Hallo,
mal wieder veranstalten Saltanah und ich eine Minileserunde. Diemal handelt es sich um das Buch Mann und Frau, von Zeruya Shalev.
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Kurzbeschreibung:
Udis und Na'amas Ehe ist in eine Sackgasse geraten. Udi reagiert darauf mit den unterschiedlichsten körperlichen Symptomen - einmal ist er für zwei Tage fast vollständig gelähmt, ein anderes Mal wird er für kurze Zeit blind, und das immer nach einem Streit mit Na'ama. Dann legt er sich ins Bett und lässt sich von Frau und Tochter bedienen. Na'ama gegenüber rechtfertigt er dieses Verhalten mit dem Hinweis auf ein acht Jahre zurückliegendes Erlebnis - damals hätte seine Frau ihn beinahe mit einem Maler betrogen. Etwas, was er nie verziehen hat. Na'ama leidet seither unter Gewissensbissen und versucht fast alles, um ihm den Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten - nur damit er sie wieder liebt, wie früher. Aber er ist nicht bereit, ihr zu vergeben. So sind beide, Mann und Frau, vor allem damit beschäftigt, sich gegenseitig zu zermürben.
Schließlich bringt Na'ama ihren Mann zu einer jungen israelischen Heilerin, die ihre Kunst von den alten Tibetern gelernt hat. Sie erkennt, dass nicht nur der Ehemann und Vater, sondern die ganze Familie sich eines kathartischen Prozesses unterziehen muss. Mit dem Haken, dass Udi kurz darauf die Familie verlässt, um zu seiner Ärztin zu ziehen ... Na'ama ihrerseits beginnt eine Affäre mit einem erfolgreichen Architekten, deren intensive erotische Natur ihr zur Offenbarung wird.
Und doch finden Na'ama und Udi wieder zueinander. Die Trennung ist vollzogen, der unmerklich vor sich hin schwelende alltägliche Hass ist verglimmt - doch vielleicht zeigt sich hier die Chance zu einem neuen Anfang. Ein intelligentes, ein weises Buch über das weite Feld ehelicher Zweisamkeit.
Ich habe gestern angefangen zu lesen und bin jetzt beim 5. Kapitel angelangt. Mir fällt es momentan noch sehr schwer meine Eindrücke zu diesem Buch zu beschreiben.
Der Stil ist mir sehr befremdlich, was nicht bedeutet, daß ich ihn als schlecht empfinde, aber ich glaube ich brauche einfach noch ein paar Kapitel um mich einzulesen.
Die Autorin erzählt in der 1. Person. Die Erzählung an sich erscheint mir sehr unkoordiniert, aber das drückt auach andererseits die Verwirrung der Erzählerin aus, die momentan in einem absoluten Trümmerfeld ihrer Ehe steht. Das fehlen von Satzzeichen kommt da noch erschwerend hinzu. Man (zumindest ich) muß mich sehr konzentrieren um zu registrieren, wer was zu wem sagt.
Nichts desto trotz, verleitet das Buch zum weiterlesen. Man ist neugierig, fast schon ein bisschen voyeuristisch, wie es in dieser Beziehung wohl weitergehen wird und ob es überhaupt nochirgendwie weitergehen kann. Man hat von Anfang an das Gefühl, daß hier zwei Menschen (mit der 10jährigen Tochter 3 Menschen) zusammen leben, die sich eigentlich aus der Tiefe ihres Herzens hassen und fast nicht die Anwesenheit des anderen ertragen können.
Dann wird Udi krank, kann sich nicht mehr bewegen und kommt letztendlich ins Krankenhaus. Na'ama scheint sich um ihn zu sorgen, aber ich werde das Gefühl nicht los, daß es wohl eher das Verhalten ist, was sie denkt, daß alle von ihr erwarten, vermischt mit schlechtem Gewissen, warum auch immer.
Eigentlich ist die ganze Geschichte ziemlich beklemmend. Man hat das Gefühl man schaut gefangenen Tieren zu und das kommt der Beschreibung der Ehe der beiden wohl recht nahe.
Der Schreibstil an sich ist angefüllt von Metaphern und Adjektiven, daß es mich zu anfang fast erschlagen hat, aber auch daran werde ich mich gewöhnen. Die Sprache ist sehr bildhaft und manchmal schon so intensiv, daß fast kein Raum mehr bleibt für die eigenen Vorstellung und Phantasie, aber das empfinde ich jetzt nicht als negativ. Personen werden dadurch sehr plastisch.
So, das sind meine ersten Eindrücke und ich werde jetzt die Gunst der Stunde nutzen, daß mein Mann heute frei hat und Tochter somit 100% beschäftigt ist (er aber auch ).
Tina