Stephanie Linnhe - Cornwall mit Käthe

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Stephanie Linnhes Roman "Cornwall mit Käthe" habe ich einmal bei einer Sonderangebotsaktion für Ebooks erstanden, weil sich die Beschreibung nach netter Unterhaltung anhörte. Und ich bin sehr froh, das getan zu haben, weil der Roman nämlich genau das ist: gute Unterhaltung mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte.

Zitat

Es war so unfair, dass es zum Himmel schrie. Die ganze Zeit über hatte ich mir die Hauptrolle in einer Romanze gewünscht, umgeben von in der Sonne glitzernden Schmetterlingen und den Düften nach Tee und frisch Gebackenem. Und was hatte ich bekommen? Einen Krimi, voller Drogen und Gewalt, in dem sogar alte Frauen mit einem Hammer durch die Gegend liefen. Mein Schicksal und ich hatten ein schwerwiegendes Kommunikationsproblem. (S. 305)

Juna ist ein großer Cornwall-Fan und möchte schon lange das Land ihrer Träume bereisen. Da sie zwar einen Führerschein hat, aber nicht gerne Auto fährt (und schon gar nicht im Linksverkehr) versucht sie zunächst, einen Mitreisenden zu finden, was aber grandios scheitert. Stattdessen bucht sie eine Busreise und steigt schließlich mit einer gemischten Reisegruppe in den Bus, bei der sie als jüngste Mitreisende den Altersdurchschnitt deutlich senkt. Neben ihr sitzt die 82-jährige Käthe, mit deren Leben Juna bald vertrauter ist als sie eigentlich will: Käthes Enkel hat sie mit einem Handy ausgestattet, das sie nicht bedienen kann (oder will), und Juna muss die Telefonate mit Mads übernehmen, der ihr nach erstem Ärger zunehmend ans Herz wächst.

Dass Käthe oft ihre eigenen Pläne hat, und sich zudem die recht eigenwilligen TeilnehmerInnen der Bustour sowie der Fahrer und der Reiseleiter immer wieder einmischen, sorgt für verschiedene Komplikationen und führt am Ende sogar zu einer Verfolgungsjagd des von Juna gelenkten Busses mit Kriminellen (siehe obiges Zitat), die in einer Schafherde endet. Bis auf diesen etwas zu dick aufgetragenen Ausflug hat mir der Roman aber sehr gut gefallen, insbesondere die sich langsam anbahnende Liebesgeschichte zwischen Juna und Mads (dies ist kein Spoiler, da sie von Anfang an absehbar ist und so auch schon in der Inhaltsbeschreibung angedeutet wird) ist schön dargestellt.

Insgesamt handelt es sich um einen netten, leichten Urlaubsroman, der einfach Spaß macht.