(Ich stelle es mal hier rein, da es sich ja nicht um ein fiktionales Werk handelt.)
Mit 17 wird Alice am Tag vor den Semesterferien auf dem Heimweg zu ihrem Studentenwohnheim von einem Unbekannten im Park vergewaltigt und misshandelt. Als sie blutüberströmt und verstört ins Wohnheim zurückkehrt, rufen ihre Freundinnen die Polizei.
Nach ihrer Aussage und einer ärztlichen Untersuchung fährt sie mit ihren Eltern nach Hause. In der kleinen Gemeinde, aus der sie kommt, weiß jeder über jeden Bescheid, Alice wird angestarrt und ist Objekt des Dorfklatschs, aber keiner weiß so recht, wie man mit ihr umgehen soll. Eine schwere Zeit für Alice und ihre Familie.
Ein halbes Jahr später begegnet sie auf der Straße dem Täter und meldet sich bei der Polizei, um Anzeige zu erstatten. Es kommt zur Gegenüberstellung, um den Mann zu identifizieren, später zur Gerichtsverhandlung.
Mit Entschlossenheit und Willenskraft versucht Alice, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und sich nicht von den schrecklichen Erinnerungen beherrschen zu lassen.
Ein schweres Thema, das Alice Sebold hier anpackt (die mit ihrem Roman "In meinem Himmel" bekannt geworden ist, der auch teilweise auf ihren Erfahrungen beruht). Sie spricht sehr offen über das, was vorgefallen ist, schildert ihre Gefühle, die Hilflosigkeit der Menschen in ihrem Umfeld, die teilweise unverständlichen Reaktionen (besonders geschockt hat mich die Psychologin, die nur meinte, jetzt könne sie vielleicht endlich ungehemmt mit dem Thema Sex umgehen ) und der belastende Prozess, der beinahe wie ein Gerichtsthriller geschildert wird. Und trotz des deprimierenden Themas ist es auch ein Buch, das Mut machen kann, sich grässlichen Erfahrungen und den Erinnerungen daran zu stellen und nicht aus Scham zu schweigen.
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links