Kaufen* bei
Amazon
* Werbe/Affiliate-Link
Alleine zu reisen oder wandern zu gehen war lange eine Männerdomäne. Auch die Literatur dazu stammt weitgehend von Männern. Dabei gab es durchaus Frauen, die gewandert sind. Dorothy Wordsworth wanderte gemeinsam mit ihrem Bruder und auch alleine durch die Lakelands und Sarah Stoddard Hazlitt wanderte, um ihre Scheidung zu überwinden. Eine der wenigen Reiseschriftststellerinnen ihrer Zeit war Harriet Martineau. Aber selbst sie wandte sich in ihren Büchern nur an den männlichen Wanderer.
Warum so weniger Frauen wanderten, hat die Autorin nur angedeutet. Für eine Mutter mit Kindern war es damals so gut wie unmöglich, sich einen Tag oder auch nur ein paar Stunden frei zu nehmen. Aber Kerri Andews erzählt auch von der Gouvernante Ellen Weeton, die an jedem freien Tag meilenweite Ausflüge unternahm.
Im letzten Jahrhundert änderte sich die Situation. Die Schottin Nan Shepherd wanderte durch die Highlands und veröffentlichte zahlreiche Bücher. Anais Nin wanderte endlos durch die Städte, in denen sie sich gerade aufhielt und setzte sich so mit ihren Werken auseinander. Für Virginia Woolf war das Spazierengehen die perfekte Verbindung zum Denken.
In den letzten Jahren haben Frauen viele Bücher zu diesem Thema veröffentlicht. Eine der bekanntesten ist Cheryl Strayed, deren Geschichte auch verfilmt wurde.
Kerri Andrews erzählt in jedem Kapitel eine Geschichte über eigene Erfragungen, die sie beim Wandern machte. Das hat mir gut gefallen, denn sie berichtet auch über die wenigen schönen Dinge: die Angst, ob man den Gipfel wirklich erreicht, von schlechtem Wetter und Erschöpfung. Diese persönlichen Berichte haben das Buch für mich erst vollständig gemacht.
Ich finde den englischen Titel passender, denn gerade einige der ersten Frauen, über die Kerri Andrews berichtet, sind durchaus alleine gewandert und haben auch von den Problemen und Ängsten berichtet, die sich auch die Frauen, die heute wandern, immer noch stellen müssen.
Liebe Grüße
Kirsten
