkes. An die Ausgrabungsstätte in Tiahuanaco angekommen, trifft sie Daniels Auftraggeberin Marta Torrent. Sie beschuldigt Daniel des Diebstahls und versucht sich durch ihre selbstgefällige Art bei den Hobby-Forschern unbeliebt zu machen.
Gemeinsam suchen sie anhand Daniels Unterlagen und Computersoftware, ein Übersetzungsprogramm der prähistorischen Symbole, einen Weg ins Innere der Pyramide und erleben dort ein Abenteuer, das aus einer „Indiana Jones“-Verfilmung entspringen könnte. Eine Reise durch den Regenwald führt sie schließlich zu einem weiteren Geheimnis…
Matilde Asensi führt seine Leser an die Stätte der Inkas, eine Reise durch die Zeit, bei der sie die neuesten Erkenntnisse dieses Volkes geschickt im Roman einbindet. Allerdings führt ihr Enthusiasmus, authentisch und nah an den Fakten zu bleiben, dazu, ihre Geschichte aus den Augen zu verlieren und den Leser mit Informationen regelrecht zu erschlagen. Irgendwann droht der Leser zu glauben, ein Sachbuch in Händen zu halten. Zu bemüht sind ihre Anstrengungen den Mythos aufrecht zu erhalten. Anstatt den Zauber wirken zu lassen, geht dieser in Beschreibungen und Erklärungen unter.
Ein weiteres Manko liegt an den Figuren, die so glatt und an manchen Stellen unglaubwürdig wirken. So zeigt Arnau Abscheu gegenüber Insekten und Krabbelgetiers, sodass er seinem Haus eine Anlage installiert hat, genau diesen den Zutritt zu verwehren. Sein Aufenthalt im Urwald jedoch verläuft so reibungslos ab wie ein Übernachten im benachbarten Stadtpark. Ebenfalls die Auflösung der diversen Rätsel werden in unrealistisch kurzer Zeit gelöst, woran ganze Gruppen an Archäologen Jahre benötigen würden.
Der Roman ist spannungsreich und unterhaltsam geschrieben und könnte vor Allem denen zugute kommen, die Interesse an untergegangenen Kulturen zeigen. Ansonsten könnte der ein oder andere manche Seiten überfliegen, wenn von Gottheiten, Entdeckern, Kartenschreibern, Sprachforschung, Evolutionstheorien und Gehirnforschung die Rede ist.
Matilde Asensi wurde 1962 in Alicante geboren, schrieb und arbeitete nach dem Journalismusstudium für Rundfunk und Printmedien. Bereits ihr Debut >El salón de ámbar< wurde in mehrere Sprachen übersetzt, ihre Romane >Iacobus< und Wächter des Kreuzes brachten ihr den Durchbruch und waren internationale Bestseller
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