Liane Moriarty - Eine perfekte Familie/Apples Never Fall

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 329 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Mitten aus dem Leben!


    Liane Moriarty - Eine perfekte Familie


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    Jay Delaney lebt mit ihrem Mann Stan in der Nähe von Sydney und seit dem Auszug der vier Kinder und dem Verkauf der florierenden Tennisschule geraten die beiden immer wieder aneinander. Eine willkommene Abwechslung für die beiden, als eines Abends eine junge Frau vor ihrer Türe steht und um Hilfe bittet. Jay und Stan nehmen Savannah vorübergehend auf, Platz haben sie ja genug. Kurz darauf verschwindet Jay spurlos und Stan gerät in Verdacht, mit dem Verschwinden seiner Frau etwas zu tun zu haben. Was Troy, Brooke, Amy und Logan, die vier Kinder, nicht so recht glauben können. Sie beginnen nachzuforschen, was vor dem Verschwinden Jays geschehen ist und entdecken, dass sie ihre Eltern und deren Leben nicht so wirklich gekannt haben.



    Dieses Buch ist randvoll mit kleinen und großen Geschichten, Erinnerungen und Anekdoten der Familie Delaney. Oft dreht sich die Handlung um die Beziehung zwischen den Geschwistern, die mittlerweile alle ihr eigenes Leben führen und doch durch ihre Eltern untrennbar miteinander verbunden sind. Auch die Beziehung von Jay und Stan zu jedem ihrer Kinder und untereinander steht oft im Mittelpunkt. Dabei habe ich mich bestens unterhalten gefühlt, denn ich mag Familiengeschichten sehr, sehr gerne.

    Wie der Buchtitel fast ironisch sagt, handelt es sich hier um alles andere als eine perfekte Familie. Nach und nach kommen nämlich Streitereien, Bevorzugungen und Eifersüchteleien ans Licht, die alles andere als harmonisch sind. Und neben all dem steht das Unbekannte in der Gestalt von Savannah, aus der ich lange nicht schlau wurde.

    Ist die junge Frau Freund oder Feind? Das war die zentrale Frage und die Würze, die mich durch das Buch getrieben hat. Ich empfand diesen Punkt als sehr fesselnd und spannend. Sie und auch die Familie, allen voran Brooke, Troy, Logan und Amy sind sehr gut ausgearbeitet. So gut, dass man von Beginn weg weiss, wer denn wer ist und Verwechslungen praktisch unmöglich sind.


    Die Familie Delaney ist eng mit dem Tennis - Sport verbunden. Nicht nur, dass die Eltern eine Tennisschule geleitet haben, auch die vier Kinder wurden mehr oder weniger gezwungen, diesen Sport auszuüben. Indirekt schimmert durch, wie es für Kinder von ehrgeizigen Eltern ist, mit diesem Druck aufzuwachsen.


    Die Geschichte wandert hin und her zwischen „Jetzt“ und „ein Jahr zuvor“ und nach und nach ergänzen sich die zwei Stränge. Beide Stränge enthalten immer wieder Passagen aus der Vergangenheit der Familie, als sie noch im Tennisgeschäft tätig und die Kinder klein waren. Da erfährt zum Beispiel Logan in der Gegenwart, bei seinen Recherchen, was ein Jahr zuvor, als Savannah bei den Delaney eingezogen ist, geschah. Man blickt jedoch auch mehr und mehr hinter Verhaltensweisen der einzelnen Familienmitglieder und versteht dann, weshalb eine Reaktion in der Gegenwart genau so geschieht. Daraus entstand eine abwechslungsreiche Story, die bei mir einen regelrechten Sog entwickelt hat.

    Ich mag die Bücher mit Familiengeschichten von Liane Moriarty sehr gerne, denn sie versteht es sehr gut, die Figuren sehr lebendig zu charakterisieren. Auch in "Eine perfekte Familie" ist ihr dies hervorragend gelungen. Die Familie Delaney könnte eine sein, wie es sie auch im realen Leben gibt.


    5ratten



  • Ich habe das Buch im Original gelesen:


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    In Sydney und Umgebung macht ein rätselhafter Fall Schlagzeilen: Joy Delaney ist mitsamt dem nagelneuen Fahrrad, das ihr Sohn ihr gerade erst geschenkt hatte, spurlos verschwunden. Vor nicht allzu langer Zeit hatten sie und ihr Mann ihre jahrzehntelang erfolgreiche Tennisschule verkauft, aus der sogar ein weltberühmtes Tennistalent hervorgegangen war, um sich mit Ende 60 zur Ruhe zu setzen.


    Stan und Joy galten als Traumpaar, doch Stans Verhalten nach Joys Verschwinden wirft Fragen auf und selbst seine eigenen Kinder sind sich nicht alle sicher, dass er nicht mehr weiß, als er zugibt (und die Polizei sowieso).


    Die vier Sprösslinge der Delaneys haben allesamt gerade selbst mit kleinen und größeren Lebenskrisen zu kämpfen, keines der Kinder hat Joy bislang das ersehnte Enkelchen geschenkt und untereinander sind sich die vier auch nicht immer grün. Einig sind sie sich allerdings in ihrer Beurteilung der jungen Frau, die eines Tages blutverschmiert bei ihren Eltern auftauchte und von Joy geradezu adoptiert wurde: irgendwas stimmt nicht mit dieser Savannah - und könnte sie etwas mit Joys Verschwinden zu tun haben?


    Sicher ist in diesem Buch vor allem eines: dass die Welt der Delaneys nicht ganz so heil war und ist, wie es nach außen hin immer wirkt(e) und dass hinter der Fassade viel Unausgesprochenes brodelt. Doch was genau mit Joy passiert ist, welche Altlasten aus der Kindheit die zwei Söhne und zwei Töchter heute noch beschäftigen und was es mit der rätselhaften Savannah auf sich hat, wird erst ganz langsam nach und nach aufgedröselt, in vielen Schichten aus diversen Erzählstimmen und Zeitebenen.


    Liane Moriartys Plauderton-Stil liest sich dabei zwar recht flott weg, aber sie bedient sich bei der Figurenzeichnung auch so mancher Klischees und bauscht die vorhandenen Konflikte (insbesondere den zentralen) für meine Begriffe häufig unnötigerweise auf, was dazu führt, dass die Handlungen der Figuren immer wieder überzogen wirken. Ein bisschen genervt hat mich überdies, dass die Haupthandlung um Joys Verschwinden um diverse Nebenschauplätze ergänzt wird, die die Aufklärung des "Falles" unnötig hinauszögern und manchmal richtig redundant wirken.


    Straffer und geradliniger erzählt hätte mir das Buch wohl deutlich besser gefallen, aber es ist beileibe keine schlechte Unterhaltung (und ich mag Australien als Schauplatz). Ich habe schon hier und da gehört, es sei nicht Moriartys bestes Buch - ich würde ihr noch mal eine zweite Chance geben und schauen, ob mich vielleicht "Big Little Lies" oder ein anderes aus ihrer Feder noch mehr überzeugen kann.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Liane Moriarty - Eine perfekte Familie“ zu „Liane Moriarty - Eine perfekte Familie/Apples Never Fall“ geändert.