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Elliot Page ist ein kanadischer Schauspieler und Filmproduzent. Er wurde 1987 Nova Scotia als Ellen Grace Page geboren. Bekannt wurde er, damals noch als Ellen Page 2006 mit X-Men: Der letzte Widerstand bekannt, der Durchbruch kam 2007 mit Juno im gleichnamigen Film, wofür Ellen Page mehrmals ausgezeichnet wurde. Ende 2020 erklärte Page, transgender zu sein, und änderte seinen Vornamen in Elliot.
Ich kann mir nicht mal annähernd vorstellen wie es ist, nicht nur im falschen Körper zu leben, sondern auch in einer Umgebung, die das totschweigt. Damit meine ich nicht das räumliche Umfeld, auch wenn Nova Scotia, wo Elliot geboren und aufgewachsen ist, eine kleine Gemeinschaft ist. Ich meine das familiäre Umfeld, in dem Elliot niemand hatte, dem er sich anvertrauen oder bei dem er auf Verständnis hoffen konnte.
Schon in Elliots frühesten Jugend war das Gefühl, anders zu sein, sehr stark. Der Blick in den Spiegel war eine Qual, denn das Bild stimmte nicht mit dem überein, was er fühlte. Die Mutter versuchte immer wieder, die Tochter in die passende Kleidung zu zwingen. Der Vater hat Mutter und Tochter früh verlassen und eine neue Familie gegründet, in der kein Platz für Elliot war. Im Gegenteil: Elliot erlebte dort körperliche und vor allem verbale Misshandlung, trotzdem konnte sie aus dieser toxischen Umgebung nicht fliehen, denn der Vater schaffte es immer wieder, ihn so zu manipulieren dass er die geplanten Besuchstage einhielt. Auch die Schulzeit war geprägt durch immer wiederkehrende Übergriffe, denn durch sein Anderssein war Elliot ein leichtes Opfer.
Auch wenn das private Umfeld schlimm war, das berufliche war nicht besser. Elliot Page zeichnet ein düsteres Bild von der vermeintlichen Glitzerwelt. Nicht der Mensch zählt, sondern das Geld, das er einspielt. Alles muss perfekt sein und wenn das Privatleben das in den Augen von Management oder Agenten nicht ist, dann wird eben nicht darüber geredet. Elliot musste also nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera eine Rolle spielen.
Es war ein langer und unglaublich harter Weg für ihn und ich konnte die lange unterdrückten Gefühle in jeder Zeile spüren. Genau das hat mir die Lektüre manchmal schwierig gemacht, denn ich hatte manchmal das Gefühl, als Leserin durch die Wucht dieser Gefühle fast schon angegriffen zu werden. Ich habe ungewohnt lange gebraucht, um meine Gedanken zum Gelesenen zusammen zu fassen, weil mich das Gelesene so lange beschäftigt hat.
Liebe Grüße
Kirsten