Birger Brand - Mörderisches Rügen

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    So viele Tote


    Bei einer Buchverlosung bei @lovelybooks habe ich den neuen Fall für LKA-Ermittlerin Lydia Westphal von Autor @birger_brand gewonnen. Herzlichen Dank dafür.


    Bei ihrer Fahrt mit der Rügenfähre lernt LKA-Ermittlerin Lydia Westphal zufällig den ehemaligen Ermittler beim Raubdezernat Rostock Ansgar Jensen kennen. Der liegt kurze Zeit später erschlagen in der WC-Kabine.

    Ihr Kollege Konrad Jung verursacht derweil auf der Landstraße einen folgendschweren Unfall in den ein ranghoher Kollege aus Rostock involviert ist.

    Und bei einer Personenkontrolle stürtzt sich der Verfolgte von einem Getreidesilo.

    Aber das werden nicht die einzigen Toten bleiben...


    Dies ist nun schon der 6. Fall für LKA-Ermittlerin Lydia Westphal. Für mich ist es das vierte Mal, dass ich zusammen mit ihr und ihrem Team auf Rügen bzw. zwischen Stralsund, dem Rügen-Fähre Anleger Glewitz und Stahlbrode ermittle.

    In diesem Fall überschlagen sich die Ereignisse. Erst der Tote auf der Fähre, dann der Mann, der sich vom Getreidesilo stürtzt. Ein Spaziergänger mit Spürhund erschnüffelt einen Toten, eingemauert in der Wand einer alten Tankstelle. Ein Wohnmobil brennt und in Lydias Pensionszimmer wird eingebrochen. Lydia, ihr Kollege Konrad und der von Bayern in den Norden versetzte Ludwig Groiss haben alle Hände voll zu tun. Vor allem Konrad, der sich beweisen muss, sitzt die Zeit im Nacken.


    Durch die vielen verschiedenen Taten und Toten und die vielen unterschiedlichen Menschen, die darin verstrickt scheinen, habe ich mich diesmal beim lesen etwas schwer getan. Aber mit dem Fortschreiten der Ermittlungen bin ich immer besser in die Geschichte hinein gekommen. Ich hatte zwar schnell ein paar Verdächtige, aber keine Ahnung, wie sie in den verschiedenen Fällen drin hängen und ob oder wie das alles zusammen hängt. Das klärt sich gegen Ende des Falles alles sehr detailliert und nachvollziehbar. Alle meine Fragezeichen lösen sich auf.

    Die Menschen, die ich hier kennenlerne, haben alle ihre Probleme und Macken. Die meisten von ihnen sind mir nicht sehr sympathisch. Bei Ludwig Groiss, dem Neuen im Team, der sich nach seiner Scheidung wegen seines Sohnes aus Bayern an die Küste hat versetzen lassen, hat sich das dann geändert. Hinter dem Kotzbrocken, als der er sich gerne gibt, steckt doch ein richtig patenter Ermittler. Ich denke, er wird sich schon ins Team einfinden.


    Durch die dauernden Sprünge von einem Tatort zum anderen, von einer Ermittlung zur nächsten, bleibt für mich die Spannung etwas auf der Strecke. Sie baut sich kontinuierlich auf, verliert aber dann wieder an Stärke. Nur gegen Schluss steht sie relativ weit oben und ich habe gebibbert, dass... Das wird natürlich nicht verraten.


    Birger Brand hat es mit seinem neuesten Fall auch wieder geschafft, mich zu fesseln und mich immer wieder auf falsche Fährten zu hetzen. Ich habe mich sehr gerne nach Rügen und an die Küste entführen lassen.


    4ratten

  • „Mörderisches Rügen“ von Birger Brand, Verlag Independently published, habe ich als Taschenbuch mit 227 Seiten gelesen, diese sind in 49 Kapitel eingeteilt. Es ist der 6. Fall für Lydia Westphal.


    Auf der Fähre nach Maltzien lernt Lydia Ansgar Jensen kennen, aber nur ganz kurz, bei Ankunft der Fähre wird er tot auf dem WC gefunden. Danach überschlagen sich die Ereignisse. Es kommt zu einem Selbstmord, eine skelettierte Leiche wird gefunden und es gibt weitere Tote. Auf dem Weg zur Insel hat Lydia’s Kollege Konrad Jung einen Unfall, der seiner Karriere noch weiter schaden könnte. Während Lydia verdeckt ermittelt und in einer Pension untergekommen ist, soll Jung offiziell alleine die Ermittlungen leiten, um seinen guten Ruf wieder herzustellen. Außerdem bekommen die beiden einen neuen Kollegen aus Bayern. Ludwig Groiss hat sich aus persönlichen Gründen versetzen lassen und arbeitet als verdeckter Fahnder. Allerdings macht er sich mit seiner großen Klappe nicht beliebt.


    Wegen der vielen verschiedenen Taten und Toten und der vielen lebenden Akteure und der ständig wechselnden Handlungen und Orte musste ich aufpassen, den Faden nicht zu verlieren. Es gestaltete sich alles sehr verwickelt und scheint nicht so wirklich zusammenzupassen. Aber am Ende dröselte sich das ganze Geflecht auf und die Zusammenhänge wurden nachvollziehbar aufgeklärt.


    Die Menschen auf der Insel haben alle ihre eigenen Probleme und Macken, viele sind sich gegenseitig nicht grün und von einem guten gemeinschaftlichen Leben sind sie weit entfernt. Sie sind in diesem Fall egoistisch, neidisch, gierig, rachsüchtig.


    Lydia bleibt als Kommissarin lange unerkannt, auch sie wird angegriffen und verletzt. Sie mag ich sehr, sie ist eine gute und ehrgeizige Polizistin, ohne arrogant zu sein. Auch Konrad ist mir sehr sympathisch. Er hatte es in letzter Zeit nicht leicht und wird nicht mehr richtig ernst genommen von Kollegen, Vorgesetzten und Presse. Aber in diesem Fall beweist er, was er kann. Er ist ein sehr guter Ermittler und lässt sich auch von einem Oberrat nicht einschüchtern, der ihn verleumden will. Durch seine Hartnäckig- und Standfestigkeit tritt er eine ganze Reihe von Ereignissen los, die einige Köpfe rollen lässt.


    Die Rolle von Groiss ist mir nicht so richtig klar geworden. Er hätte auch wegbleiben können. Aber vielleicht wird er für später noch gebraucht.


    Insgesamt hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen. Es war spannend und sehr rasant geschrieben, man musste sich konzentrieren, um nichts zu verpassen.


    Auch das Cover ist wieder sehr schön und passend zum Ort des Geschehens.

    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Anett H. ()