Frank Miller - Ronin

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    Es geht um einen Samurai, der nach dem Tod seines Herren als Ronin umherzieht und ein magisches Schwert besitzt. Dieses gehörte zuvor seinem Meister und ist die einzige Waffe, mit welcher der Dämon Agat getötet werden kann, der wiederum den Herrn des Ronin getötet hat. Ein Kampf versetzt den Ronin und Agat ins postapokalyptische New York des 21. Jahrhunderts. Nicht nur der Dämon sowie der Zeitsprung stellen den Ronin vor ungeheure Herausforderungen, sondern auch die Forschung eines Konzerns. Wurde die Energiequelle der Zukunft entdeckt, die Frieden bringen kann, oder eine neue Massenvernichtungswaffe?


    Klingt wirr? Ist es auch. Und ich habe noch nicht mal die Liebesgeschichte erwähnt, die sich entwickelt, oder den gesellschaftskritischen Ansatz, den Miller durch rassistische Konflikte einbringt. Garniert wird das Ganze mit unnötiger Brutalität.


    Leider entschädigen auch die Zeichnungen nicht für die Story, der Stil gefiel mir gar nicht. Teils ist es so chaotisch, dass man nicht erkennt, was gezeigt werden soll. Personen verschmelzen mit dem Hintergrund, sind nicht auseinanderzuhalten oder ändern sich von Panel zu Panel. Die ersten beiden Bände der insgesamt sechs sind zeichnerisch grober, gefallen mir daher weniger und sind unübersichtlicher. Immerhin das wird gegen Ende besser. Der sehr experimentelle Ansatz bringt aber auch innovative visuelle Ideen hervor, die allerdings den Rest nicht ausgleichen können. Die Anordnung der Panels ist ebenfalls spannend. Ihre Anzahl variiert und vermittelt ein sich änderndes Erzähltempo und ihre Anordnung spiegelt die Dynamik der Handlung wider.


    Historisch ist dieses Werk sicher ein wichtiger Wegbereiter, der viele meiner Favoriten erst ermöglicht hat. Immerhin ist es schon vierzig Jahre alt. Wer es für sich stehend, für die Handlung oder das Artwork lesen möchte, sollte jedoch keine zu großen Erwartungen haben.


    2ratten

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges