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Dieser zehnte Fall der Inselkommissarin Lena Lorenzen hat mir wirklich gut gefallen. Nachdem ich vom letzten Enna-Andersen-Krimi der Autorin echt enttäuscht war muss ich einfach sagen, dass mir diese Krimiserie um Längen besser gefällt. Natürlich ist es schnelle und (sprachlich) schlichte Krimikost, aber wenn der Plot stimmt stört mich das (fast) nicht.
Diesmal ermittelt Lena Lorenzen nicht an der Nordsee, sondern auf der Insel Fehmarn, weil dort eine Kollegin ermordet wurde. Besondere Brisanz gewinnt der Fall dadurch, dass diese Kollegin Korruptionsvorwürfe gegen Kollegen ihrer Dienststelle geäußert hat. Außerdem kämpfte sie gegen die Errichtung eines Windparks auf Fehmarn und hat sich auch dadurch nicht unbedingt Freunde gemacht. Während Lena und ihre neue Kollegin Naya Olsen noch ermitteln, wird in Schleswig ein weiterer Polizist von einem Attentäter erschossen, und spätestens damit geraden die Dinge in Bewegung.
Auch wenn mit Naya Olsen eine neue (und durchaus sympathische) Figur ins Spiel kommt (weil Lenas bewährter Kollege Johann in Elternzeit ist), trifft man verschiedene alte Bekannte wieder: natürlich Lenas Lebensgefährten Erck und ihren Sohn Bent, vor allem aber auch Ole Kotten, der kurz vor seiner Pensionierung noch einmal an einem Fall beteiligt ist. Die Mischung zwischen Krimihandlung und Privatem passt aber, die Ermittlungen stehen durchweg im Vordergrund. Und diese Krimihandlung ist überzeugend, inklusive entsprechender falscher Fährten, dadurch ist der Roman gerade in der zweiten Hälfte auch wirklich spannend. Leider kann es sich die Autorin auch hier mal wieder nicht verkneifen, ihrer Kommissarin wenigstens einen Auftritt als "Superheldin" zu verschaffen, indem sich diese bei einer Geiselnahme selbstverständlich in die erste Reihe begibt. Das ist unnötig und wirkt leider auch etwas aufgesetzt.
Ebenfalls haben mich an einigen Stellen offensichtliche sprachliche Fehler gestört, die durch ein (sorgfältiges) Lektorat sicher zu vermeiden gewesen wären. Ich erwarte hier wie gesagt keine sprachlichen Höhenflüge, aber die Verwendung von "was" anstelle von "das" oder "harmonisieren" anstelle von "harmonieren" müssen einfach nicht sein.