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Mehmed kommt mit seiner kleinen Tochter in den Niederlanden an und beantragt Asyl, damit beginnt das Buch. Wir erfahren schnell, dass er dies unberechtigt tut, dass er nicht vor einem Regime oder ähnlichem flieht, er sucht Heilung für seine schwerkranke Tochter und ist dafür bereit alles zu tun.
Ich hatte damit gerechnet, dass es zentral um diese beiden und ihre Ankunft in Europa und ihr weiteres Schicksal geht, hatte aber den Klappentext wohl nicht sorgfältig genug gelesen. Der Autor ist selbst aus dem Iran geflohen und 1990 in den Niederlanden als Asylsuchender gelandet, das Buch ist von persönlichen Erfahrungen geprägt. Wir lernen eine große Anzahl Menschen kennen, Asylsuchende und Niederländer*innen, die mit ihnen in Berührung kommen, sei es beruflich oder als Nachbar*innen oder Kolleg*innen oder Freunde und Freundinnen. Deren Leben wird in verschiedenen Episoden über einen Zeitraum von mehreren Jahren bis gar Jahrzehnten (man sieht Kinder aufwachsen) erzählt, es werden aber keine Daten genannt und nur einzelne Ereignisse lassen sich datieren (11.09.2001).
Dadurch bekommt man zwar ein breites Bild mit vielen Perspektiven, aber einzelne Schicksale hätte man vielleicht doch gerne etwas detaillierter verfolgt und auch mehr von den Gefühlen der Menschen erfahren.
