Pèrez Navarro, Martin Sauri - Die Odyssee

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    Diese Graphic Novel ist eine kurze Nacherzählung der Odyssee auf 68 Seiten. Die Erzählung steigt gegen Ende der Irrfahrt ein, als der Held seinen Gastgebern am Königshof der Phaiaken davon berichtet. Die bekanntesten Stationen werden dargestellt, doch schon der Beginn bleibt unklar. Weshalb Odysseus mit seinen Männern jahrelang über die Meere segelt, wird offenbar als bekannt vorausgesetzt. Verhältnismäßig viel Raum nimmt seine Heimkehr nach Ithaka ein. Ausführlich wird von seiner Ankunft, seiner List, dem Gemetzel und der anschließenden Versöhnung mit Penelope berichtet.


    Die starken Kürzungen haben für mich keinen Erzählfluss aufkommen lassen. Vorkenntnisse der Odyssee sollten vorhanden sein, um die Geschichte zu verstehen. Die Protagonisten, von denen man nur Odysseus selbst über mehr als fünf Seiten begleitet, bleiben durchweg oberflächlich. Die Texte sind in gezielt altertümlicher Sprache verfasst, was ich als unnötigen Manierismus empfinde.


    Die kontrastreichen schwarz/weiß-Zeichnungen, die teils klassische Elemente aufgreifen, könnten ansprechend sein. Könnten, wenn sie nicht ständig so klischeebeladen kaum bekleidete, kurvige Frauen oder ähnlich leicht bekleidete, muskelbepackte Männer zeigen würden. Die dynamische Aufteilung der Panels gefiel mir hingegen gut.


    Am Ende war ich froh über die Kürze dieses Werkes, denn jede weitere Minute wäre mehr verschwendete Lesezeit gewesen.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges