Marcus Wadsak, Paula Dorten - Letzte Generation. Das Klimamanifest

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  • Letzte Generation. Das Klimamanifest von Marcus Wadsak und Paula Dorten 

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    Inhalt: Die Klimakrise ist die größte Bedrohung der Menschheit. Unsere Gesellschaft hat sich jedoch zu einer trägen, faulen Masse entwickelt. Die Eigenverantwortung, auf die die Politik so gerne pocht, müssen wir vom Supermarkt auf die Straße tragen. Die Biogurke alleine wird unser Leben nicht retten. Rebellion schon. Dieses Manifest ist eine Aufforderung an die Bürgerinnen, sich ihrer Macht bewusst zu werden und die Regierungen an ihre Aufgabe zu erinnern: das Auf- und nicht Verbauen von Perspektiven. Es ist der einfache, lautstarke Wunsch nach einer Zukunft. Aktivistin Paula Dorten erzählt von ihren Ängsten und Träumen. Wissenschaftler und Meteorologe Marcus Wadsak erklärt anhand von wissenschaftlichen Fakten, warum wir keine Zeit mehr haben und die Klimakrise unser Leben für immer verändern wird. Noch haben wir die Möglichkeit, diese Veränderung zu gestalten. Es ist die letzte Chance der Menschheit, diese Generation nicht die letzte sein zu lassen.


    Meine Meinung: Auf rund 100 Seiten berichten die beiden Autoren über das Klima, wie die Lage derzeit ist und wo uns das alles noch hinführen wird. Marcus Wadsak (51 Jahre) leitet seit 2012 die ORF-Wetterredaktion und klärt in den 10 Thesen des Buches über die wissenschaftlichen Hintergründe auf. Paula Dorten ist 16 Jahre jung und eine der Aktivistinnen von "Fridays for Future" in Österreich. Ihre Kapitel sind emotionaler, sie spricht oft von Wut und Rebellion, man merkt, dass sie viel jünger ist als der erfahrene Meteorologe, der viel mit Fakten aufwartet. Zusammen bilden sie das perfekte Duo um vielleicht jede Generation aufzurütteln.


    In den einzelnen Kapiteln nehmen sie sich die Bereiche vor, in denen etwas getan werden muss. Zum Beispiel autofreie Städte, bewusstere Ernährung und vieles mehr.

    Sie erklären warum es sinnlos ist alle derzeitigen Autos durch E-Autos zu ersetzen. Das löst das Problem nicht, die Mobilität muss sich ändern. Da kann der einzelne natürlich schon mal was ändern, aber im Grunde nehmen sie die Politik in die Pflicht. Wer nicht mit den öffentlichem Verkehr in die Arbeit kommt, ist auf das Auto angewiesen. Am Land hat man aber oft keine andere Möglichkeit. Da gehören Lösungen her, wie Car Sharing oder andere Ideen, die es derzeit noch nicht gibt. Auch das Thema Ernährung wird angesprochen. Paula lebt vegan und setzt sich für eine radikale Umstellung der Ernährung ein.


    Im Buch zeigen sie jetzt nicht die mega großen Probleme der Welt auf, sondern die kleineren hier in Österreich. Und sie bieten auch immer für den einzelnen kleine Lösungen an. Solange nicht das große Umdenken kommt, werden diese Kleinigkeiten unser Klima nicht retten, das ist ihnen bewusst. Aber sie wollen zeigen, dass jeder einzelne wenigstens etwas tun kann.


    Sie haben das Buch übrigens bewusst "Letzte Generation" genannt. Wir, und damit meinen sie alle die derzeit auf diesem Planeten leben, sind quasi die erste Generation die den Klimawandel wirklich bewusst spürt. Auch die reichen Industriestaaten haben schon einen Vorgeschmack bekommen, was da kommt. Aber gleichzeitig auch die letzte, die etwas dagegen tun kann, um die Katastrophe aufzuhalten.


    Marcus Wadsak spricht auch von seiner Kindheit. Als er geboren wurde, gab es in Österreich keinen einzigen Sommertag über 30 Grad, das waren 1970 volle Ausnahmen. Paula dagegen lebt in einer Welt, in der bis zu 5 Tage über 30 Grad in Österreich komplett normal sind.

    Sie zeigen auch viele Beispiele auf, was wir heutzutage als vollkommen normal ansehen, im letzten Jahrhundert aber noch komplett außergewöhnlich war.


    Sie wollen mit dem Buch aufzeigen, dass wir endlich aufhören müssen uns gegenseitig die Schuld zuzuschieben. Darum geht es nicht. Und es bringt auch nichts mit dem Zeigefinger auf andere zu zeigen und zu behaupten, die hat nicht das Recht zu demonstrieren, denn sie lebt nicht 100 Prozent klimafreundlich. Keiner lebt das. Aber wenn wir alle etwas dazu beitragen, dann können wir die Katastrophe noch aufhalten.


    Alles in allem ein sehr interessantes Manifest. Es war jetzt für mich nichts darin enthalten, was ich noch nicht kannte. Aber ich beschäftige mich auch schon sehr lange mit dem Thema. Für Einsteiger in das Thema sicher geeignet. Im Anhang finden sich zahlreiche Infos, wo die wissenschaftlichen Fakten entnommen wurden. Da werde ich mir das ein oder andere sicher noch näher anschauen.


    Eine klare Buchempfehlung.5ratten:tipp:

    2 Mal editiert, zuletzt von Jaqui ()

  • Im Buch zeigen sie jetzt nicht die mega großen Probleme der Welt auf, sondern die kleineren hier in Österreich.

    Die kleinen Probleme sind oft die, bei der man es selbst zumindest teilweise in der Hand hat, etwas zu ändern, auch wenn es dann nur Kleinigkeiten sind. Aber auch die zählen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Im Buch zeigen sie jetzt nicht die mega großen Probleme der Welt auf, sondern die kleineren hier in Österreich.

    Die kleinen Probleme sind oft die, bei der man es selbst zumindest teilweise in der Hand hat, etwas zu ändern, auch wenn es dann nur Kleinigkeiten sind. Aber auch die zählen.

    Das ist schon klar, aber wenn die großen Industrien, Länder und die größten Verschmutzer nicht ebenfalls mitmachen, schaut es eher düster aus.

  • Da stimme ich dir zu und das frustriert mich ungemein. Trotzdem hält mich das nicht davon ab, in meinem kleinen Umfeld weiter zu machen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.